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Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel

Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel
Autoren: R. A. Salvatore
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unseren. Und beide Häuser rekrutieren ständig Ersatz! Es wird nicht enden! Die einzigen Sieger in diesem Krieg sind die Söldner von Bregan D'aerthe - und welche Bande auch immer Oberin SiNafay Hun'ett angeworben hat. Sie leeren die Schatullen beider Häuser!«
    »Mässigt Euren Ton, meine Tochter«, knurrte Malice warnend, »Ihr sprecht mit einer Mutter Oberin.«
    Briza wandte sich ab. »Wir hätten das Haus Hun'ett sofort in der Nacht angreifen sollen, als Zaknafein geopfert wurde«, wagte sie zu murren.
    »Ihr vergesst, was Euer jüngster Bruder in jener Nacht tat«, erwiderte Malice gleichmütig.
    Doch die Mutter Oberin irrte sich. Selbst wenn Briza noch tausend Jahre leben würde, würde sie nie vergessen, was Drizzt in der Nacht, in der er seine Familie verlassen hatte, getan hatte. Von Zaknafein ausgebildet, Malices bevorzugtem Liebhaber und bestem Waffenmeister in ganz Menzoberranzan, hatte Drizzt eine Fertigkeit in der Kampfkunst erlangt, die das Können gewöhnlicher Dunkelelfen weit überstieg. Doch Zak hatte Drizzt auch das blasphemische Verhalten beigebracht, das Lloth, die Spinnenkönigin, die Gottheit der Dunkelelfen, nie tolerieren würde. Schließlich hatten Drizzts Sakrilegien den Zorn von Lloth geweckt, und die Spinnenkönigin hatte dafür seinen Tod gefordert.
    Oberin Malice hatte, beeindruckt von Drizzts Können als Krieger, kühn zu dessen Gunsten gehandelt und Lloth Zaknafeins Herz als Entschädigung für Drizzts Sünden gegeben. Sie vergab Drizzt in der Hoffnung, dass er ohne Zaknafeins Einflüsse andere Wege gehen und den abgesetzten Waffenmeister ersetzen würde. Doch der undankbare Drizzt hatte sie alle verraten und war in das Unterreich geflohen - eine Tat, die das Haus Do'Urden nicht nur seines einzigen potentiellen verbliebenen Waffenmeisters beraubte, sondern auch Oberin Malice und den Rest der Familie Do'Urden Lloths Launen auslieferte. All die Anstrengungen des Hauses Do'Urden endeten damit, dass es seinen ersten Waffenmeister, die Gunst von Lloth und seinen künftigen Waffenmeister verloren hatte. Es war kein guter Tag gewesen.
    Zum Glück hatte das Haus Hun'ett am gleichen Tage ähnliches Leid erlitten, da es seine beiden Zauberer bei dem gescheiterten Versuch verlor, Drizzt meuchlings zu ermorden. Da beide Häuser geschwächt und bei Lloth in Ungnade gefallen waren, fanden statt des erwarteten Krieges zahllose heimliche Überfälle statt.
    Briza würde diese Ereignisse nie vergessen.
    Ein Klopfen an der Tür des Vorraumes schreckte Briza und ihre Mutter aus ihren Erinnerungen an jene schicksalhafte Zeit. Die Tür schwang auf, und Dinin, der Erstgeborene des Hauses, trat ein.
    »Seid gegrüsst, Mutter Oberin«, sagte er höflich und verbeugte sich tief. Dinins Neuigkeiten sollten eine Überraschung sein, doch das Grinsen, das sich auf seinem Gesicht breit machte, verriet alles.
    »Jarlaxle ist zurückgekehrt«, knurrte Malice voller Schadenfreude. Dinin wandte sich zu der geöffneten Tür, und der Söldner, der geduldig im Korridor gewartet hatte, betrat den Vorraum. Briza, wie immer über das ungewöhnliche Äussere des Ausgestossenen erstaunt, schüttelte den Kopf, als Jarlaxle an ihr vorbeiging. Fast jeder Dunkelelf in Menzoberranzan war unauffällig und praktisch gekleidet, trug Gewänder, die mit den Symbolen der Spinnenkönigin geschmückt waren, oder geschmeidige Kettenhemden unter den Falten eines magischen und tarnenden Piwafwi.
    Der arrogante und dreiste Jarlaxle hingegen kümmerte sich wenig um die Bräuche der Bewohner von Menzoberranzan. Er entsprach sicher nicht der Norm der Dunkelelfengesellschaft und stellte die Unterschiede schamlos zur Schau. Er trug weder einen Mantel noch ein Gewand, sondern einen schimmernden Umhang, der sowohl im Spektrum glühenden Lichtes als auch im Infrarotspektrum Wärmestrahlen wahrnehmender Augen jede Farbe zeigte. Man konnte die Zauberkraft des Umhanges nur erahnen, doch diejenigen, welche dem Söldnerführer am nächsten standen, behaupteten, dass er in der Tat sehr kostbar sei.
    Jarlaxles Weste war ärmellos und so weit angeschnitten, dass jeder seinen flachen, muskelbepackten Bauch sehen konnte. Über einem Auge trug er eine Klappe, obwohl aufmerksame Beobachter sie als reine Zierde bewerteten, da Jarlaxle sie oft von einem Auge zum anderen schob.
    »Meine liebe Briza«, sagte Jarlaxle über die Schulter, als er das herablassende Interesse der Hohepriesterin an seinem Äusseren bemerkte. Er drehte sich um, verbeugte sich tief und
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