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Die Schreckensteiner auf der Flucht

Die Schreckensteiner auf der Flucht

Titel: Die Schreckensteiner auf der Flucht
Autoren: Oliver Hassencamp
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Fabeltier, das sie kräftig anfauchte.
    „Ja, unser Hornosaurier!“ rief Astrid. Die Mädchen lachten.
    „Wer ist das?“ fragte der kleine Herbert.
    „Unser Hornosaurus, ein Vorfahre von der Horn“, erläuterte Bettina. „Den hatten wir im Siegfried-Spiel letztes Jahr!“ Pummel wandte sich an den neben ihm stehenden Eugen.
    „Wer da wohl drin sein mag?“
    „Dampfwalze und die beiden Gören natürlich.“
    Unter großem Gelächter hatte das Ungeheuer inzwischen Fräulein Böcklmeier in eine Ecke gedrängt.
    Da trat Klaus, der Witzbold, vor, steckte seinen Kopf in das Maul zwischen die mächtigen Stoßzähne und rief in den Rachen: „Huhu, Dampfwalze! Spuck mal eine Salami aus! Wir haben Hunger.“
    Das Ungeheuer fauchte und stampfte wild umher.
    „Ja, wenn du nichts rausrückst“, fuhr Klaus fort, „dann müssen wir dich eben schön langsam zu Tode kitzeln. Dann gibt’s Tatzelwurm vom Grill!“
    Ritter und Mädchen umzingelten das Ungeheuer und stippten mit spitzen Fingern in den wurstförmigen, geschuppten Leib. Es war ein Heidenspaß. Der Hornosaurus zuckte und wand sich und gab, soweit sich das bei dem Radau feststellen ließ, ein helles Kreischen von sich. Besonders in der Mitte. „Hat wohl zuviel Magensäure, das Tierchen“, sagte Werner. „Das war Renate“, erklärte Astrid. „Die ist ja so kitzelig.“
    Wieder trat Witzbold Klaus vor, hielt den Kopf des Ungeheuers an den Stoßzähnen fest und reimte drauflos: „So, mein lieber Hornosaurus,
    jetzt mach ich dir den Garaurus!“
    Damit riss er den Pappkopf in die Höhe, Dieter und Friedrich hoben rechts und links von den Vorderbeinen den wurstförmigen Leib hoch — ein Aufschrei hallte durch den Schweinestall: auf roten Beinen mit Krallenfüßen stand — der Rex.
    „Guten Abend allerseits!“ sagte er und wischte sich über die Stirn. „Ich wollte doch mal nach euch sehen.“
    „Und wir dachten, Sie wären... Entschuldigung!“ stammelte Sophie, die unmittelbar vor ihm stand. Der Rex lächelte.
    „Bei mir brauchst du dich nicht zu entschuldigen. Bei mir nicht!“
    Mit diesen Worten hob er den Mittelteil des wurstförmigen Leibes hoch. Der Anblick verschlug Rittern und Mädchen gleichermaßen den Atem.
    „Guten Abend!“ sprach in die Grabesstille mit sanfter Stimme Fräulein Doktor Horn und glättete ihren Rock, unter dem die roten Saurierbeine hervorschauten. Nun machten sich auch die Hinterbeine des Ungeheuers selbständig. Es zappelte unter der Wurst, bis es keinen Zweifel mehr gab:
    „Da... ks... da... ks, da staunt ihr, was?“ Ritter und Mädchen standen noch immer wie gelähmt.
    „Schade, dass ich keinen Fotoapparat dabeihabe!“ rief der Rex in die Runde. „Eure Gesichter sind albumreif.“
    „Wie ihr seht, können wir auch Streiche machen“, sagte Fräulein Doktor Horn. Ritter und Mädchen sahen einander an. Hatten sie richtig gehört? Dieser belustigte Unterton in der Stimme! Und gar das Wort „Streich“! Das war nicht die Horn, die sie kannten!
    „Ist das am Ende die Gräfin?“ flüsterte Beatrix Stephan zu. Der kaute am letzten Ohrring und schüttelte nur den Kopf.
    „Jaja, jetzt weiß ich, was das ist, ein Streich“, fuhr Fräulein Doktor Horn fort, „und ich muss sagen, ich bin sehr zufrieden, diese Erfahrung gemacht zu haben. Hätte ich meine Zahnbürste dabeigehabt, ich wäre bis morgen geblieben. Ihr habt mir zu einem reizenden Abend verholfen! Dafür möchte ich euch danken! Auch wenn ihr’s vielleicht nicht so gemeint habt! Ich war ja ziemlich streng mit euch in letzter Zeit. Ich weiß das. Und es hat, wie ich sehe, genutzt. Ihr wart so verquer mit den Mädchen, dass ich euch hart anpacken musste, damit ihr euch hinter meinem Rücken wieder zusammenraufen könnt. Eure sogenannte Dampfwalze, die ich in der Speisekammer erwischt habe, wird jetzt ordentlich zu essen und zu trinken auffahren. Betrachtet das bitte als meinen Beitrag zum Fest. Und jetzt wollen wir lustig sein und uns gut vertragen!“ Der Rex und Mauersäge dankten Fräulein Doktor Horn mit Handkuss für diese Ansprache.
    „Tusch!“ zischte Stephan in der Bandecke. Es wurden sehr viele Tuschs daraus, der Beifall wollte kein Ende nehmen. Dampfwalze schleppte mit Ingrid und Renate einen Wäschekorb voller Fressalien herein.
    „Hat man so was schon erlebt?“ wunderte sich Beatrix. Da kam Schießbude, mit Sonja herüber.
    „Spielt einen Walzer. Schnell!“
    Strehlau griff in die Tasten. Ottokar ließ die Trommel schnurren, Mauersäge machte
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