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Die Sternseherin

Titel: Die Sternseherin
Autoren: Jeanine Krock
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Seelengefährtin zu berühren, ließ die Zähne in seinem Kiefer um Freiheit betteln. »Es würde Selena gefährden. Du bist sicher.« Er zog sie näher heran und barg ihren Kopf an seiner Schulter »Niemand, der einigermaßen bei Verstand ist, wird es wagen, dich zu belästigen.«
    Es schmeichelte ihr, wenn er, wie in diesem Moment, seine Beschützerrolle ernst nahm. Auf den Machismo, der damit gelegentlich einherzugehen schien, hätte sie aber gut verzichten können.
    Asher küsste sie auf die Nasenspitze. »In Zukunft wirst du sowieso nur noch Augen für mich haben«, sagte er lachend.
    Estelle liebte ihn dafür, in jeder Situation auch eine Spur Humor zu finden. Aber vielleicht war diese Fähigkeit erforderlich, um so lange zu überleben, wie er es getan hatte. Dieses Mal hatte er aber doch übertrieben. Sie befreite sich aus seiner Umarmung und warf ihm ein Kissen an den Kopf. »Du glaubst wirklich, ich werde nie wieder einem attraktiven Mann hinterhersehen? Du arroganter – Vampir!« Sie konnte seinen zufriedenen Gesichtsausdruck zwar in der Dunkelheit nicht genau sehen, aber das Echo in ihren Gedanken war mehr als deutlich. Er schien sich seiner Sache sehr sicher zu sein.
    Estelle dachte an die unglaublichen Dinge, die ihre Schwester erzählt hatte. Sie hatte behauptet, wenn Seelenpartner sich über den Austausch ihres Blutes für immer miteinander vermählten, dann gäbe es kein zurück. Ein Vorteil war zweifellos, dass sie ihre Entscheidung nicht bereuen mussten, keiner von beiden würde je jemand anderen als den Seelengefährten begehren, vorausgesetzt, ihre Gefühle füreinander waren echt. Ein weiterer würde sein, dass sie sich gegenseitig nicht mehr manipulieren konnten. Jedenfalls nicht Kraft unserer Gedanken, dachte sie. Die »Waffen einer Frau« bleiben mir erhalten. Estelle sah Asher mit schräg gelegtem Kopf an und ein spitzbübisches Lächeln breitete sich über ihrem Gesicht aus, wegen Nell Gwynn brauchte sie sich jedenfalls nicht mehr zu sorgen. »Wirst du nicht schrecklich darunter leiden?«
    »Furchtbar!« Asher duckte sich, als ein zweites Kissen geflogen kam, und hatte sie im Handumdrehen in seine Arme gezogen. Er küsste Estelle, bis sie nach Luft rang, und hielt ihre Handgelenke fest auf die Matratze gedrückt. »Um meine Qual zu lindern, musst eben du meinen Hunger stillen!« Seine Stimme klang wie das Knurren eines wilden Tieres, aber die Raubkatze in seinem Bett zeigte sich als durchaus ebenbürtig.
     
    »Herzlichen Glückwunsch!« Nuriya steckte ihren Kopf durch die Tür.
    »Schon mal was von Privatsphäre gehört, Schwesterlein?«
    »Habt ihr vergessen, dass heute Wintersonnenwende ist? Wir warten auf euch!« Damit war sie auch schon wieder fort.
    Estelle stöhnte. »Müssen wir da wirklich hin?«
    Nur Mut! Asher strich über ihre Wange.
    Kurz darauf sah sie sich in Kierans festlich geschmücktem Haus um und war froh, sich für ein elegantes Kleid entschieden zu haben. Asher neben ihr wirkte sehr weltmännisch und nichts erinnerte mehr an den leicht verwahrlosten Bücherwurm. Überall saßen oder standen Bekannte oder Freunde und lächelten.
    Erik ging direkt auf sie zu und schüttelte ihre Hand. »Danke!«, raunte er, bevor Manon ihn beiseiteschob. »Herzlichen Glückwunsch!« Sie schloss Estelle rasch in ihre Arme und flüsterte: »Sieh mal, wen ich dir mitgebracht habe!«
    »Ben?« Sie starrte ihn an, als hätte sie eine Erscheinung. »Du musst sofort gehen!«
    Er blinzelte. »Na, hör mal. Was ist das denn für eine Begrüßung?«
    »Entschuldige, ich ...« Hilflos sah sie zu Manon.
    »Hier hast du deinen Elf«, lachte diese in Anspielung auf Estelles früheres Geständnis, sie habe Julen für einen Spross der Lichtelfenfamilie gehalten. »Ben ist mein missratener Cousin. Er hat zwar keinen Funken Magie in seinen hübschen Knochen, aber er ist eine gute Seele.«
    Ben tat, als würde er schmollen. »Du sagst das nur, weil ich auf diesen unglaublich gut aussehenden Typen hereingefallen bin. Ich sage dir, der hätte jeden verzaubert!« Mit diesen Worten wurden seine Augen ganz groß. »Da ist er!«
    Estelle brauchte sich nicht umzudrehen, um zu wissen, wer hinter ihr stand. »Asher ist dir im Traum erschienen?« Sie zog ihren Geliebten am Ärmel. »Mein Lieber, ich denke, hier ist eine Entschuldigung angebracht!«
    Ben lachte gutmütig und schüttelte die Hand, die ihm Asher darbot. »Was für ein Mann. Estelle, du bist ein Glückspilz!« Selena trat an ihre Seite, bevor sie etwas
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