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Die Spur Des Feuers

Die Spur Des Feuers

Titel: Die Spur Des Feuers
Autoren: Iris Johansen
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rühren.«
    »Perfekt.« Cameron klopfte ihm auf die Schulter, dann wandte er sich seiner Frau zu. »Komm, Charlotte, bringen wir dieses Dinner hinter uns.« Entschlossen verließ er die Bibliothek.
    Charlotte blieb zögernd in der Tür stehen und setzte an, etwas zu sagen.
    »Sag’s nicht«, murmelte Brad. »Wir stehen auf derselben Seite.« Dann fügte er hinzu: »Solange du mir nicht auf die Nerven gehst.« Er folgte Cameron in die Diele und sah zu, wie George, der Butler, seinem Bruder in den Mantel half. »Sehr beeindruckend. Ich habe schon seit fünfzehn Jahren keinen Smoking mehr getragen. Sagt dir das vielleicht irgendwas?«

    »Es sagt mir, dass du ein verdammter Glückspilz bist.«
    Cameron nahm Charlottes Arm und führte sie die Stufen hinunter zu der wartenden Limousine. »Fühl dich wie zu Hause, aber geh noch nicht ins Bett. Du hast mir was versprochen.«
    »Heißt das, ich darf mich mit deinem exzellenten Brandy betrinken?«
    »Nein. Ich möchte, dass du stocknüchtern bist.« Er lächelte Brad über die Schulter hinweg zu. »Ich habe noch einen Trumpf im Ärmel, und ich will dir von einem Job erzählen, der Anreiz genug sein könnte, um dich hierher zu locken. Er ist genau deine Kragenweite.«
    »Gruselig und finster?«, fragte Brad, ohne eine Miene zu verziehen.
    »Ich werde mich durchsetzen, Brad.«
    »Jetzt ärger ihn nicht, Cam«, sagte Charlotte freundlich. »Brad weiß selbst, was er will.«
    »Aber nicht, was das Beste für ihn ist.«
    Brad beobachtete, wie sie in die Limousine stiegen. Eigentlich hatte er vorgehabt, zurück ins Haus zu gehen, aber er konnte nicht widerstehen, noch eine Weile dort stehen zu bleiben und Charlotte sehen zu lassen, wie selbstverständlich er sich vor ihrer Tür breit machte. In seinen Sportschuhen, den abgetragenen Jeans und dem alten Sweatshirt wirkte er wie ein Schandfleck in ihrer vornehmen Welt. Seine Schadenfreude war ausgesprochen kindisch, aber das war ihm egal. Normalerweise kümmerte es ihn auch nicht, dass Charlotte es nicht lassen konnte, Cameron dauernd zu manipulieren. Sie war seinem Bruder eine gute Ehefrau, und das war letztlich das Einzige, was zählte. Aber jetzt versuchte sie auch noch, ihn, Brad, zu manipulieren, und das ging ihm gehörig gegen den Strich.
    »Soll ich Ihnen einen Kaffee in die Bibliothek bringen, Sir?«, fragte George, der hinter ihm stand.
    »Warum nicht?« Er grinste den Butler über die Schulter hinweg an. »Da mein Bruder mir verboten hat, mich an seinem Brandy –«
    »Großer Gott!« Georges Augen weiteten sich vor Entsetzen.
    Brad fuhr herum und folgte seinem Blick.
    »O nein!«
    Das Innere der Limousine stand in Flammen. Brad sah, wie Cameron und Charlotte sich wie brennende Vogelscheuchen im lodernden Feuer vor Schmerzen krümmten.
    »Verdammt!«
    Er rannte die Stufen hinunter und auf den Wagen zu.
    ATLANTA, GEORGIA Sechs Monate später Vorsichtig befühlte Kerry die verkohlten Holzbalken, die im Toilettenraum über dem Waschbecken lagen. Sie waren immer noch warm von dem Feuer, das vor zwei Tagen das ganze Restaurant zerstört hatte. Das war nichts Ungewöhnliches.
    Manchmal schwelten versteckte Glutnester noch tagelang vor sich hin.
    Sam, ihr Labrador, drückte sich winselnd an sie. Er langweilte sich schnell und sie waren nun schon seit über einer Stunde in der ausgebrannten Ruine.
    »Sei still.« Sie schob eine Hand unter einen Holzbalken und tastete. »Es dauert nicht mehr lange.«
    Da! Mühsam schob sie den Balken beiseite.
    »Was gefunden?«, fragte Detective Perry, der hinter ihr stand.
    »Schadhafte Kabel?«
    »Nein, Benzin«, sagte Kerry. »Das Feuer ist im Toilettenraum ausgebrochen und hat sich von hier aus im ganzen Restaurant ausgebreitet.« Mit einer Kinnbewegung deutete sie auf das schwarze, verschmorte Gerät, das sie unter dem Balken gefunden hatte. »Und in Brand gesteckt wurde es mit Hilfe eines Zeitzünders.«
    »Dumm.« Der Detective schüttelte den Kopf. »Ich hätte Chin Li für klüger gehalten. Wenn er die Versicherungssumme kassieren wollte, warum hat er das Feuer dann nicht in der Küche gelegt? Dann wäre seine Theorie, dass das Feuer von selbst ausgebrochen ist, viel überzeugender gewesen. Sind Sie ganz sicher?«
    »Sam ist sich sicher.« Sie streichelte das seidig schwarze Fell des Labradors. »Und meistens schließe ich mich seiner Meinung an. Er irrt sich nur ganz selten.«
    »Ja, ich habe davon gehört.« Unbeholfen tätschelte Perry dem Hund die Nase. »Ich kapiere nicht, wie diese
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