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Die Sonnenmacher

Die Sonnenmacher

Titel: Die Sonnenmacher
Autoren: Lloyd Biggle jr.
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ansehen«, sagte UrsWannl. »Es wäre uns lieb, wenn du uns begleiten würdest.«
    »Das geht leider nicht«, meinte Darzek fest. »Ich bin kein Wissenschaftler. Ihr solltet die besten Experten mitnehmen.«
    Nach einigem Hin und Her waren die Beamten einverstanden. »Wir werden vermutlich nie herausbekommen, was geschehen ist«, sagte VIER finster. »Wir können kaum auf einer Sonne landen und nach Beweismitteln Ausschau halten.«
    Darzek begleitete sie zum Übermittler. Dann kehrte er in seine Amtsräume zur Papierflut zurück, mit der ihn der Oberste überschwemmte. »Steht man einmal im Ruf, Wunder bewirken zu können«, sagte er sich reumütig, »hat man es schwer, das Publikum zufriedenzustellen. Wahrscheinlich stoßen sie auf eine einfache wissenschaftliche Erklärung und werden wünschen, nie Nifron D erwähnt zu haben.«
    Der Gong ertönte.
    Er drückte den Antwortknopf. Diesmal blickten ihn die vielen blanken Augen von FÜNF an. Sie sagte fröhlich: »Ein Rätsel für dich, Gul Darr.«
    Darzek lachte leise. Er mochte FÜNF mit ihren vielfingrigen, schlanken Armen sehr gern, bewunderte ihr gewaltiges Fachwissen. »Noch eins?« fragte er. »VIER war eben mit dem Direktor der Vermessungsanstalt der Milchstraße und dem Leiter der Abteilung für Astrophysik hier. Die haben eine Sonne entdeckt, wo keine sein dürfte.«
    »Mein Problem ist viel kleiner«, sagte FÜNF. »Ich habe einen Kranken entdeckt, wo eigentlich keiner sein dürfte.«
    Darzek setzte sich und sagte: »Erzähl!«
    »Die Welt heißt Skarnaf«, sagte FÜNF. Darzek gab die Koordinaten ein und sah sich das Bild über ihm an.
    »Ist an der Gegend etwas Besonderes?« fragte er.
    »Nichts«, antwortete FÜNF. »Aber genau das ist das Sonderbare. Ein junger Mann, ein Eingeborener des Planeten ist dort mit Strahlungsschäden gefunden worden. Eine gewaltige Überdosis Strahlung hat ihn schrecklich verbrannt, aber auf dem ganzen Planeten gibt es nicht einen einzigen Ort, an dem er sie abbekommen haben kann.«
    »Vielleicht Röntgenstrahlen in einem Krankenhaus?« meinte Darzek.
    »Unmöglich. Es gibt keine Strahlenbehandlung, bei der es zu einer derartigen Überdosis kommen könnte.«
    »Ein Kernkraftwerk?«
    »Eine einfache, altmodische Welt, in der es nirgendwo zu einer Strahlenschädigung kommen kann.«
    »Dann ist es an einem anderen Ort geschehen«, sagte Darzek. »Ein Unglück im Raum?«
    »Das muß die Lösung sein. Aber wie kommt es dann, daß man ihn in einer ländlichen Gegend Skarnafs neben einer Straße liegen fand? Ein Raumschiff könnte ihn nach unten übermittelt haben, aber kein Schiff hätte sich dem Planeten so weit nähern können, ohne entdeckt zu werden. Wenn man an Bord eines Schiffes die tödlichen Verletzungen verbergen wollte, hätte man ihn ja ins All schießen können.«
    »Tödliche Verletzungen? Hat er vor seinem Tod noch etwas aussagen können?«
    »Als mein Bericht verfaßt wurde, lebte er noch, war aber nicht in der Verfassung, seinen Ärzten etwas mitzuteilen. Wahrscheinlich ist er inzwischen gestorben.«
    »Sehr seltsam«, sagte Darzek.
    »Ich bin auf dem Weg nach Skarnaf, um mir das Opfer anzusehen«, erklärte FÜNF. »Möchtest du mit mir kommen?«
    »Dich zu begleiten würde mir viel Freude machen, aber ich kann mir nicht vorstellen, wie das Rätsel gelöst werden kann«, sagte Darzek.
    »Es ist meine Pflicht, rätselhafte medizinische Fälle zu untersuchen, und ich möchte dafür sorgen, das so etwas nicht ein zweites Mal passiert, weder auf Skarnaf noch sonstwo.«
    »Selbstverständlich«, meinte Darzek.
    »Wenn ich etwas herausbekomme, lasse ich es dich sofort wissen«, sagte FÜNF, und dann verblaßte ihr Bild auf dem Schirm.
    Darzek wandte sich ergeben wieder seinem Schreibtisch zu. Wenigstens hatte der Computer inzwischen aufgehört, Papier auf ihn zu häufen. Plötzlich runzelte er die Stirn. Ein Planet hatte sich in eine Sonne verwandelt. Der führende Astrophysiker der Milchstraße meinte, die Verwandlung sei mit Absicht herbeigeführt worden, mit Hilfe von Kernenergie.
    Und dann war ein Wesen gefunden worden, das starker Kernstrahlung ausgesetzt gewesen war.
    Darzek gab die entsprechenden Koordinaten in seinen Projektor ein und lehnte sich zurück, um den großen Ausschnitt aus der Milchstraße an der Decke über ihm zu studieren. Die Planeten Skarnaf und Nifron D hatten mehr als ein Viertel der Milchstraße zwischen sich liegen. Er beruhigte sich und schaltete den Projektor aus.
    »Darzeks Gesetz«, murmelte
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