Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schwerter von Zinjaban

Die Schwerter von Zinjaban

Titel: Die Schwerter von Zinjaban
Autoren: Lyon Sprague de Camp , Catherine Crook de Camp
Vom Netzwerk:
ist wie eine terranische Kleinstadt, wo Klatsch und Tratsch der Lieblingssport der Leute sind.«
    Alicia seufzte. »Dann lass es uns wenigstens Cyril und Jack so lange nicht auf die Nase binden, wie wir es nicht unbedingt müssen.«
    »Ich werde schweigen wie Dejanais Grab, so lange wie möglich. Wie heißt es so schön in Zamba? Eher fängt man einen Pfeil wieder ein, der den Bogen verlassen hat, als ein Wort, das den Mund verlassen hat.«
    Eine Weile fuhren sie schweigend dahin und lauschten dem rhythmischen Sechsertakt der Ayahufe, während Roqirs letzte Strahlen einen leuchtenden Regenbogen über die Vegetation warfen. »Seltsam«, sagte Alicia nach einer Weile, »ich habe ein Gefühl, als käme ich nach Hause.«
    »Hast du vor hier zu bleiben, sobald du deinen Job erledigt hast, und eine Krishnanderin zu werden?«
    »Was ist denn eine Krishnanderin?«
    »So nennt man hier neuerdings einen Terraner, der sich auf Dauer auf Krishna niederlässt. Erzähl mal, wie sehen deine Pläne für die Zukunft aus?«
    Alicia lächelte geheimnisvoll. »Ich weiß es nicht. Das hängt davon ab …«
    Vielleicht denkt sie, das hängt von mir ab, überlegte Reith und wechselte rasch das Thema. »Hier fängt mein Besitz an.«
    Der Aya beschleunigte seinen Trab. Wenig später hielt der Wagen vor einem lang gestreckten einstöckigen Haus in terranisch-krishnanischem Mischstil mit einer breiten hölzernen Veranda. Reith half Alicia herunter und zeigte ihr ihr Zimmer. Sein Hauswart trug ihre Tasche hinein und brachte den Aya in den Stall.
    »Es ist ein schöner Abend heute«, sagte Reith. »Nehmen wir unseren Drink auf der Terrasse. Was möchtest du trinken?«
    »Nur ein Gläschen leichten Falat, bitte. Wirklich, ein hübsches Domizil, was du hier hast! Ich bin erstaunt, wie schön du es eingerichtet hast. Manche von diesen krishnanischen Sachen sind wirklich wunderhübsch.«
    Reith grinste. »Die Früchte der Dankbarkeit meiner Touristen. Meine Schäfchen legen oft am Ende der Tour zusammen und überreichen mir einen Scheck oder einen Geschenkgutschein. Zum Glück hat Sivird vom Ausstattungsmagazin einen guten Geschmack; er hat mir bei der Auswahl der Möbel und beim Einrichten des Hauses mitgeholfen.«
    »Nennen deine Touristen dich immer noch ›Furchtloser‹?«
    »Manchmal. Wenn die bloß wüssten, wie viel Schiß ich mitunter habe!«
    Ein Krishnaner mit einer Küchenschürze erschien im Korridor. Reith rief auf gozashtandou: »Ach, Kardir! Bring bitte der Dame und mir einen Krug Mishdakh-Falat nach draußen auf die Veranda; und in einer halben Stunde trag bitte das Abendessen auf!«
     
    Alicia nippte behutsam an ihrem Wein. »Ausgezeichneter Tropfen! Wie lange ich keinen Falat mehr getrunken habe …« Nach einer kurzen Pause des Schweigens fragte sie: »Sag mal, Fergus, hast du eigentlich mit mir gerechnet?«
    »Absolut nicht! Du warst eine vollkommene Überraschung – ein Schock, den man auf der Richterskala hätte messen können. Du bist nicht um einen Tag älter geworden, während man mir deutlich ansieht, dass ich mich mit schnellen Schritten auf das Mittelalter zu bewege.«
    »Nun übertreib mal nicht! Ich finde, du siehst wirklich blendend aus; und du wirkst so fit wie eh und je.«
    Reith überging das Kompliment. »Hast du denn damit gerechnet, dass ich an der Landerampe stünde?«
    »Ich hab’s mir gedacht. Schließlich war ich diejenige, die Kostis Stavrakos die Idee verkaufte, dich als Führer anzuheuern.«
    »So also ist mir dieser fette Auftrag aus dem interstellaren Raum in den Schoß gefallen! Vielen Dank, Lish; ich kann die Piepen gebrauchen.«
    »Wenn ich dir einen guten Rat geben darf: Lass dir mindestens die Hälfte deines Honorars vorab auszahlen. In der Filmbranche mischen viele faule Kandidaten mit.«
    »Ratschlag notiert. Wer ist dieser Stav … Wie hieß dieser Bursche doch gleich?«
    »Kostis Stavrakos. Er ist der Produzent, der Mann, der das ganze Projekt unter sich hat. Du wirst ihn kennen lernen, wenn die Aufnahmecrew eintrifft.« Einen Moment lang betrachtete sie die langen Schatten, die über der Wiese lagen. Dann sagte sie: »Erzähl mal: Wie kommt es, dass du einen Sohn hast und trotzdem nicht verheiratet bist?«
    Reith setzte ein leicht gequältes Lächeln auf. »Auf die Frage hab ich schon die ganze Zeit gewartet!« Wieder ernsthaft, fuhr er fort: »Ich habe eine meiner Touristinnen geheiratet, ein Mädchen namens Elizabeth. Zwei Jahre nach Alisters Geburt verließ sie mich und reichte die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher