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Die Runde der Rächer

Die Runde der Rächer

Titel: Die Runde der Rächer
Autoren: Jason Dark
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die anderen drei ebenfalls. Nur der Blonde blieb cool. Seine Handbewegung galt dem Froschgesicht. Ebenso wie seine nächsten Worte.
    »Zieh sie hoch und leg sie zurecht!«
    ***
    Auch bei Scotland Yard gibt es Räume, die einem Besucher nicht gezeigt werden, denn sie waren nur für diejenigen interessant, die etwas Wichtiges zu bereden hatten.
    Diese Räume waren abhörsicher. Kein Wort drang nach außen. Sie waren zudem abgeschlossen, und den Schlüssel zu ihnen – in diesem Fall eine Codekarte – bekamen nur bestimmte Mitarbeiter. Dazu noch nach vorheriger Absicherung.
    Das brauchte Sir James Powell nicht, denn unser Chef gehörte zu den Menschen im Yard, die schon sehr weit oben standen.
    Suko und ich hatten die Ehre, ihn zu begleiten, aber wir drei waren nicht allein, denn ein wichtiger Mensch befand sich bei uns.
    Der Mann hieß Flint McGregor. Von Beruf Tiefbauingenieur, wie er uns erklärt hatte. Ein Mann wie ein Fels, den so leicht nichts erschüttern könnte.
    Er war ungefähr 50 Jahre alt, nicht besonders groß, aber sehr kräftig, ohne dick zu sein. Er stand auf stämmigen Beinen, hatte ein rundes Gesicht mit klaren Augen und Hände, die andeuteten, dass er zupacken konnte. Das graue Haar war kurz, und seine breite Stirn zeigte ein Muster aus Falten.
    Er trug Jeans, Turnschuhe, ein kariertes Hemd und darüber eine grüne Lederweste. Sein Händedruck war kräftig gewesen, der Blick nicht falsch, und als er Glenda’s Kaffee lobte, da hatte er auch bei unserer Assistentin einen Stein im Brett.
    Wir wussten noch nicht, was er wollte, denn er hatte sich zuerst mit Sir James in Verbindung gesetzt. Das heißt, so genau und direkt auch nicht, denn die beiden hatten auf Umwegen Kontakt erhalten. Es war von einer anderen Stelle initiiert worden. Aber an uns würden die Dinge schließlich hängen bleiben.
    Sir James hatte uns Zeit gelassen, damit wir uns kennen lernen konnten, was wirklich nicht schlecht war, denn so erfuhren wir vom Job des Flint McGregor, der ihn in alle Teile der Welt brachte, bis hin in ferne Erdteile, wo er Großbaustellen leitete.
    Was er mit uns zu tun hatte, war Suko ebenso ein Rätsel wie mir. Fragen stellten wir nicht. Wir hielten unsere Neugierde im Zaum, weil wir überzeugt waren, bald die entsprechenden Antworten zu bekommen. Nur nicht in Glenda’s Büro, sondern in dem abhörsicheren Raum unten.
    Noch warteten wir auf Sir James, hatten Gelegenheit, uns aneinander zu gewöhnen, und McGregor sprach uns einige Male auf unseren Beruf an, von dem er nicht viel wusste. Unser Chef hatte ihm die Wahrheit verschwiegen und nur von Spezialisten gesprochen, wie es sie in jedem Job gibt.
    Sir James traf ein, als die Kaffeetassen leer waren. Er ließ seinen Blick zufrieden über die Versammelten gleiten und machte sehr schnell den Vorschlag, nach unten zu fahren. »Ich habe dort alles schon vorbereiten lassen«, erklärte er geheimnisvoll.
    »Das ist gut, Sir«, stimmte McGregor zu.
    Suko und ich wussten mal wieder nichts. Das würde sich schnell ändern. Es hatte auch keinen Sinn, Fragen zu stellen. Manchmal glich unser Chef einer verschlossenen Auster. Er redete nur, wenn er es für richtig hielt.
    Die Reise führte uns mit dem Fahrstuhl in die Tiefe. Hinein in eine Region, die auch für Suko und mich nicht eben zu unseren bevorzugten Plätzen beim Yard gehörten. Hier unten gefiel mir die Luft einfach nicht, weil sie zu künstlich war. Es gab keine Fenster, die sich öffnen ließen, nur eine Klimaanlage, die auch nicht eben die neueste war.
    Der Raum, den wir betraten, sah aus wie ein kleiner Kinosaal. Die nackten Wände strahlten den Charme eines Schlachthofes an, nur dass es hier nicht nach Blut roch und auch kein Blut an den Wänden entlang nach unten rann.
    Wir konnten auf harten Stühlen unsere Plätze einnehmen und schauten dabei gegen eine Wand, die als Leinwand diente, denn man hatte sie weiß angestrichen oder gekälkt.
    Hier unten konnten Filme gezeigt oder auf einem extra großen Fernseher Videoaufnahmen abgespielt werden. Für uns traf keines von beiden zu, denn es ging hier um Fotos, die mit Hilfe eines Projektors gegen die Wand geworfen wurden.
    »Ich hätte liebend gern Video-Aufnahmen von dem gemacht, was da zu sehen ist«, erklärte McGregor, »aber leider stand uns keine Kamera zur Verfügung. So haben wir uns eben auf die Fotos verlassen, und ich schwöre Ihnen, dass sie echt und nicht getürkt sind.«
    Bevor Suko oder ich eine Frage stellen konnten, ergriff Sir James das
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