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Die Schöpfungsmaschine

Die Schöpfungsmaschine

Titel: Die Schöpfungsmaschine
Autoren: James P. Hogan
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für die Forschungsstätten der anderen Seite. Den großen Überblick hatte nur Washington, und wenn er Cliffords Antrag dorthin weiterleitete, dann würde er bald mit einer Flut von Anfragen und Erlaubnisformularen eingedeckt werden … Außerdem schätzte man solche Initiativen in Washington ganz und gar nicht. Es war viel besser, wenn man die ganze Sache von vornherein abwürgen konnte.
    Andererseits würde es seinem Image nicht guttun, wenn der Eindruck entstand, dass er vorschnell handelte. Er musste objektiv und unvoreingenommen erscheinen.
    „Ich habe das Papier flüchtig durchgesehen, Dr. Clifford“, sagte er. „Bevor wir näher auf Ihre Anfrage eingehen, wäre es vielleicht hilfreich, wenn Sie einige Punkte Ihrer Studie näher erläutern würden.“ Er breitete die Hände aus und presste die Handflächen auf die Tischplatte. „Sie führen zum Beispiel einige bemerkenswerte Ableitungen auf, die das Wesen der Elementarpartikel und ihre Verbindung mit der Ausdehnung der Schwerkraft betreffen …“ Sein Blick forderte Clifford dazu auf, mit seinen Erläuterungen zu beginnen.
    Clifford seufzte. Er hatte lange Erörterungen immer schon gehasst. Zusätzlich hatte er bereits das Gefühl, dass er für eine Sache eintrat, die ohnehin schon verloren war. Aber er hatte keine andere Wahl.
    „Alle aus der Physik bekannten Partikel“, begann er, „können durch Maesangers Funktionen definiert werden. Jedes Partikel stellt eine Verbindung von höheren und niederen K-Resonanzen dar. Die Theorie stellt die These auf, dass es Dinge gibt, die nur in der höheren Ordnung existieren und somit keine physikalischen Eigenschaften besitzen, die im wahrnehmbaren Universum feststellbar wären. Es gibt bislang keine experimentelle Technik, mit der sie sich beobachten ließen.“
    „Dies ist aber nicht in der ursprünglichen Theorie Maesangers enthalten?“ fragte Edwards.
    „Nein, das ist neu.“
    „Ist das Ihr Beitrag?“
    „Ja.“
    „Aha. Fahren Sie bitte fort!“ Edwards kritzelte eine kurze Notiz auf seinen Block.
    „Ich habe diese nicht wahrnehmbaren Partikel O-Partikel genannt und den Bereich, in dem sie auftreten, den O-Raum – dies ist der nicht wahrnehmbare Teil des K-Raums. Den verbleibenden Teil des K-Raumes – die Raumzeit, die wir beobachten können – bezeichne ich als U-Raum.
    Zwischen O-Partikeln sind Interaktionen möglich. Meistens resultieren hieraus neue O-Partikel. Bei einigen Kategorien dieser Interaktionen können jedoch komplette K-Funktionen als Endprodukte entstehen: kombinierte O- und U-Resonanzen also, die wahrnehmbar sind. Mit anderen Worten: sie sind im gewöhnlichen Raum feststellbar.“ Clifford schwieg und wartete auf eine Reaktion. Sie kam von Massey:
    „Sie wollen also sagen – so habe ich es jedenfalls verstanden –, dass es zunächst kein Partikel gibt, überhaupt nichts, und dann – Peng! – ist eins zu sehen.“
    Clifford nickte. „Richtig.“
    „Hmhm … Ich verstehe, die spontane Entstehung von Materie … so wie im Weltall. Interessant.“ Edwards bearbeitete wieder sein Kinn und bedeutete Clifford mit einer Kopfbewegung fortzufahren.
    „Wenn man davon ausgeht, dass die Charakteristika aller konventionellen Partikel sich bis in den O-Raum erstrecken, dann können diese Partikel auch mit O-Partikeln interagieren. Wenn dies geschieht, sind zwei Ergebnisse möglich.
    Erstens: Die Interaktionsprodukte enthalten K-Resonanzen, dann sind die Partikel wahrnehmbar. Was der Beobachter sieht, ist der wahrnehmbare Teil des K-Partikels, das zunächst da war, und dann der wahrnehmbare Anteil des neuentstandenen K-Produktes. Was man nicht beobachten kann, ist das reine O-Partikel, das die Veränderung herbeiführte.“
    Masseys Gesichtsausdruck wurde zusehends skeptischer. Er hob eine Hand, um Cliffords Redefluss vorübergehend zum Stillstand zu bringen.
    „Einen Augenblick, Brad. Ich will sehen, ob ich dich richtig verstanden habe. So ein K-Partikel enthält also Teile, die man sehen kann, und Teile, die man nicht sehen kann. Ist das so richtig?“
    „Ja, genau.“
    „Alle Partikel, die wir kennen, sind K-Partikel?“
    „Richtig.“
    „Aber du behauptest auch, dass es Dinge gibt, die niemand sehen kann; du nennst sie O-Partikel.“
    „Richtig.“
    „Und wenn zwei Os zusammenkommen, kann ein K entstehen. Und weil man Ks sehen kann, würde also plötzlich ein Partikel aus dem Nichts auftauchen. Stimmt das auch?“
    „Ja, richtig.“
    „Okay …“ Massey zögerte einen Moment
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