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Die Schwerter von Zinjaban

Die Schwerter von Zinjaban

Titel: Die Schwerter von Zinjaban
Autoren: Lyon Sprague de Camp , Catherine Crook de Camp
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Hinduismus.«
    »Damit hat er vielleicht gar nicht mal so unrecht gehabt«, sagte Castanhoso nachdenklich. »Es spricht gewiss eine ganze Menge dafür, die bodenständig gewachsenen krishnanischen Kulturen vor der Überfremdung durch hanebüchene Imitationen terranischer Kulturen zu bewahren.«
    »Mag sein«, pflichtete Reith ihm bei, »aber die Frage ist doch, ob ausgerechnet Schlegel der richtige Mann dafür ist. In Mishe jedenfalls behauptete er, er sei eine Inkarnation von Mars – dem Gott, nicht dem Planeten. Und dazu hatte er sich so ausstaffiert, wie er sich Mars vorstellte: mit einem Helm mit einer Art Wurzelbürste als Kamm obendrauf, einem Brustpanzer aus Leder, der mit Silberbronze angestrichen war, und einem vorn geschlitzten Kilt.«
    »Aber die Krishnaner haben doch ihre eigenen Kriegsgötter«, wandte der Sicherheitsoffizier ein. »Wie zum Beispiel Qondyor hier in der Gegend!«
    »Natürlich. Aber von solchen unwichtigen Nebensächlichkeiten lässt sich doch ein Enrique Schlegel nicht beirren! Nachdem er eine Weile auf sie eingeschwafelt hatte, bat ich ihn höflich, aber bestimmt, die Leute in Ruhe zu lassen und zu verschwinden. Ein Wort gab das andere, bis er sich schließlich auf mich stürzte und ich mich gezwungen sah, ihm den Griff meines Dolches auf den Kopf zu hauen. Jetzt nennt er sich ›Kulturexperte‹ und setzt ein ›von‹ vor seinen Namen, um sich den Anschein von Adel zu geben. Was ist das nun wieder für eine Nummer?«
    Castanhoso erklärte es ihm. »Er hat irgend so einen obskuren Verein zur Bewahrung der krishnanischen Kultur ins Leben gerufen. In Suruskand hat er eine ziemliche Gefolgschaft. Seine Anhänger ziehen in Banden durch die Straßen, und wenn sie eine Frau in Kleidern sehen, die irgendwie terranisch wirken, reißen sie sie ihr vom Leib.«
    »Wow! Ich stelle mir gerade vor, wie sie über eine Gruppe meiner mittelalterlichen terranischen Touristinnen herfallen und sie mitten auf der Straße ausziehen! Was wollen Sie unternehmen?«
    »Ich habe Präsident Da’mir geraten, diesen Malvado des Landes zu verweisen. Es ist wirklich erstaunlich, welch merkwürdige Gestalten heutzutage nach Krishna einreisen dürfen!« Er sah Reith scharf an. »Und dazu zähle ich auch diese zwei Kinotypen, die Sie mir gestern Abend angedreht haben. Heute morgen habe ich meinen Stellvertreter zu ihnen aufs Zimmer geschickt und ihnen ausrichten lassen, entweder kämen sie brav und friedlich hierher und würden den Schaden bezahlen, den sie angerichtet haben, oder ich würde sie einbuchten. Sie kamen sanft wie die Lämmer und haben bezahlt. Der Dicke scheint gestern Abend, nachdem ich weg war, noch irgendeinen Unfall gehabt zu haben.
    Ach, übrigens, es gibt da so Gerüchte, die Nomaden von Qaath planten einen Eroberungsfeldzug. Haben Sie irgendwas davon gehört?«
    Reith zuckte die Achseln. »Nein, hab ich nicht. Aber Sie wissen ja, wie das so ist mit Gerüchten. Könnte ich neue Karten von Ruz und Mikardand haben? Meine sind veraltet und vom vielen Auseinander- und Zusammenfalten schon ganz zerfleddert.«
     
    Reith holte Alicia am Ausrüstungsmagazin ab und hastete zusammen mit ihr zum Konferenzzimmer, um pünktlich zu der Verabredung mit Ordway und White zu erscheinen. Beim Anblick Ordways rief Reith erschreckt aus: »Großer Gott, was ist denn mit Ihnen passiert? Sind Sie die Treppe runtergefallen?«
    Ordway, dessen Gesicht dick verpflastert war, ächzte: »Erzähl du’s ihm, Jack.«
    »Es war so«, begann White, »als wir vom Frühstück zurückkamen, lief uns dieser Krishnaner mit dem falschen Bart und den feinen Kleidern von gestern Abend über den Weg – dieser eine, den Sie mit Prinz Fairy oder so ähnlich angesprochen haben.«
    »Ferrian von Sotaspe«, sagte Reith. »Erzählen Sie weiter.«
    »Also, dieser Kerl hält Cyril an und sagt in perfektem Englisch: ›Sir, gestern Abend in der Bar ließen Sie gewisse Bemerkungen fallen. Es waren noch weitere Personen zugegen, und ein Mann in meiner Position prügelt sich nicht in der Öffentlichkeit. Jetzt jedoch ist niemand hier außer Ihrem terranischen Landsmann, und ich nehme an, er wird die Klugheit besitzen, sich nicht einzumischen.
    Ich befürchtete schon, der Bursche werde sein Schwert zücken und unseren Production Manager aufspießen, bevor wir überhaupt mit den Dreharbeiten begonnen hätten. Statt dessen nahm er bedächtig seinen Schwertgürtel ab, zog den Mantel aus, legte beides ordentlich auf einen Stuhl, und dann prügelte er
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