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Die Schöpfungsmaschine

Die Schöpfungsmaschine

Titel: Die Schöpfungsmaschine
Autoren: James P. Hogan
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Bewegung in der Raumzeit keiner Beschränkung unterlag und die sich daher mit der schnellsten wahrnehmbaren Geschwindigkeit bewegten, der Lichtgeschwindigkeit. Dies waren die masselosen Partikel: die bekannten Protonen und Neutronen und das hypothetische Graviton.
    In ihrer einleuchtenden, umfassenden Anordnung brachten Maesangers Wellenfunktionen eine erklärende Ordnung in die verwirrende Anhäufung von Beobachtungen, die Tausende der besten Forscher aller Nationen von den fünfziger bis zu den achtziger Jahren zusammengetragen hatten. So lieferten sie zum Beispiel die Erklärung dafür, dass ein Partikel, das stark interagiert, auch auf alle möglichen schwächeren Weisen interagieren kann, obwohl die Umkehrung dieses Gesetzes nicht möglich ist. Es ist einleuchtend, dass eine 6-D-Resonanz, die für die starken nuklearen Kräfte verantwortlich ist, schon nach ihrer Definition alle niederen Kräfte einschließen muss – sie bilden sozusagen ihren Unterbau. Wäre dem nicht so, wäre es keine 6-D-Resonanz. Das Bild erklärt auch, warum schwere Partikel immer stark interagieren.
    Die Theorie sagte voraus, dass 5-D-Resonanzen Partikel kleiner Massen produzieren würden, die unfähig wären, an starken Interaktionen teilzunehmen. Die Existenz des Elektrons und des My-Mesons bewiesen diese Aussage. Weitere Überlegungen führten zu der Schlussfolgerung, dass schwere Partikel fähig sein mussten, drei verschiedene Zustände elektrischer Ladung anzunehmen, die jeweils von einer geringen Maßveränderung begleitet sein würden. Erste Beweise hierfür lieferten das Proton und das Neutron.
    Wenn eine Interaktion zwischen zwei Resonanzen eintrat, deren jeweilige Komponenten sich auf der Zeit-Achse in entgegengesetzter Richtung bewegten – die Theorie schloss diese Möglichkeit keineswegs aus –, dann hoben die beiden Zeitwellen einander auf, und es entstand ein Gebilde, das keinerlei Dauer in der Zeit hatte. Dem menschlichen Beobachter erschien dieser Vorgang so, dass beide Wellen aufhörten zu bestehen; der Effekt war der einer Partikel-Antipartikel Vernichtung.
    Als junger Student im CIT in den späten neunziger Jahren hatte Bradley Clifford an der Spannung und Erregung teilgehabt, die die Welt der Wissenschaft erfasste, nachdem Maesanger seine Theorien veröffentlicht hatte. K-Theorie wurde zu Cliffords beherrschender Leidenschaft, und sie war es auch, die seine schlafenden Talente weckte. Noch bevor er seine Doktorarbeit verfasste, hatte er einige Aspekte der Theorie bereits um bedeutende Beiträge ergänzt. Die ruhe- und schrankenlose Energie der Jugend trieb ihn vorwärts, und er drang bis an die immer weiter zurückweichenden Grenzen des menschlichen Wissens vor. Was hinter dem nächsten Hügel lag, das wollte er wissen. Es war eine idyllische Zeit. Es gab nicht genug Stunden an einem Tag, Tage in einem Jahr und Jahre in einem Menschenleben, um all das anzupacken, was er als seine Aufgabe betrachtete.
    Aber die Wirklichkeit der niederen Welt und der niederen Menschen holte ihn nach und nach ein. Die globale politische und wirtschaftliche Lage verschlechterte sich zusehends, und die Gebiete der reinen akademischen Forschung waren ständig zunehmenden, rigorosen Kontrollen und Streichungen unterworfen. Gelder, die zunächst üppig geströmt waren, verwandelten sich in ein armseliges Rinnsal. Notwendige Ausstattung wurde verweigert, und hoffnungsvolle Talente wurden nach und nach weggelockt. Der Bereich der militärischen Verteidigung genoss eine hohe Dringlichkeitsstufe und winkte mit hohen Löhnen. Auch die Gesetzgebung veränderte sich; die Freiheit der führenden Forscher der Nation, Ort und Art ihrer Arbeit selbst zu bestimmen, wurde als Luxus betrachtet, den man nicht länger zulassen konnte.
    So war Dr. Clifford zum FEK gekommen, als eine Art Rekrut, dessen Aufgabe es war, wirkungsvollere Methoden zur Steuerung der Abwehrlaser auf den Satelliten zu erarbeiten.
    Aber wenn sie auch über seinen Körper und seinen Verstand befehlen konnten, sie würden nie die Kontrolle über seine Seele haben. Die Einrichtungen und Computer des FEK übertrafen alles, was er sich in seinen Studentenjahren im CIT erträumt hatte. Seinen Geist konnte er immer noch frei schweifen lassen, mit ihm konnte er Carl Maesangers geheimnisvolles Reich des K-Raums durchstreifen.
    Es schien ihm, als wären nur Minuten vergangen, als ein Lichtzeichen in der Mitte des Bildschirms aufflackerte und ihn daran erinnerte, dass die Besprechung in fünf
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