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Die schöne Schwindlerin

Die schöne Schwindlerin

Titel: Die schöne Schwindlerin
Autoren: Celeste Bradley
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hm…«
    Sie winkte einer wartenden Kammerzofe, die jenen Damen behilflich sein sollte, die sich aufschnüren lassen und etwas erholen wollten. »Sie da! Holen Sie etwas Reispuder und Kohle… Und ein paar Haarnadeln!«, rief sie der Zofe zu.
    Bea lächelte mit verbissener Fröhlichkeit und wandte sich wieder an Clara. »Ich habe jahrelang darauf gewartet, dich in die Finger zu bekommen.«
    Clara schluckte. Oh, heiliger Bimbam! Worauf hatte sie sich da eingelassen?

Kapitel 2
    Daltons Füße taten weh, sein Kiefer schmerzte vom Lächeln. Er wollte nur noch seine Schuhe verbrennen und sich mit einem Glas Brandy vor dem Kamin ausruhen, doch er zwang sich, auch die nächste dahinschmelzende Lady anzulachen. »Ich bin vollkommen schockiert, Mylady. Wie kann ein so bezauberndes Wesen wie Sie daran zweifeln…« Bla, bla, bla. Er konnte sich all den Schwachsinn, den er heute Abend von sich gegeben hatte, kaum noch merken.
    Er verspürte plötzlich den Wunsch, zum Schießen zu gehen. Oder eine Runde im Boxring zu absolvieren – irgendetwas beruhigend Männliches. Vorzugsweise etwas Anstrengendes, Schmutziges, das ohne einen einzigen Zentimeter Spitzenstoff auskam.
    Es war ohnehin an der Zeit, sich aus diesem Gespräch zu lösen und ins nächste zu stürzen. Vorzugsweise im Spiel- oder Rauchzimmer. Sir Thorogood musste der Elite angehören, denn kein Außenseiter könnte so viel über die Affären und Machenschaften der gehobenen Gesellschaft wissen.
    Genug. Er entschuldigte sich hübsch bei der Lady, die seine Aufmerksamkeit für sich allein beansprucht hatte und machte sich davon, bevor ihr das noch einmal gelang.
    Er wandte sich ab, nur um fast über die Nächste zu stolpern. Dann stieg er einer weiteren, aufgedonnerten Dame auf den Rock, fing sich aber rasch wieder und griff stützend nach ihrem behandschuhten Ellenbogen.
    Ein zarter Blumenduft, der ihn eher an Seife als an Parfüm erinnerte, kam auf ihn zu und alarmierte seinen männlichen Instinkt mit kleinen Nadelstichen. Irritiert zog er die stützende Hand weg und trat zurück, wobei er sich entschuldigend verbeugte. »Bitte verzeihen Sie meine Ungeschicklichkeit, schönes Wesen. Darf ich darum bitten, Ihren Namen zu erfahren?«
    »Auf Knien wäre das absolut akzeptabel.«
    Dalton sah schnell auf. Er hatte diese beißend forschen Worte doch nicht wirklich gehört, oder?
    Die Lady, die er vor sich hatte, war genauso aufgedonnert und oberflächlich wie alle anderen im Saal. Noch oberflächlicher, genau genommen, denn ihr Haar türmte sich in einem sturzbachartigen Stil hoch über den Scheitel und trug drei Straußenfedern zur Schau, die selbst seine Körpergröße überragten.
    Sie war vermutlich durchaus hübsch, soweit man das unter den dicken Puder- und Rougeschichten erahnen konnte. Offensichtliche Missbildungen schienen jedenfalls keine vorhanden. Aber ihr Kleid, gütiger Himmel, zu welchen Unsinnigkeiten Frauen sich verführen ließen!
    Sie hatte die kleinen Puffärmel bis fast zu den Ellenbogen hinuntergezogen und sich so die eigenen Arme an die Seiten gefesselt. Ein Korsett, das zum normalen Atmen mit Sicherheit zu eng war, presste ihre Brüste fast bis ans Kinn. Da er von den Brüsten offenkundig Notiz nehmen sollte, unterbrach er seine geschäftlichen Erkundungen für einen Moment, um sie zu begutachten.
    Er war schließlich nur bei der Arbeit. Er war nicht tot.
    Sehr hübsch, diese Brüste, alles in allem. Zart und cremig mit der exakt richtigen Fülle. Nicht so viel, dass sie den Schnitt des eleganten Kleides ruiniert hätten und nicht so wenig, dass sie einen Burschen enttäuscht hätten. Dalton verkniff sich weitere Blicke. Er wollte nur gucken, nicht kaufen.
    Als er mit Taxieren fertig war, sah er der Frau in die Augen. Sie stand mit schief gelegtem Kopf da, zwinkerte ihn langsam mit allzu schwarz umrandeten Augen an. Nein, die hier war kein scharfer Zahn, eher eine stumpfe Nadel.
    »Ich bin Mrs Bentley Simpson, Sir. Ich glaube nicht, dass es einer weiteren Vorstellung bedarf, Sie etwa? Schließlich sind Sie der berühmte Sir Thorogood, also bitte, verstehen Sie?«
    Er verstand überhaupt nichts, besann sich aber auf seine Rolle und beugte sich tief über die Hand des Dummchens. »Es ist mir ein Vergnügen, Mrs Simpson. Darf ich hinzufügen, dass Mr Simpson heute Abend unzweifelhaft der glücklichste Mann im Saal ist?«
    Sie antwortete mit einem entschieden undamenhaften Prusten. Sollte das Sarkasmus sein? Immer noch gebeugt, blickte er zweifelnd auf
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