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Die Terranauten 060 - Duell in der Einsamkeit

Die Terranauten 060 - Duell in der Einsamkeit

Titel: Die Terranauten 060 - Duell in der Einsamkeit
Autoren: Arno Zoller
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sich der Verurteilte. »Alles hier ist doch nur eine Farce. Einige unserer werten Kollegen haben gegen Lordoberst Valdec intrigiert und für seine Verbannung gesorgt. Sie haben nicht nur das Konzil übernommen, sondern den Kaiserkonzern auch noch einem Mann ihres Vertrauens zur kommissarischen Verwaltung übergeben.«
    »Empörend!« rief Patran Grevenhart, der jetzige Manag von Kaiser. »Ich verlange, daß Sie diese Bemerkung zurückziehen.«
    »Ich denke nicht daran.«
    »Gemäß Paragraph 9 Absatz 5 Strich Drei erhöhe ich die Ordnungsstrafe auf fünftausend Verrechnungseinheiten«, ließ sich Tyll vernehmen.
    »Auf diese Weise kann man das Konzil natürlich auch finanzieren …«
    »Zehntausend.« Tyll drehte den zwiebelförmigen Knauf seines Gehstocks und verbuchte die Summe damit in den Konzilsdateien. Vor sich hinbrummend setzte sich der Manag.
    »Herr Vorsitzender«, meldete sich dafür jemand anders aus dem gleichen Lager zu Wort. »Es muß hier erlaubt sein, sagen zu dürfen, daß wir von den Terranauten hintergangen worden sind. Da dies eine Tatsache ist, stelle ich den Antrag, die Produktion von Kaiserkraft-Schiffen unverzüglich wiederaufzunehmen. Nur so kann die augenblickliche ökonomische sowie politische Krise gelöst werden.«
    »Das widerspricht einer Konzilsvereinbarung!« rief Anlyka terCrupp. »Sie fordern einen offenen Vertragsbruch!«
    »Nein.« Der Mann schüttelte den Kopf. »Ich verlange nur, daß wir wieder zur Vernunft zurückkehren und uns nicht länger romantischen Träumereien hingeben.«
    »Wir werden Misteln bekommen«, beharrte Anlyka.
    »Wo sind Ihre Terranautenfreunde denn?«
    »Gemäß Zusatzverordnung Vierzehn vom 13. Februar 2497«, schaltete sich erneut Ignazius Tyll ein, »mache ich Sie darauf aufmerksam, daß vor wenigen Tagen eine Nachricht von einer gewissen Queen Stella by Starlight zur Erde gelangte. Sie stammt von Adzharis, und die Queen behauptet, eine Verschwörung von Terranauten aufgedeckt zu haben, die das Ziel hat, den Planeten in den Bund der Freien Welten einzugliedern. Unter den Terranauten sollen auch Asen-Ger und David terGorden sein.«
    Tumult. In den Reihen der Opposition zufriedene, fast schadenfrohe Gesichter. Bei Anlyka terCrupp und ihrer Gefolgschaft Verwirrung, ein wenig Ratlosigkeit und Enttäuschung.
    »Das dürfte wohl als Beweis genügen!«
    »Der Vertrag muß revidiert werden!«
    »Wir sind hintergangen worden!«
    »Ich verlange, daß über den Antrag auf Wiederaufnahme der Produktion von Kaiserkraft-Schiffen abgestimmt wird …!«
    »Ein Raumschiff«, sagte Anlyka terCrupp leise. Dann, lauter: »Wir müssen ein Schiff nach Adzharis schicken und uns Gewißheit verschaffen.«
    Ignazius Tyll schüttelte den Kopf. »Die Nachricht ist in einem ziemlich verworrenen Tonfall gehalten. Die Konzilsverwaltung hat sie daraufhin einer semantischen Analyse unterzogen, die eine Wahrheits-Wahrscheinlichkeit von sechsundfünfzig Komma sieben sieben neun ergeben hat. Des weiteren«, er nahm einige Papiere zur Hand, »sind in den letzten Wochen laufend Meldungen eingegangen, nach denen David terGorden auf den verschiedensten Kolonialwelten gesehen worden ist. Meine Damen und Herren«, er sah auf, »wir können wirklich nicht jedem nebulösen Hinweis nachgehen. Außerdem verfügt Asen-Ger über eine Vollmacht des Konzils. Warum also sollte eine Queen, der er nur diese Vollmacht vorlegen muß, eine Warnung an die Erde senden?« Er schüttelte den Kopf. »Nein, ein Raumflug auf Konzilskosten ist nur dann zu verantworten, wenn er gerechtfertigt ist. In diesem Fall ist das nicht gegeben.«
    »Dann schicke ich ein eigenes Schiff!« rief die Generalmanag.
    »Gemäß Paragraph 23 der Verordnung über die Hoheitsrechte des Konzils und der Konzilsverwaltung, unter Einbeziehung der Direktiven 4 und 13 entsprechend der Souveränität der weiteren Konzilsorgane, wird dies untersagt. Wenn wir gerade in der jetzigen Situation auf jedes Hilfeersuchen abgelegener Kolonien reagieren, wird die finanzielle Lage nur noch bedrohlicher.«
    Anlyka sank enttäuscht in ihren Sessel zurück.
    »Ich verlange Abstimmung!«
    Sie ergab eine knappe Mehrheit für die Verwerfung des Antrags.
    Anlykas Geist kehrte müde in die Konzilskammer des Allwelten-Stahl-Konsortiums zurück. Dieses eine Mal waren sie noch davongekommen. Aber mit jedem weiteren Tag erstarkte die Konzilsfraktion, die das Abkommen mit den Terranauten von vornherein abgelehnt hatte. Die ökonomisch-politische Lage auf der Erde
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