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Die Terranauten 093 - Das galaktische Archiv

Die Terranauten 093 - Das galaktische Archiv

Titel: Die Terranauten 093 - Das galaktische Archiv
Autoren: Henry Roland
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»Ihr Gefasel hilft uns nicht weiter. Wir müssen wissen, was dahintersteckt.«
    Thor 51 trat dicht vor Frost und starrte ihn aus seinen unheimlichen gelben Augen an. »Dann finden Sie’s doch heraus«, knirschte er. »Wir können Ihnen dabei jedenfalls nicht zu Diensten sein.«
    Aber Frost ließ sich von der bedrohlichen Haltung des athletischen Clons nicht einschüchtern. Vielmehr gelang es ihm nun, sich wieder zusammenzureißen. »Sie werden tun, was ich befehle«, entgegnete er mit der Ruhe eines Menschen, der alle Trümpfe in seiner Hand weiß. »Und dabei werden Sie das Äußerste leisten, denn jeder Fehler könnte mich gefährden – und damit auch Sie.« Er erlaubte sich die Andeutung eines bösartigen Lächelns. »Halten Sie sich in Ihrer Unterkunft zu meiner Verfügung, Isis 31«, ordnete er an. »Ich kehre auf die Zentralebene zurück und werde versuchen, die Terranauten ein wenig auszuhorchen, während ich mich über Hephaistos’ Daten informiere. Und Sie, Thor 51, setzen sich hier auf diesen Stuhl und wenden den Blick nicht eine Sekunde lang von dem Aquarium.« Genüßlich wies Frost den Supertreiber auf den unbequemen Stuhl. Dann machte er sich daran, die Hose zu wechseln.
     
    *
     
    Die JAMES COOK jagte der mutmaßlichen Zentralwelt der Entitäten bereits mit ihrer Höchstgeschwindigkeit von über 55 km/sec. entgegen, da erinnerte Frosts Rückkehr auf die Zentralebene Llewellyn an das sonderbare Gesuch des Manags. Er grinste unter seinen Riemen.
    »Na, war’s nun ein Aquarium«, empfing er Frost, »oder ’ne Platte Apfelkuchen?«
    »Weder das eine noch das andere«, erwiderte Frost. »Es handelte sich um einen kleinen Streich, von dem ich leider noch nicht weiß, wer sich dazu bemüßigt gefühlt hat, ihn mir zu spielen. Mögen Sie Zierfische?«
    »Ich beschränke mich auf den gelegentlichen Verzehr von Speisefisch«, antwortete Llewellyn wahrheitsgemäß. Insgeheim wunderte er sich, was Frosts obskure Redensarten zu bedeuten haben mochten.
    Er will irgend etwas, telepathierte Silent Chorp, der in der Nähe stand, Llewellyn zu. Seinen empathischen Ausstrahlungen zufolge ist es ihm bitterernst mit dieser Geschichte. Soll ich dem Humbug mit dem Aquarium einmal nachgehen?
    Der Riemenmann übermittelte ihm das mentale Äquivalent eines Schulterzuckens. Von mir aus. Aber ohne irgendwelche Verwicklungen.
    »Ich sehe«, sagte Frost, den Blick nun zum Innenbildschirm erhoben, »wir haben uns unserem Ziel schon beträchtlich genähert. Sie sind ganz sicher, daß wir dort draußen Hephaistos gefunden haben?«
    »Der Abstand beträgt nur noch dreihundertfünfzigtausend Kilometer«, bestätigte der Riemenmann. Beiläufig bemerkte er, wie sich Silent Chorp entfernte und hinüber zu den Lifts schlenderte. »In etwa einer Viertelstunde dürfte es Zeit für das Bremsmanöver sein. Ob’s wirklich Hephaistos ist, werden wir feststellen, wenn wir dort sind. Vorerst sehe ich keinen Anlaß zum Zweifel.«
    »Sie stehen noch nicht in geistigem Kontakt zu den Aliens?« stellte der Manag eine neue, anscheinend von Mißtrauen diktierte Frage.
    »Nein. Sie?«
    »Sie meinen, über meine Begleiter? Nicht, daß ich wüßte.« Frost runzelte die Stirn. Vermutlich war er sich jetzt darüber im unklaren, wem er mehr mißtrauen sollte, den Terranauten oder seinen Supertreibern. »Welche neuen Erkenntnisse haben Sie gewonnen?«
    Llewellyn drückte in der Armlehne seines Konturensessels eine Taste. Daten und Symbole begannen, über einen Monitorschirm zu flattern. »Der Durchmesser beträgt ziemlich genau eintausendzweihundert Kilometer. Dieser Leuchtfleck, den Sie dort sehen, ist eine Atomsonne, die Hephaistos in einer Höhe von achtzig Kilometern umkreist. Die durchschnittliche Oberflächentemperatur liegt um dreißig Grad Celsius, ist für unsere Begriffe also sommerlich. An den Polen müßten die Temperaturen niedriger sein, aber die stark feuchtigkeitshaltige Atmosphäre hat einen Treibhauseffekt, so daß eine Nivellierung des Temperaturniveaus erfolgt. Die Atmosphäre besitzt einen Sauerstoffgehalt von rund fünfundzwanzig Volumenprozent. Unsere Tiefenanalysatoren können keine schweren Elemente ermitteln, die normalerweise den Kern eines natürlichen Planeten bilden. Also muß die Gravitation von eineinhalb G unbedingt künstlich erzeugt werden, da sie für einen so kleinen Himmelskörper, auch wenn es sich um ein künstliches Objekt handelt, ungewöhnlich hoch ist. Im großen und ganzen bestätigen diese Daten unsere
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