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Die Suche nach den Sternen

Die Suche nach den Sternen

Titel: Die Suche nach den Sternen
Autoren: Colin Kapp
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auf eine Entdeckungsreise und fand einen großen neuen Kontinent. Bei seinem Aufbruch wußte er nicht, wohin er Kurs nahm; bei seiner Ankunft an dem Kontinent wußte er nicht, wo er war, und bei seiner Rückkehr konnte er nicht sagen, wo er gewesen war. Und er finanzierte die gesamte Expedition mit den Mitteln anderer.« Er warf Land-a, ihrem Geldgeber, einen belustigten Blick zu. »Aber für mich ist genauso wie für Christoph Kolumbus das Unbekannte die Herausforderung. Nichts könnte mich am Aufbruch hindern.«
    »In Ordnung!« sagte Soo. »Sine?«
    »Ich kann Herausforderungen ebenfalls nicht widerstehen. Wohin Maq geht, gehe ich auch.«
    »Cherry?«
    »Wer will sich schon einen Zirkus mit Harry Castor teilen? Außerdem ist die Bezahlung so gut, daß ich nach unserer Rückkehr den gesamten Solaren Zirkus kaufen kann. Dann wird selbst Chi Nailer wissen, wer der Beste ist.«
    »Tez?«
    »Das soll wohl ein Scherz sein? Ich habe die Wahl, entweder das Universum zu erforschen oder als Zirkushelfer zu arbeiten. Ich wäre ein Schwachkopf, wenn ich bliebe. Ich gehe mit Maq.«
    »Und was ist mit dir, Carli?«
    »Ich will zu Hause bleiben und Kinder bekommen«, sagte Carli entschlossen, »aber ohne Tez geht das nicht, also fliege ich wohl mit. Doch diesmal ist es garantiert das letzte Mal.«
    »Ich fürchte, es ist für euch alle die letzte Expedition«, sagte Soo. »Wir fanden endlich heraus, warum Land-a mit der Zusammenstellung eines so ungleichen Teams Erfolg hatte. Ihr verfügt zusammen über eine solche Vielfalt von Talenten, die einander ergänzen, daß selbst dem Zufall keine Chance blieb, euch zu schlagen. Nun, ihr habt großartige Arbeit geleistet, aber bisher lastete die gesamte Verantwortung alleine auf euren Schultern. Jetzt haben wir neue Teams zusammengestellt, und Land-a hat uns neue Schiffe versprochen. Sobald sie einsatzbereit sind, könnt ihr und die Shellback in den wohlverdienten Ruhestand gehen. Doch wir wagen es nicht, eine unerprobte Mannschaft auf eine Mission von so überragender Wichtigkeit zu schicken, deshalb danke ich euch von ganzem Herzen dafür, daß ihr den Auftrag übernommen habt. Der Flug wird wie geplant stattfinden.«
    Jetzt, da der Beschluß endgültig gefaßt worden war, ließ Land-as Spannung nach. Er hatte diese Mannschaft persönlich zusammengestellt und vertraute ihr bedingungslos. Andere Teams machten einen vielversprechenden Eindruck, aber sobald die Expedition die Saturn-Schale hinter sich ließ, würde der Funkkontakt abbrechen. Zwei Jahre waren eine lange Zeit, um zu warten und herauszufinden, ob man einen Fehler gemacht hat. Und wenn Maq und die übrigen einen Fehler begingen, wie konnten sie jemals herausfinden, welchen?
    Professor Soo ordnete die Unterlagen vor ihm auf dem Tisch.
    »Hier ist der provisorische Zeitplan für den Flug; die endgültige Entscheidung über Route und Zeiteinteilung bleibt natürlich Maq vorbehalten. Der einzige zwingende Zwischenstop ist auf Zapoketa auf der Saturn-Schale, wo unser geheimer Versorgungsstützpunkt immer noch in Betrieb ist. Wir haben Imref Varter genaue Beschreibungen der benötigten Ausrüstungsgegenstände und Vorräte geschickt. Ihr dürft auf keinen Fall vergessen, daß ihr jenseits der Saturn-Schale keinerlei Ersatzteile für die Shellback erhalten könnt. Ihr müßt also genug Teile für den Rückflug zum Saturn-Stützpunkt mit euch nehmen, ganz egal, wohin euch die Reise verschlägt.«
    »Das ist uns nur allzu klar«, sagte Ancor, »aber wir wissen nicht, wie weit uns der Flug führen wird. Er könnte bereits auf der Pluto-Schale enden oder irgendwo in der Unendlichkeit.«
    »Dann dürft ihr nur so weit fliegen, daß euch die Möglichkeit zum Rückflug bleibt. Wenn ihr die Expedition durchführt, aber dann nicht zurückkehren und berichten könnt, wäre es besser gewesen, ihr hättet sie gar nicht erst angetreten.«
    »Da bin ich anderer Meinung«, sagte Ancor. »Ich würde selbst dann aufbrechen, wenn ich wüßte, daß es keine Chance zur Rückkehr gibt. Die Grenze des Universums wartet dort draußen, und unser Instinkt treibt uns dazu an, über den Rand zu sehen, um zu erfahren, was dahinter liegt. Mach dir keine Sorgen, wir kommen zurück, aber psychologisch liegen wir nicht auf derselben Wellenlänge.«
    Soo lächelte und warf Land-a einen flehenden Blick zu. »Hör dir diesen verrückten Idealisten an! Er würde sein Leben geben, nur um seinen Wissensdurst zu stillen.«
    Land-a erwiderte das Lächeln nicht. Sein
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