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Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel

Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel
Autoren: R. A. Salvatore
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neue Hohepriesterin«, sagte Oberin Baenre. Dann wandte sie sich an SiNafay, um ihre Erklärung fortzusetzen, doch Malice merkte, dass sie plötzlich abgelenkt wurde, weil eine Stimme sie in ihren Gedanken anrief, eine telepathische Botschaft.
    Behalte sie nur so lange, wie du sie brauchst, Malice Do'Urden , sagte die Stimme. Malice schaute sich um, da sie ahnte, woher diese Stimme kam. Bei einem früheren Besuch des Hauses Baenre hatte sie Oberin Baenres Gedankenschinder, eine telepathische Bestie, kennengelernt. Die Kreatur war nirgendwo zu sehen, aber Oberin Baenre war ebensowenig zu sehen gewesen, als Malice die Kapelle betreten hatte. Malice blickte immer wieder zu den übrigen leeren Plätzen auf dem Podium, doch auf den steinernen Sitzen war niemand zu sehen.
    Eine zweite telepathische Botschaft löschte die restlichen Zweifel aus.
    Du wirst wissen, wann die richtige Zeit gekommen ist.
    »... und die übriggebliebenen fünfzig Soldaten des Hauses Hun'ett«, sagte Oberin Baenre. »Stimmt Ihr zu, Oberin Malice?«
    Malice blickte SiNafay mit einem Gesichtsausdruck an, der Zustimmung, aber auch niederträchtige Ironie sein mochte. »Das tue ich«, erwiderte sie.
    »Dann geht, Shi'nayne Do'Urden«, befahl Oberin Baenre SiNafay. »Begebt Euch zu Euren restlichen Soldaten in den Hof. Meine Zauberer werden Euch heimlich zum Haus Do'Urden bringen.«
    SiNafay warf einen misstrauischen Blick in Malices Richtung und verließ die große Kapelle.
    »Ich verstehe«, sagte Malice zu ihrer Gastgeberin, nachdem SiNafay gegangen war.
    »Ihr versteht nichts!« schrie Oberin Baenre, plötzlich erzürnt. »Ich habe alles für Euch getan, was ich konnte, Oberin Do'Urden! Es war Lloths Wunsch, dass Ihr im Herrschenden Konzil sitzt, und ich habe um einen hohen persönlichen Preis dafür gesorgt, dass es so kommt.«
    In diesem Moment wusste Malice ohne jeden Zweifel, dass das Haus Baenre das Haus Hun'ett zum Angriff veranlasst hatte. Wie weit reichte Oberin Baenres Einfluss? fragte sich Malice. Vielleicht hatte die welke Mutter Oberin auch die Aktionen von Jarlaxle und den Soldaten des Bregan D'aerthe erwartet und sie vielleicht sogar arrangiert, da sie im Kampf der entscheidende Faktor gewesen waren.
    Sie würde herausfinden, ob dies stimmte, nahm Malice sich vor. Jarlaxle hatte seine gierigen Finger sehr tief in ihre Kasse gesteckt.
    »Mehr tue ich nicht«, fuhr Oberin Baenre fort. »Jetzt seid Ihr Euren eigenen Listen überlassen. Ihr habt Lloths Gunst nicht erlangt, doch das ist der einzige Weg, wie Ihr und das Haus Do'Urden überleben können!«
    Malice umklammerte die Armlehnen ihres Sessels so heftig, dass sie fast erwartete, den Stein in ihrer Faust zu brechen. Sie hatte gehofft, dass sie mit der Niederlage des Hauses Hun'ett einen Strich unter die blasphemischen Taten ihres jüngsten Sohnes gezogen hätte.
    »Ihr wisst, was getan werden muss«, sagte Oberin Baenre. »Korrigiere den Fehler, Malice. Ich habe mich für Euch eingesetzt. Künftiges Versagen werde ich nicht tolerieren!«
    »Die Vereinbarungen sind uns erklärt worden, Mutter Oberin«, sagte Dinin zu Malice, als sie zum Adamantit-Tor des Hauses Do'Urden zurückkehrte. Er folgte Malice durch das Anwesen und schwebte dann neben ihr zu dem Balkon, der sich vor den Quartieren der Edlen des Hauses befand.
    »Die ganze Familie ist im Vorraum versammelt«, fuhr Dinin fort. »Sogar das neueste Mitglied« fügte er augenzwinkernd hinzu.
    Malice reagierte auf den kläglichen Versuch ihres Sohnes, lustig zu sein, nicht. Sie stieß Dinin grob beiseite, stürmte durch den Haupteingang und befahl der Vorraumtür mit einem einzigen mächtigen Wort, sich zu öffnen. Die Familie hastete ihr aus dem Weg, als sie zu ihrem Thron auf der anderen Seite des spinnenförmigen Tisches ging.
    Sie hatten eine lange Zusammenkunft erwartet und damit gerechnet, alles über die neue Situation, mit der sie konfrontiert waren, und über die Herausforderungen, die sie zu bewältigen hatten, zu erfahren. Statt dessen bekamen sie nur kurz zu spüren, welche Wut in Oberin Malice brannte. Sie funkelte sie nacheinander an und gab ihnen deutlich zu verstehen, dass sie die bedingungslose Ausführung all dessen forderte, was sie verlangte. Mit knirschender Stimme, als ob ihr Mund mit Kieselsteinen gefüllt sei, knurrte sie: »Findet Drizzt, und bringt ihn mir!«
    Briza wollte protestieren, doch Malice warf ihr einen so eiskalten und drohenden Blick zu, dass es ihr die Sprache verschlug. Die älteste Tochter,
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