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Die Suenden der Vergangenheit

Die Suenden der Vergangenheit

Titel: Die Suenden der Vergangenheit
Autoren: May R. Tanner
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diesen Schritt in Angriff zu nehmen. Und du bist der stärkste Grund, mich dafür zu entscheiden! Heute noch, auch wenn es dir zu vorschnell erscheint! Ich vertraue dir!“, sagte Nico leise aber sehr ernsthaft.
    Welchen Sinn hätte es zu warten, wenn heute die perfekte Nacht dafür war?

    „Bist du dir sicher?“ Damons Zögern und die Überraschung auf seinem Gesicht durfte sie nicht falsch verstehen. Das Treffen mit ihrem Vater war sicherlich sehr aufwühlend und emotional verlaufen. Damon hätte es durchaus verstanden, wenn sie noch eine Weile mit der Umwandlung warten wollte. Nach der Sache mit Edward am Morgen, der Zeremonie gestern Nacht und den vergangenen Tagen durfte er einfach nicht zulassen, dass Nico sich übernahm.
Viel lieber hätte er es gesehen, wenn sie ihn wieder zu einem kleinen Picknick am See überredet hätte. Bei Mondschein und unter den Sternen, die man hier außerhalb der Stadt noch deutlich sehen konnte, war Salamas Garten wie ein Paradies aus Tausendundeiner Nacht. Mit all den bunten Blumen, den exotischen Tieren, die frei darin herumliefen und den herrlich eingerichteten, versteckt hinter hohen Hecken und Bäumen liegenden Pavillons, die Nico zweifellos noch nicht entdeckt hatte.
    Es war ihm nicht schwer gefallen, nach ihren Wünschen zu handeln und ihr weiterhin das Gefühl zu geben, etwas Besonderes zu sein. Das war sie. Er hatte mindestens drei Komplimente über ihr Kleid fallen lassen, bis sie ihn vollkommen verlegen unterbrochen hatte.
Was sollte er tun, hatte er sie daraufhin gefragt. Sein Vater arbeitete schließlich in der Modebranche. Seine Art, so etwas zu würdigen, kam also nicht von ungefähr und bei einer hübschen Frau konnte er sich eben nicht bremsen. Sie beide hatten herzlich darüber gelacht und Damon hatte ihnen Wein eingeschenkt, mit dem sie im Schatten des Baumes, unter dem sie saßen, anstießen. Seine Miene war schneller wieder ernst geworden, als ihr lieb gewesen sein konnte. Nico musste eben wissen, dass er alles Positive, mit dem er sie bedachte, so meinte, selbst wenn es sie höchst verlegen stimmte.
Sie dankte es ihm, in dem sie vertrauensvoll ihren Kopf in seinen Schoß bettete, während sie sich weiter unterhielten. Nico war langsam und darüber versichert, dass er nicht einfach gehen würde, in einen erholsamen Schlaf gedriftet. Es hatte ihm sehr gefallen, so mit ihr zusammen zu sitzen und war plötzlich mehr als erpicht darauf gewesen, das jeden Tag zu tun.
    Ihre Begeisterung für die Sache zwischen ihnen, ließ ihn trotzdem einen Gang zurückschalten. Behutsam fuhr er ihr mit der linken Hand durchs Haar und lächelte nachsichtig auf sie herab. Natürlich hatte er ihr versprochen zu tun, was sie wollte und egal, was es sein würde, doch hatte er ebenso Verantwortung ihr gegenüber geschworen.
    „Fühlst du dich stark genug dafür? Denk an deine Verletzungen, die noch nicht auskuriert sind.“
Damon hob ihre rechte Hand empor, um dessen Gelenk noch immer die Bandage gewickelt war, die King darum gelegt hatte. Edwards Ketten hatten eine eindeutige Sprache gesprochen und ihre Spuren hinterlassen.
    „Ich kann warten, Nico. Ich möchte nicht, dass du es meinetwegen tust sondern deinetwegen. Es geht hier ganz allein um dich. Ich spiele dabei nur die allerkleinste Rolle. Zwischen uns steht nichts mehr. Ob du nun Breed oder Immaculate bist, meine Zuneigung hast du in jedem Fall. Ich könnte mir nie verzeihen, wenn du Schmerzen erleidest, die eine eventuelle Unsicherheit verursachen. Du musst ganz sicher sein. Wenn wir einmal angefangen haben, dann gibt es keinen Weg zurück.“
    Das klang ziemlich unheilschwanger, entsprach aber der absoluten Wahrheit. Für Panik und Rückzugsgedanken war während der Umwandlung kein Platz. Ein Teil von ihr würde sterben und etwas Neues daraus entstehen. Sie musste es um ihretwillen wollen. Zumal ihr anders als Romy und Cat noch die Chance blieb, selbst zu wählen, wann sie einer der ihren werden wollte. Die Zeit drängte nicht. Im Gegenteil, ihnen blieb alles offen. Die Gefahr, die ihnen durch den Aryaner-Lord drohte, der Nicos Vater Gewalt angetan hatte, war vielleicht der einzige Grund, der sie zur Eile antreiben konnte. Doch davon sollte sie sich nicht beirren lassen.

    „Mein Herz ist sich sehr sicher, Damon… Es ist allerhöchstens mein Verstand, der sich wünscht, eine Prophezeiung zu haben, auf die er sich stützen könnte. Das würde es uns beiden wohl leichter machen. Ich tue es hauptsächlich für mich, wirklich!
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