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Die Terranauten 015 - Der Clan der Magier

Die Terranauten 015 - Der Clan der Magier

Titel: Die Terranauten 015 - Der Clan der Magier
Autoren: Robert Quint
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geduldig. »Aber dafür hören Sie tausendmal besser als jeder Mensch.«
    Morgenstern grinste verzerrt. »Gut, daß mir das endlich einmal jemand sagt. Ich habe mich schon die ganze Zeit gefragt, was die Burschen mit ihren großen Ohren anstellen.«
    »Unser Freund«, murmelte Llewellyn und legte dem mageren Mann eine golden schimmernde Hand auf die Schulter, »ist heute in einer ungastlichen Stimmung. Ertragen wir es mit Nachsicht.«
    »Ich frage mich«, beschwerte sich Morgenstern, »was das alles mit dem Ashra zu tun hat. Und wo steckt die Fledermaus eigentlich?«
    Scanner Cloud seufzte. »Das wollte ich auch schon wissen.«
    »Dort ist er!«
    Llewellyn folgte Sirdinas ausgestrecktem Arm. Der Ashra befand sich in der Begleitung eines Zopten, den der Riemenmann unschwer als Siltron identifizieren konnte. Er erinnerte sich, daß während der letzten Wochen immer mehr Magier nach Neuzen Vrest gekommen waren.
    Die Machthaber von Nordrunnevel – bestens über die Rolle des Clans bei den Unruhen in den Vereinigten Zoptischen Loren informiert – hatten ihre Truppen die Grenze überschreiten und in das Steppenland einmarschieren lassen, in dem die Magier ihre Heimat hatten. Offenbar wurde befürchtet, daß der Funke der Rebellion auch nach Nordrunnevel übergreifen würde und versucht, dies bereits im Keim zu ersticken.
    Zum Glück war dem Großteil der Magier die Flucht geglückt. Nun waren sie überall und allein ihre Anwesenheit gab vielen Zopten den Mut, die verhaßten Herren fortzujagen und die Freiheit zu erringen.
    Nun, kein Zweifel, ganz Runnevel war ein Pulverfaß. Und es explodierte bereits. Überall lohten Aufstände, wehrten sich die unterdrückten Bauern und Dienstmänner, Handwerker und Tagelöhner gegen die Knechtschaft, die von den Loren begonnen worden war und von den Leihmännern fortgeführt werden sollte.
    Mit mechanischen Bewegungen befestigte er die Ohrstöpsel und schaltete den Minicomputer ein, der mit der zoptischen Sprache programmiert war.
    Dann stand Siltron auch schon vor ihnen:
    »Ich hörte«, ertönte es aus den Ohrempfängern, »daß Sie uns verlassen wollen. Ich bedauere es sehr, denn ich glaube, manches blieb ungesagt, was unter Freunden gesagt werden muß. Werden Sie noch einmal zurückkehren?«
    Scanner Cloud hob das Mikrofon an seine Lippen. Der elektronische Übersetzer gab dumpf klingende, knarrende Laute von sich. Zoptische Laute.
    »Es ist unwahrscheinlich, Siltron«, sagte er. »Wir müssen zurück in unsere Heimat. Wir sind nur kurz Gäste auf dieser Welt. Unsere Aufgaben zwingen uns, so schnell wie möglich wieder aufzubrechen. Es tut uns leid. Wir haben Freunde gefunden. Es ist immer schwer, Freunde zu verlassen.«
    Der Magier machte eine weit ausholende Handbewegung.
    »Aufgaben?« wiederholte er. »Seht euch um. Es gibt Aufgaben genug.«
    Cloud lächelte. »Es sind Aufgaben für Zopten, nicht für Menschen. Wo wir herkommen, Magier, gibt es auch Loren und Leihmänner, auch wenn sie sich anders nennen. Und sie sind mächtiger als eure und sitzen noch in ihren Palästen, auf ihren Thronen.«
    »Ich verstehe.« Siltron schwieg einen Moment. »Geben Sie mir Ihr Versprechen, Scanner, daß Sie uns benachrichtigen werden, wenn auch Ihre Tyrannen gefallen sind?«
    »Es ist ein weiter Weg von der Erde bis nach Runnevel«, erinnerte der Psyter. »Ich weiß nicht, ob ich mein Versprechen halten könnte.«
    »Ihr könnt rufen«, sagte der Magier. »Wie schon einmal.«
    »Der SCHREI«, flüsterte Llewellyn. Seine goldenen Riemen raschelten, als er den Kopf bewegte und Siltron ansah. »Ja, vielleicht wird es einen zweiten Ruf geben. Wenn das Konzil fällt, die Manags zerbrechen, die Garde stirbt … Aber es wird lange dauern.«
    »Wir haben Zeit«, gab der Zopte zurück. »Und vielleicht werdet ihr auch Hilfe brauchen. Freunde, wenn die Zahl der Feinde zu groß werden sollte. Denkt an uns, wir stehen in eurer Schuld.«
    Sie standen da, Menschen, Zopten und der Ashra und obwohl sie anders aussahen, sprachen und dachten, obwohl ein Ozean aus Wasser und Sternenstaub sie voneinander trennte, waren sie eins in diesem Moment.
    Es war der Traum der Freiheit, der sie verband.
     
    *
     
    Die Küstenfelsen des Südkontinentes wirkten wie die Zacken einer Krone aus Basalt. Das aufgewühlte Meer verschwand, machte Klippen und Felshängen Platz, Bergwiesen und schneeverkrusteten Gipfeln.
    »Maschinen arbeiten einwandfrei«, bemerkte Morgenstern überflüssigerweise.
    Spannung erfüllte die enge
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