Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Sumpfloch-Saga Bd. 3 - Nixengold und Finsterblau

Die Sumpfloch-Saga Bd. 3 - Nixengold und Finsterblau

Titel: Die Sumpfloch-Saga Bd. 3 - Nixengold und Finsterblau
Autoren: Halo Summer
Vom Netzwerk:
Hungersaal, dann lasse ich euch etwas zu essen kommen.“
    „Wir haben unterwegs gegessen, Frau Glazard“, sagte Thuna. „Ich brauche nichts.“
    Jetzt, da Thuna angekommen und noch nicht verhaftet worden war, wurde sie wieder mutiger. Es sah auch nicht so aus, als ob die Beamten der Regierung hinter der Tür lauerten, um sich auf Thuna zu stürzen. Wenn es so wäre, hätte Scarlett es bemerkt und sie gewarnt. Trotzdem hätte Thuna in diesem Moment keinen Bissen herunterbekommen.
    „Ich will auch nichts essen“, sagte Maria. Was aber nicht daran lag, dass sie keinen Hunger gehabt hätte, sondern daran, dass die Speisen von Sumpfloch höchst unansehnlich waren. Es kostete Maria immer Überwindung, sie trotzdem zu essen.
    Estephaga stand immer noch in der Tür, trat aber nun beiseite, um den Flugwurmkutscher mit dem Koffer hereinzulassen. Dabei warf sie dem riesigen Koffer einen kritischen Blick zu.
    „Maria und Scarlett, seid doch so freundlich und zeigt diesem fleißigen Mann den Weg. Von alleine findet er niemals in den siebten Stock. Thuna, wir sollten uns unterhalten. Vielleicht auf der Krankenstation …“
    Estephaga hielt inne, als sie Alban von Montelago Fenestra hinter dem Kutscher entdeckte. Er trug Marias Schultasche, die gegen den Koffer verschwindend klein aussah.
    „Frau Klopard?“, fragte er und blieb vor der Lehrerin stehen. „Die Mädchen haben gleich gepackt, nachdem wir Ihren Brief erhalten hatten. Allerdings hatten Sie nur um Thunas Rückkehr nach Sumpfloch gebeten! Könnte es sein, dass der Brief an Maria verloren gegangen ist?“
    „Nein, Herr Montelago Fenestra. Es ging mir ausschließlich um Thunas Rückkehr. Aber da Ihre Tochter – und ihr Gepäck – nun mal hier sind, werden wir sie bestimmt nicht wieder nach Hause schicken. Komm jetzt, Thuna.“
    Thuna verabschiedete sich brav von Marias Vater und dankte ihm vielmals für die schönen Ferien. Dann folgte sie ihrer Lehrerin und deren magikalischer Laterne die Treppen hinauf in den vierten Stock, wo sich die Krankenzimmer und Estephagas Labor befanden.
     
    „Was ist das?“, fragte Thuna, als sie im Halbdunkel des Flurs etliche Holzkisten herumstehen sah. Eine davon zitterte und wackelte vor sich hin.
    „Ach, eine Lieferung mit Arzneien.“
    „Warum wackelt diese eine Kiste so?“
    Estephaga blieb kurz stehen und sah sich um.
    „Richtig“, sagte sie. „Das hätte ich fast vergessen.“
    Sie holte ihren Schlüsselbund hervor, suchte den kleinsten Schlüssel heraus und öffnete damit das Schloss, das an der Holzkiste befestigt war. Dann machte sie den Deckel auf.
    „Oh!“, rief Thuna.
    Denn aus der Kiste sprang eine kräftige, kleine Katze mit sandfarbenem Fell. Die Katze hatte in der Kiste sehr wenig Platz gehabt. Jetzt reckte und streckte sie sich und fauchte dabei vor sich hin.
    „Das ist Pollux“, sagte Estephaga wenig begeistert. „Ich muss ihn hüten, solange meine Schwester am Südpol weilt.“
    Pollux machte sich noch einmal ganz lang und dabei klappten mit einem plötzlich Ploff!-Geräusch seine Flügel auf, die zuvor an den Körper gedrückt gewesen waren. Thuna staunte.
    „Eine Katze mit Flügeln!“
    „Ein Löwe. Ein Löwenbaby, um genau zu sein. Als hätte ich nicht schon genug um die Ohren.“
    Pollux öffnete das Maul und gab einen Krächzer von sich, aus dem vielleicht eines Tages ein ordentliches Gebrüll werden könnte.
    „Er ist süß“, sagte Thuna.
    Estephaga Glazard zuckte verständnislos mit den Achseln und setzte ihren Weg fort. Thuna und Pollux folgten. Als Estephaga die Tür zu ihrem Labor aufschloss, drehte sie sich nach Thuna um und warf ihr einen prüfenden Blick zu.
    „Meine liebe Thuna“, sagte sie. „Du kannst dir sicher denken, warum ich dich habe rufen lassen?“
    „Nein, Frau Glazard.“
    „Leugnen macht es nicht besser, mein Kind.“
    „Was leugnen?“
    „Thuna! Na ja, jetzt komm erst mal herein!“, sagte die Lehrerin und leuchtete mit der Laterne voraus in das Labor, das hauptsächlich aus Regalen mit säuberlich aufgereihten Flaschen und Tiegeln bestand. In einer Ecke stand ein Arbeitstisch mit angesetzten Tinkturen in unterschiedlichen Farben und in der Mitte des Zimmers zeugte ein schwarzer, verbrannter Fleck im Dielenboden von einer vermutlich nicht beabsichtigten kleinen Explosion. Zwei Sessel am Fenster und ein kleiner Tisch mit einem Keksteller verrieten, dass Estephaga in diesem Raum viel Zeit verbrachte.
    „Setz dich“, sagte Estephaga und zeigte auf einen der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher