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Die Schwerter von Zinjaban

Die Schwerter von Zinjaban

Titel: Die Schwerter von Zinjaban
Autoren: Lyon Sprague de Camp , Catherine Crook de Camp
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mehr? Was ist passiert?«
    »Die Ehe wurde annulliert, weil sie unter Zwang zustande gekommen war.«
    »Und wer von euch beiden hat wen gezwungen?«
    »Ich erzähl Ihnen die Story vielleicht ein andermal«, sagte Reith in bestimmtem Ton.
    Ordway zog ein enttäuschtes Gesicht, verkniff es sich aber, weiter nachzuhaken. Er fragte statt dessen: »Und wie sieht es mit Nachwuchs aus? Ich meine, laufen hier kleine Mischlinge rum?«
    »Nein. Ihre Geschlechtsorgane sind zwar mit unseren kompatibel, aber nicht ihre genetischen Systeme. Leichter könnte man einen Menschen mit einer Geranie kreuzen.«
    »Ich habe sogar schon Männer gesehen, die sich mit Schwulen gekreuzt haben!« wieherte Ordway.
    White, dem man ansah, dass er peinlich berührt war, warf ein: »Cyril ist ein Mann mit starken Vorurteilen.«
    »Ich weiß, was normal ist und was nicht, das ist alles«, näselte Ordway. »He, wie wär’s mit einer neuen Runde? Ich bin so ausgetrocknet wie euer amerikanisches Death Valley.«
    Reith gab Yang einen Wink. Er und White blieben bei Falat; Ordway hingegen sprach weiter dem viel stärkeren Kvad zu. Während Ordway der Alkohol immer mehr in Stimmung brachte, schien er bei White das Gegenteil zu bewirken. Er saß da wie ein Häufchen Elend. Reith fragte: »Was ist los, Mister White? Freuen Sie sich denn nicht darauf, dass Sie bald mit den Dreharbeiten anfangen?«
    White lächelte gequält. »Nennen Sie mich Jack. Ehrlich gesagt, freue ich mich nicht sonderlich. Ich wollte nicht von Terra weg, aber Stavrakos …«
    »Wer?«
    »Kostis Stavrakos, mein Boss. Er bestand darauf. Er wusste, dass ich zur Zeit keine feste Beziehung oder so was habe und somit keinen Grund hatte, mich zu drücken.«
    »Aber so schlimm war der Flug doch auch wieder nicht, oder?«
    »Ach, das ist es nicht. Ich habe nichts gegen Reisen, zumindest nicht auf der Erde. Aber Sie müssen wissen, ich bin praktizierender Jude. Weiß der Himmel, wie ich hier die Ernährungsgebote befolgen soll oder wie ich wissen soll, wann unsere Feiertage sind.«
    »Ich verstehe«, sagte Reith. »Wir haben manchmal Moslems hier, die haben immer Probleme damit, rauszufinden, in welcher Richtung Mekka liegt. Was die heiligen Tage angeht, so haben wir hier unsere eigenen Uhren und Kalender, da unsere Tage und das Jahr länger sind als auf der Erde, während der Mond – das heißt, eine Umdrehung Karrims – kürzer ist als der terranische Monat. Aber die Jungs in der Raumflugüberwachung können Ihnen immer genau sagen, was für ein Tag es gerade auf der Erde ist. Und was das Essen angeht, nun, da müssen Sie eben Vegetarier werden. Wir haben hier auf Krishna nichts, was exakt einem terranischen Wiederkäuer entsprechen würde.«
    White nickte kummervoll. »Ich sehe schon, dieser Trip steht für mich unter keinem günstigen Stern. Und noch was …«
    »Ja?«
    »Ich richte mich zu Hause immer nach dem Horoskop, und …«
    »Abergläubischer Schwachsinn!« knurrte Ordway. »Ich hab schon tausendmal versucht, Jack diesen Blödsinn auszureden, aber …«
    Reith fragte dazwischen: »Steht da nicht irgendwo im Alten Testament was von Astrologen, ›die da sind wie Stoppeln, die das Feuer verbrennt‹, oder so ähnlich?«
    »Ja, in Jesaja siebenundvierzig«, sagte White. »Aber im Buch der Richter steht, dass die Sterne in ihrer Bahn gegen Sisera kämpften. Irgendwas muss an der Astrologie also doch dran sein.«
    »Zumindest wegen dieser Sache brauchen Sie sich keine grauen Haare wachsen zu lassen«, sagte Reith. »Die offizielle Religion des Gozashtando-Reiches ist eine Art hausgemachte Astrologie. Sie ist genauso wissenschaftlich wie ihr irdisches Gegenstück. Sie werden’s sehen, wenn wir dort sind.«
    Mit wachsendem Unbehagen registrierte Reith, dass im Verlauf ihrer Unterhaltung Ordways Stimme immer lauter wurde. Und im gleichen Maß, wie sein Organ lauter wurde, nahmen seine Sprüche an Aggressivität zu.
    »Schaut euch mal diese Witzfigur da drüben an, den Kerl da mit dem Schwert!« dröhnte Ordway. »Für wen hält diese Pappnase sich eigentlich? Für zehn Schilling rupf ich dem seinen albernen Bart aus!«
    »Halten Sie die Klappe!« blaffte Reith. »Das ist Prinz Ferrian von Sotaspe, ein ziemlich hohes Tier hier. Außerdem ist er ein gefürchteter Kämpfer und ein alter Freund von mir.«
    »Von mir aus kann er der Kaiser von China sein. Ich sage, eine verdammte Grünhaut hat in einer Bar, wo Weiße verkehren, nichts verloren. Ich reiß dem Kerl jetzt seinen blöden Bart ab
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