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Die Terranauten 093 - Das galaktische Archiv

Die Terranauten 093 - Das galaktische Archiv

Titel: Die Terranauten 093 - Das galaktische Archiv
Autoren: Henry Roland
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das erforderliche Exempel statuiert werden. Niemals waren ungestraft Feindseligkeiten gegen Angehörige der Superzivilisationen begangen worden, und so sollte es bleiben. Die Existenz dieses größenwahnsinnigen Lebewesens mußte mit drastischer Demonstrativität beendet werden.
    Mit achtloser Flüchtigkeit erkundete die Entität die Psyche des verworfenen Geschöpfs. Es verfügte über für einen Menschen außergewöhnlich stark entwickelte, sehr ausgeprägte PSI-Kapazitäten. Nach aller Wahrscheinlichkeit rührte daher seine Anmaßung. Aber es war einer Entität nicht im allerentferntesten gewachsen.
    Grimmig schuf die Entität an der Stelle, wo das Menschenwesen sich befand, ein extrem intensives elektromagnetisches Feld und umschloß es mit einem PSI-energetischen Effektor. Dann ließ sie das Feld langsam implodieren.
     
    *
     
    Bevor Thor 51 antworten oder weiter etwas unternehmen konnte, zuckte aus dem Quarzbrocken ein Blitz auf ihn herab und umhüllte seine hochgewachsene Gestalt mit gespinsthaftem Wallen und Wabern.
    Erschrocken sah Llewellyn, wie der Supertreiber den Mund aufriß, und anscheinend stieß er irgendwelche Laute aus; aber weder hörte Llewellyn etwas, noch vermochte er, ihn länger telepathisch zu erreichen. Auf einmal begann sich die energetische Blase rings um Thor 51 zusammenzuziehen. Sie schrumpfte, und mit sich drückte sie den Clon von allen Seiten ein. Llewellyn sah Blut aus Thors Nase und Ohren sprudeln, seinen Schädel abgeplättet werden, seine Gliedmaßen sich verkürzen, während sein Rumpf einsackte, als ließe man ihm die Luft ab. Körperflüssigkeit und Blut sickerte aus den Poren des Clons. Man konnte geradezu sehen, wie sich Thors Rückgrat ineinanderschob. Irgendeine Kraft – wahrscheinlich superstarke Gravitation – preßte jede einzelne Zelle in Thors Körper zusammen, verwandelte den geclonten Leib in ein unvorstellbares Irrenhaus äußerster Qual. Thor 51 starb, als seine Gestalt um ein Drittel geschrumpft war; Llewellyn erkannte es in seinen zerdrückten Augen. Innerhalb weiterer drei oder vier Sekunden glich der Tote einem abartig faltigen Zwerg. Nach nochmals fünf Sekunden verschwanden die Überreste des Clons spurlos in mikrokosmischen Bereichen.
    Als die Energieblase erlosch, lag Llewellyn wieder auf allen vieren und würgte. Er hatte seit etlichen Stunden nichts gegessen, und sein Magen rülpste nur grünen Schleim aus. Bestimmt hatte er dem unerträglichen Supertreiber nichts Gutes gewünscht, aber alles besaß Grenzen.
    Ihr müßt etwas unternehmen! telepathierte er Scanner Cloud zu. Wenn hier jemand noch helfen kann, dann seid ihr es! Ihr müßt wissen, was jetzt noch getan werden kann.
    Wir sind dabei, Llewellyn, antwortete Scanner Cloud. Wir haben Hilfe angefordert.
    Warum dauert das so lange? beschwerte sich Llewellyn, geplagt durch Anwandlungen von Verzweiflung, verursacht durch seine so ungewohnte Hilflosigkeit.
    Diese Situation ist auch für uns ekelhaft heikel, Llewellyn. Wir müssen prüfen, was vertretbar ist.
    Llewellyn stöhnte auf. Unvermittelt schimmerte in der Höhe ein kleiner Schwarm grüner, transluzenter Kugeln, faustgroßen Seifenblasen ähnlich. Sie trieben fast synchron über dem Hügel im schwachen nächtlichen Wind.
    Gleich darauf bemerkte Llewellyn etwas anderes. Vom jenseitigen Abhang kam eine unregelmäßige, bröcklige Erdscholle, bedeckt mit zerzaustem Grünzeug, heraufgeschwebt. Unbekannte Energien flackerten in der Erdscholle, trugen sie empor zur Kuppe. Auf dem aus dem Hügel gelösten Brocken lag reglos Janas Gestalt ausgestreckt. Sie mußte die Besinnung verloren haben.
    Als sie ins Blickfeld der Entität geriet, verharrte Janas seltsame Bahre mitten in der Luft. Im nächsten Moment schienen unsichtbare Hände ihr das Medaillon mit dem darin eingefaßten Kristall von der Kehle zu heben.
    Llewellyn fluchte erbittert und griff seinerseits, ohne Rücksicht darauf zu nehmen, wie die Entität reagieren mochte, parakinetisch nach dem Stein. Die dünne Kette um Janas Hals zerriß. Mit einem Ruck sauste das Medaillon auf Llewellyn zu.
    Verstärkte telekinetische Kräfte der Entität hielten es auf. Es blieb in der Luft hängen, ruckte hin und her, während die beiden ungleichen Kontrahenten ihren parapsychischen Einsatz steigerten. Aber Llewellyn wußte, daß er gegen die Entität keine Chance hatte. Er kämpfte nur um Zeitgewinn.
    Plötzlich entstand wenige Meter von ihm entfernt ein regenbogenfarben schillerndes Feld. Im nächsten
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