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Die Schöne und der Werwolf - Warren, C: Schöne und der Werwolf - She's no Faerie Princess (Others 02)

Die Schöne und der Werwolf - Warren, C: Schöne und der Werwolf - She's no Faerie Princess (Others 02)

Titel: Die Schöne und der Werwolf - Warren, C: Schöne und der Werwolf - She's no Faerie Princess (Others 02)
Autoren: Christine Warren
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wollten, mit dem verhindert werden konnte, dass auf einer der beiden Seiten Blut floss. Doch wenn sich Vampire und Gestaltverwandler als Vertreter der Anderen auf der einen Seite mit politischen Repräsentanten der Menschen auf der anderen zu Gesprächen trafen, konnte nur allzu leicht Blutvergießen dabei herauskommen, sinnierte Walker – so sehr er und die Seinen sich auch bemühten, dies abzubiegen.
    Von dem Ausgang dieser Verhandlungen hing die Zukunft ab – nicht nur für die Anderen , die endlich den ersten
Schritt unternommen hatten, um ihr ewiges Versteckspiel zu beenden, sondern auch für die Menschen, die nun die Erkenntnis verdauen mussten, dass viele der Wesen, die sie in ihrem Wunsch, sich in Sicherheit zu wähnen, kurzerhand dem Reich der Fantasie zugeordnet hatten, in Wirklichkeit mitten unter ihnen existierten. Das bedeutete, dass die Menschen nun gefordert waren, ihre jahrhundertealten Urängste mitsamt ihrem Aberglauben endgültig über Bord zu werfen und jenen Wesen, die viele von ihnen nach wie vor als Ungeheuer betrachteten, die gleichen Rechte einzuräumen, die sie auch für sich selbst beanspruchten. Daher schien es paradoxerweise für die Anderen durchaus angeraten, ihre eigenen Sicherheitsvorkehrungen ein wenig zu forcieren, damit dafür Sorge getragen war, dass niemand von ihnen aus der Reihe tanzte und irgendetwas anstellte, womit er den Menschen Angst einjagte, wodurch sich diese auf den Plan gerufen fühlen konnten, zu einem erneuten Kreuzzug gegen ihre vermeintlichen Widersacher zu blasen.
    Das Ratskonzil der Anderen hatte den Silverback-Clan damit beauftragt, dafür zu sorgen, dass sämtliche Anderen sich botmäßig verhielten und ja nichts anstellten, was die Menschen dazu veranlassen könnte, die Verhandlungen mit ihnen abzubrechen. Da Walker das Beta-Tier seines Rudels und hauptberuflich Chef der Wachmannschaft des größten ausschließlich von Anderen frequentierten Privatclubs diesseits des Ozeans war, schien er wie prädestiniert dafür, die Arbeit des Sicherheitsdezernates zu koordinieren, und das war auch der Grund dafür, dass er nun seine dritte Schicht innerhalb von vierundzwanzig Stunden absolvierte, anstatt zu Hause in die Federn zu kriechen.
    Während er an einer Weggabelung den in nördliche Richtung führenden Pfad wählte, ließ Walker im Geiste noch
einmal all die Veränderungen, die im Verlaufe der vergangenen Monate mit ihm und den Seinen vorgegangen waren, Revue passieren. Keiner der Anderen war so recht auf diese neuen Gegebenheiten vorbereitet gewesen. Gewiss war in ihren Kreisen bereits während des zurückliegenden Jahrhunderts gelegentlich darüber spekuliert worden, ob man sich eines Tages nicht doch der Menschheit offenbaren sollte, doch hatte es sich dabei mehr um eine theoretische Diskussion, eher um eine etwas müßige Erwägung zukünftiger Möglichkeiten im Sinne von »was wäre, wenn« gehandelt. Jedenfalls hatte diese Debatte nicht den Schock verhindern können, der alle traf, als bekannt wurde, dass eine fanatische Sekte, die sich »Das Licht der Wahrheit« nannte, genügend Beweise für die Existenz der Anderen gesammelt hatte, um diese an die Öffentlichkeit zu zerren, gleich, ob die Anderen darauf nun vorbereitet waren oder nicht, womit den Betroffenen die Entscheidung darüber, ob man von sich aus die Initiative ergreifen und sich den Menschen offenbaren sollte, aus den Händen genommen war.
    Besagte Erkenntnis hatte jedenfalls den Hohen Rat der Anderen zu der Überzeugung geführt, dass nun der Zeitpunkt gekommen war, die ersten Schritte zu unternehmen, damit man eines Tages seinen Platz in der von Menschen dominierten Welt beanspruchen konnte. Die Verhandlungen, die nunmehr im Gange waren, stellten das Resultat dieser Einsicht dar, und sie verliefen unter strenger Geheimhaltung, weil selbst die größten Optimisten unter den Mitgliedern des Ratskonzils sich denken konnten, dass es alles andere als ratsam war, sich den Menschen Knall auf Fall zu offenbaren, ohne sich vorher von Seiten ihrer Herrschenden der Zusage versichert zu haben, dass man die Rechte der nicht-menschlichen Wesen zu respektieren gedachte. Man
wollte diesen entscheidenden Schritt zwar mit Zuversicht angehen, doch nicht in blindem Vertrauen.
    Und so trafen die Anderen gewisse Vorkehrungen, indem sie etwa dafür sorgten, dass keiner von ihnen eine Dummheit machte – etwa einen Menschen attackierte. Man ging sogar so weit, sich nicht auf zehn Schritte an jeglichen Vertreter der
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