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Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel

Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel
Autoren: R. A. Salvatore
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wandten.
    Bregan D'aerthe war nur Bregan D'aerthe Loyalität schuldig.
    »Sie durften uns nicht angreifen«, sagte Malice halsstarrig, während sie in der Kammer auf und ab ging. »Die Spinnenkönigin würde ihnen bei diesem Unterfangen nicht helfen.«
    »Sie besiegen uns auch ohne die Hilfe der Spinnenkönigin«, erinnerte Rizzen sie, wobei er sich besonnenerweise in der fernsten Ecke des Raumes duckte, als er die unerwünschten Worte aussprach.
    »Ihr sagtet, sie würden sich niemals offen gegen uns stellen!« knurrte Briza ihre Mutter an. »Und das sogar, als Ihr erklärtet, warum wir es nicht wagen dürften, sie anzugreifen!« Briza erinnerte sich an dieses Gespräch nur allzu gut, da sie selbst den offenen Angriff auf das Haus Hun'ett vorgeschlagen hatte. Malice hatte sie barsch und in aller Öffentlichkeit dafür gescholten, und Briza wollte diese Demütigung jetzt zurückgeben. Ihre Stimme troff von bösem Sarkasmus, als sie Wort um Wort gegen ihre Mutter richtete. »Könnte es sein, dass Oberin Malice Do'Urden sich geirrt hat?«
    Malice bedachte ihre Tochter mit einem finsteren Blick, der Wut und Entsetzen ausdrückte. Briza erwiderte den drohenden Blick, und plötzlich fühlte sich die Mutter Oberin des Hauses Do'Urden nicht mehr so unerschütterlich und sicher. Nervös lief sie einen Augenblick später los, als Maya, die jüngste der Do'Urden-Töchter, den Raum betrat.
    »Sie sind in das Haus gedrungen!« schrie Briza, die das Schlimmste annahm. Sie griff nach ihrer Schlangenkopfpeitsche. »Und wir haben nicht einmal damit begonnen, Vorbereitungen für unsere Verteidigung zu treffen!«
    »Nein!« korrigierte Maya sie schnell. »Kein Feind hat den Balkon überquert. Der Kampf hat sich gegen das Haus Hun'ett gewendet!«
    »Ich wusste, dass es so sein würde«, verkündete Malice, und richtete ihre Worte an Briza. »Töricht das Haus, das etwas ohne die Gunst von Lloth unternimmt!« Trotz ihrer Erklärung vermutete Malice jedoch, dass mehr als die Entscheidung der Spinnenkönigin auf dem Hof eine Rolle gespielt hatte. Logisches Denken brachte sie unausweichlich auf Jarlaxle und seine unzuverlässige Bande Ausgestossener.
    Jarlaxle verließ den Balkon und nutzte seine angeborenen Dunkelelf-Fähigkeiten, um zum Höhlenboden herabzuschweben. Da Dinin keinen Grund sah, sich in einen Kampf einzumischen, der offensichtlich unter Kontrolle war, blieb er, wo er war, und sah dem Söldner nach. Er überdachte alles, was sich gerade ereignet hatte. Jarlaxle hatte beide Seiten gegeneinander ausgespielt, und wieder waren der Söldner und seine Bande die einzigen wirklichen Sieger gewesen. Bregan D'aerthe war skrupellos, doch, wie Dinin zugeben musste, außerordentlich erfolgreich. Dinin stellte fest, dass er den Renegaten mochte. »Ist die Anklage Oberin Baenre richtig vorgetragen worden?« fragte Malice Briza, als das Licht des Narbondel, des magisch erhitzten Stalagmiten, der Menzoberranzan als Uhr diente, gleichmäßig anzuschwellen begann und so die Dämmerung des nächsten Tages verkündete.
    »Das herrschende Haus erwartet den Besuch«, erwiderte Briza grinsend. »Die ganze Stadt spricht von dem Angriff und darüber, wie das Haus Do'Urden die Eindringlinge der Hun'ett abgewehrt hat.«
    Malice versuchte vergeblich, ihr selbstgefälliges Lächeln zu verbergen. Sie genoss die Aufmerksamkeit und den Ruhm, mit dem, wie sie wusste, ihr Haus überschüttet werden würde.
    »Das Herrschende Konzil wird noch an diesem Tage einberufen werden«, fuhr Briza fort. »Zweifellos zur Bestürzung von Oberin SiNafay Hun'ett und ihren zum Untergang verdammten Kindern.«
    Malice nickte zustimmend. Unter den Dunkelelfen in Menzoberranzan war es eine absolut akzeptierte Praxis, ein rivalisierendes Haus völlig auszurotten. Doch bei diesem Versuch zu scheitern, auch nur einen Zeugen edlen Blutes übrigzulassen, der dann Anklage erheben konnte, forderte die Verurteilung durch das Herrschende Konzil heraus, und das Urteil bedeutete unausweichlich totale Vernichtung.
    Auf ein Klopfen hin wandten sich beide zur reich verzierten Tür des Raumes.
    »Ihr seid aufgerufen, Oberin«, sagte Rizzen beim Eintreten. »Oberin Baenre hat einen Wagen für Euch geschickt.«
    Malice und Briza wechselten hoffnungsvolle, aber dennoch nervöse Blicke. Wenn das Haus Hun'ett bestraft wurde, würde das Haus Do'Urden auf den achten Rang in der Hierarchie der Stadt vorrücken - eine äußerst wünschenswerte Position. Nur den Oberinnen der höchsten acht Häuser
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