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Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter

Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter
Autoren: R. A. Salvatore
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ihm marschierten. Galen Firth wirkte in den fackelbeleuchteten, rauchigen Gängen ausgesprochen fehl am Platz. Er war selbst für einen Menschen hoch gewachsen und überragte das kleinwüchsige, kräftige bärtige Volk um mehr als zwei Köpfe.
    »Ich habe Späher vorausgeschickt, und die arbeiten so schnell, wie Späher können«, erwiderte General Dagna, ein Veteran vieler Schlachten.
    Der alte Zwerg reckte die breiten Schultern und steckte den dunkelblonden Bart in seinen dicken Ledergürtel, dann betrachtete er Galen mit immer noch scharfen Augen – ein forschender Blick, der die Zwerge der Heldenhammer-Sippe viele, viele Jahre dazu gebracht hatte, die Köpfe einzuziehen. Dagna war, solange sich die Zwerge erinnern konnten, ein hoch geachteter Kommandant gewesen, noch länger, als Bruenor König war, und schon vor der Zeit, als Trübschimmer, der Schattendrache, und seine Duergar Mithril-Halle erobert hatten. Dagna war durch seine Taten als Krieger und dann als Kommandant zu immer größerer Macht aufgestiegen, und niemand stellte seine Fähigkeiten als Anführer in schwierigen Situationen infrage. Viele hatten erwartet, dass Dagna die Verteidigung der Klippe oberhalb des Tals der Hüter anführen würde und nicht der ehrwürdige Banak Starkamboss. Als das nicht geschehen war, war allgemein angenommen worden, dass Dagna zum Verwalter der Halle berufen würde, als Bruenor im Sterben lag.
    Und tatsächlich waren dem General beide Positionen angeboten worden, und das von Persönlichkeiten, die dafür sorgen konnten, dass es auch tatsächlich geschah. Aber er hatte sich geweigert.
    »Willst du, dass ich meinen Spähern sage, sie sollen schneller arbeiten und dadurch vielleicht den Trollen auffallen?«, fragte Dagna.
    Bei diesen Worten zuckte Galen Firth leicht zusammen, aber er blinzelte nicht und gab nicht nach. »Es wäre mir lieb, wenn du deine Leute so schnell wie möglich marschieren ließest«, antwortete er. »Meine Stadt wird heftig bedrängt und ist vielleicht sogar schon überrannt worden, und südlich von diesen höllischen Gängen sind jetzt wahrscheinlich schon viele Menschen in schrecklicher Gefahr. Man sollte meinen, dass das euch Zwergen ein bisschen auf die Sprünge hilft; immerhin behauptet ihr, unsere Nachbarn zu sein.«
    »Ich behaupte überhaupt nichts«, erwiderte Dagna rasch. »Ich tue, was mein Verwalter und mein König mir befehlen.«
    »Und es interessiert dich überhaupt nicht, wenn die Leute niedergemetzelt werden?«
    Galens barsche Frage ließ mehrere Zwerge in der Nähe den Atem anhalten, denn schließlich hatte der stolze Zwerg erst vor ein paar Zehntagen seinen eigenen Sohn verloren. Dagna starrte den Mann lange an, begrub den Stachel, der ihn zu einer zornigen Antwort veranlassen wollte, und erinnerte sich an seine Stellung und seine Pflichten.
    »Wir marschieren so schnell, wie wir marschieren, und wenn du schneller gehen willst, kannst du das gerne tun und vorauseilen. Ich werde meinen Spähern sagen, dass sie dich durchlassen sollen. Wenn wir später weiter vorn in den Gängen auf das stoßen, was die Trolle nach ihrer Mahlzeit von dir übrig gelassen haben, werden wir einfach über deine Überreste hinwegmarschieren. Es könnte dann sein, dass deine Verwandten aus Nesme, wenn sie noch am Leben sind, ohne dich gerettet werden.« Dagna hielt inne und ließ seinen wütenden Blick ein wenig länger auf dem Menschen ruhen, eine lautlose Versicherung, dass er keinesfalls bluffte. »Oder vielleicht auch nicht.«
    Das schien Galen einigen Schwung zu nehmen. Er räusperte sich laut, wandte sich dann wieder dem Gang vor ihnen zu und stapfte weiter.
    Dagna war sofort neben ihm und packte ihn fest am Arm. »Schmoll ruhig, wenn du willst«, sagte der Zwerg großzügig, »aber tu es gefälligst leise.«
    Galen entzog sich dem Schraubstockgriff des Zwergs und begegnete Dagnas wütendem Blick mit einem, der nicht weniger hitzig war.
    Mehrere Zwerge in der Nähe verdrehten die Augen und fragten sich, warum Dagna diesem Idioten nicht einfach eine blutige Nase verpasste und ihn dann liegen ließ. Galen hatte erst vor kurzem mit diesem Verhalten begonnen. Die fünfzig Zwerge waren zusammen mit ihm vor ein paar Tagen aus MithrilHalle aufgebrochen; Verwalter Regis hatte ihnen befohlen, zu tun, was sie konnten, um den belagerten Bewohnern von Nesme zu helfen. Sie waren stetig vorangekommen, bis eine Gruppe von Trollen sie überfallen hatte. Diese Trolle hatten die Zwerge in die Flucht geschlagen, hatten
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