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Die Spur des Dschingis-Khan

Titel: Die Spur des Dschingis-Khan
Autoren: Hans Dominik
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Heim Isenbrandts erreicht. Unter dem Schatten einer alten Kastanie saß Frau Maria im Kreise ihrer Gäste.
    Theodor Witthusen … Francis Garvin … Helen Fox, geb.
    Garvin. Ihr Geplauder schallte den Eintretenden entgegen. Jetzt hatte Helen die beiden erspäht.
    Schnellfüßig eilte sie ihnen entgegen.
    »Endlich kommt ihr. Wir hatten uns so auf die gemeinsame Kaffeestunde gefreut, und jetzt, wo sie vorüber ist, kommt ihr erst. Daran bist du sicher schuld.«
    Wellington Fox deutete auf Georg Isenbrandt.
    »Ich wasche meine Hände in Unschuld. Da steht er, der Missetäter. Nimm dir ein Beispiel an dem Gesicht Marias, Helen dear. Nichts von Vorwürfen … nichts von Ungeduld. Glückse lig der Mann, der ein sanftmütig Weib freite!«
    »Wellington! … Du Ungeheuer … Du unhöflichster aller Menschen …«
    »Diese Versicherung hörte ich seit dem ersten Tag unserer Bekanntschaft wohl täglich ein dutzendmal.«
    »Pfui, Wellington! Du bist …«
    »… der unhöflichste Mensch auf Erden.«
    Ein leiser Klaps auf Wellingtons Wange quittierte seinen Einwurf. Lachend enteilte sie seinem Griff und hing sich an Marias Arm, die an Isenbrandts Seite zur Terrasse emporschritt.
    Wellington Fox ging ihnen nach. Sein Auge haftete auf den beiden ebenmäßigen hohen Gestalten der Isenbrandts. Äußerlich wie innerlich schienen diese beiden Menschen wie füreinander gemacht. Der Zufall, der sie einst zusammengeführt, hatte sie eng aneinandergebunden.
    Und dann glitt sein Blick zu Helen. Mit Entzücken verfolgte er die Bewegungen ihrer zierlichen Glieder und dachte bei sich:
    Ich hätte mein Leben nicht geglaubt, daß es so ein famoses Mädel gibt. Weiß der Teufel, was die Dollarkönige einen anständigen Menschen abschrecken können. Na! Schließlich hat sich doch auch mein treuer Schwiegerpapa als ganz famoser old fellow entpuppt.
    Dann war Wellington Fox bei seiner Frau und legte seinen Arm unter den ihren.
    »Die Abrechnung zwischen uns beiden wird später geschehen. Ich habe mir meine Rache inzwischen gründlich überlegt.
    Teuerste Frau Maria, Sie täten unendlich viel Gutes an einem Unglücklichen, wenn Sie diesen Wirbelwind etwas in die Schule nähmen.«
    »Ich werde mich hüten, Mr. Fox!« antwortete Maria lachend.
    »Für Sie ist Helen so, wie sie ist, gerade die Richtige.« »Bravo, Maria!« rief Helen. »Gib’s ihm tüchtig! Zu gut … viel zu gut bin ich für diesen …«
    »… unhöflichsten aller Menschen«, vollendete gelassen Fox. Und dann saßen alle zusammen um den runden Tisch im Schatten des alten Baumes. Wellington Fox hatte neben seinem Schwiegervater Platz genommen.
    Er entzündete sich eine Zigarre und legte sich behaglich in seinen Stuhl zurück.
    »A propos, teuerster Mr. Garvin, wäre Ihnen mit einer guten Position gedient?«
    Der Milliardär sah ihn erstaunt an.
    »Hm! … Wie meinen Sie, lieber Wellington?«
    »Ob Ihnen mit einer guten Position gedient wäre?« Jetzt verriet Garvin das leise Zucken um Wellingtons Lippen den Schalk, der hinter der Frage steckte, und er beeilte sich, darauf einzugehen.
    »Das wäre, Mr. Fox? Es ist zwar schon lange her, daß ich eine Position … Sie meinen doch wohl eine Anstellung bei irgend jemand … bekleidet habe. Nach einer dreißigjährigen selbständigen Geschäftsführung würde mir das nicht so leicht fallen …
    Ganz abgesehen von der Frage des Salärs, würde die Person meines Chefs für die Frage von ausschlaggebender Bedeutung sein.«
    Mit unterdrücktem Lachen folgten die anderen dem Wortgefecht der beiden.
    »Hm!« machte Wellington Fox und blies einen Rauchring von sich. »Sie treffen den Punkt nicht ganz, Mr. Garvin. Ihre Stellung würde weniger die eines Angestellten als die eines Partners sein. Der Chef wäre ich!«
    »Ah!«
    Mr. Garvin beugte sich vor und machte Fox eine Verbeugung. »Dürfte ich den Herrn Chef nach seinen Bedingungen fragen?«
    »Bedingungen, Mr. Garvin, trifft wieder nicht ganz das Richtige. Ich sehe, meine Frage war nicht ganz präzis. Die Sache ist einfach die, ich habe ein gutes und großes Geschäft vor und suche dazu einen kapitalkräftigen Partner.«
    »Sehr wohl!« sagte Francis Garvin. »Und Sie wollen mir die Ehre erweisen, mich zu Ihrem Partner zu nehmen?«
    »Eventuell, Mr. Garvin.«
    »Eventuell?«
    »Ja! Das heißt nämlich, ich brauche ziemlich viel Kapital … und da ich über Ihre Vermögensverhältnisse nicht genau unterrichtet bin, so hängt es davon ab, ob Sie in der Lage sind, das nötige Kapital
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