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Die Terranauten 002 - Raumschiff der Rebellen

Die Terranauten 002 - Raumschiff der Rebellen

Titel: Die Terranauten 002 - Raumschiff der Rebellen
Autoren: Art Norman
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drohte ihnen die Verbannung auf einen Strafplaneten. Nur Asen-Ger wagte es, eine Hexe in seiner Loge zu beschäftigen.
    Jetzt wandte sich der Logenmeister abrupt der Treiberin zu. »Der Rat weiß nicht, was er von Llewellyns Botschaft halten soll«, murmelte er. »Diese PSI-Sendung ist eine offene Kampfansage an das Konzil. Außerdem hat es noch nie einen Einsatz von PSI-Kräften in diesem Ausmaß gegeben. In den Augen der meisten Konzilsmitglieder werden die Treiber dadurch zu unberechenbaren Ungeheuern, soweit sie das nicht sowieso schon sind. Und dann der Inhalt! Llewellyn will Myriams Sohn gefunden haben, und dieser David terGorden auf SYRTA könnte wirklich der sein, von dem das Buch spricht. Aber er ist gleichzeitig Erbe des Konzerns, der uns die Misteln für die Treiber-Raumfahrt verkauft.« Asen-Ger zuckte die schmalen Schultern. »La Strega, du kennst die Logenmeister. Der Rat wird Wochen brauchen, um zu einem Entschluß zu kommen. Ich bin mit einigen Freunden im Rat, die wie wir denken, entschlossen, vorher zu handeln.«
    Die Hexe schloß ihre bodenlosen schwarzen Augen und lehnte sich mit entspanntem Gesicht zurück. »Du mußt nach SYRTA«, antwortete sie dann sehr leise. »Aber ich sehe überall um uns den Tod. Er wartet auf SYRTA, auf der Erde und selbst hier in Porto Novo auf uns. Mehr kann ich dir nicht sagen, Asen-Ger. Seit Llewellyns Ruf sehe ich die Dinge nur noch undeutlich und verschwommen.«
    Sie fuhr sich mit einer müden Handbewegung über die Stirn. »Llewellyn hat alles aufgerührt. Die Linien der Zukunft sind in Verwirrung geraten. In den nächsten Tagen entscheiden sich viele Schicksale neu. Ich glaube, daß David unsere Hilfe braucht. Deshalb laß uns nach SYRTA fliegen.«
    Asen-Ger wußte, daß La Strega unter bestimmten Voraussetzungen ihr PSI-Talent zur Präkognition, einer Vorahnung kommender Ereignisse, einsetzen konnte. Aber ihre Prophezeiungen waren immer vage, und sie machte selbst sehr ungern von diesem Talent Gebrauch. Der Logenmeister lächelte der Treiberin aufmunternd zu, als sie die Augen wieder aufschlug.
    »Der Tod begleitet uns immer, La Strega«, erklärte er. »Das darf uns nicht abhalten, auf SYRTA nach dem Rechten zu sehen. Auch wenn ich nicht recht glauben kann, daß wir dort wirklich den Erben der Macht finden werden.«
    La Strega nickte nur.
    »Ich habe dich nie danach gefragt, weil ich deine Zurückgezogenheit akzeptiere, La Strega del Drago, aber stimmt es, daß du Myriam persönlich gekannt hast? Weißt du mehr über ihren Sohn?«
    »Myriam war meine Lehrerin«, antwortete die Frau mit dem glatten, alterslosen Gesicht, und Asen-Ger fragte sich zum wiederholten Mal im stillen, wie alt sie wohl sein mochte. In La Stregas Augen blitzte es spöttisch auf.
    »Unser Problem ist nicht, wie alt ich bin, sondern wie alt uns Valdec noch alle werden läßt. Was David terGorden angeht, Asen-Ger, kann niemand sagen, welch ein Mensch er heute ist. Er verschwand vor zehn Jahren von der Erde. Die Geschichte ist allgemein bekannt geworden. Der Konzernerbe, der seinem despotischen Vater davonläuft. Peinlich für den alten terGorden, aber sicher nicht das erste Mal, daß ein junger Mann lieber seine eigenen Wege geht. Ja, ich habe David als Kind gekannt, aber heute ist er für uns alle ein Unbekannter. Ich kenne auch Llewellyn gut. Der Riemenmann ist ein Heißsporn, doch er würde nie leichtfertig eine solche Superloge zusammenstellen.«
    Asen-Ger klatschte in die Hände. »Nun, dann auf nach SYRTA. Ruf die Loge zusammen. Sie sollen sich bereithalten. Wir fliegen nach Porto Novo, sammeln alle ein und starten sofort.«
    »Jester macht mir wie immer Sorgen. Er sitzt betrunken im ›Siebengestirn‹. Da endet er fast immer nach ein paar Tagen Bodenurlaub.«
    Asen-Ger lächelte verständnisvoll. »Er kommt nicht über die Trennung von Laura weg. Wir werden uns mehr um ihn kümmern müssen. Bestell die anderen ins ›Siebengestirn‹. Wir treffen uns dort, dann ist Jester auf jeden Fall schon an seinem Platz.«
    Während La Strega mit ihren PSI-Sinnen die Loge zusammenrief, verließ Asen-Ger den Raum, um sich reisefertig zu machen. Viel Zeit benötigte er dazu nicht. Seine Heimat waren die Sterne und sein Raumschiff. Auf seinem Landsitz führte er nur die notwendigen persönlichen Dinge bei sich.
    Der Landsitz, dessen Krönung das weiße, palastartige Gebäude bildete, war seine Basis – die Zentrale der Terranauten, deren einzelne Gruppen er koordinierte. Doch das ahnte niemand
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