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Die Reise

Die Reise

Titel: Die Reise
Autoren: David Gregory
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ist, ein Flugzeug zu besteigen, ohne gefrühstückt zu haben; heutzutage servieren sie einem noch nicht einmal mehr diese Plastikmenüs, die nach gar nichts schmecken. Nun gut, zur Not konnte ich mir im Flughafen beim Bäcker noch etwas kaufen.
    Bevor ich zur Haustür hinausging, schrieb ich einen Zettel, den ich auf die Küchentheke legte:
    Nick,
    Saras Schlafanzug ist in der obersten Schublade, falls du’s nicht mehr weißt; du hast sie ja dieses Jahr noch nie zu Bett gebracht. Ihre Zahnbürste ist in der linken Schublade im Bad. Es sind genügend Saft, Müsli und Frühstücksflocken da. Sara mag auch Toast mit Marmelade. Im Kühlschrank sind ein Makkaroniauflauf und etwas Gefriergemüse. Wenn das alle ist, kannst du ihr von der Hühnerpastete in der Dose geben. Vergiss nicht, dass morgen um 10.30 Uhr die Märchenstunde in der Bücherei ist.
    Du kannst mich auf dem Handy anrufen, wenn du mich wegen Sara brauchst. Mach’s gut, und viel Spaß mit Jesus!
    Mattie
    Ich fuhr in meinem Auto zum Flughafen. Nick hatte angeboten, mich hinzufahren, aber ich hatte dankend abgelehnt. Ich fuhr lieber selbst, als dass ich mir seine neuesten Entdeckungen aus der Bibel anhören musste, die Nick jetzt wie verrückt las, oder – schlimmer noch – einen von diesen christlichen Sendern im Autoradio. Ich parkte den Wagen und ging zum Terminal. Die leise Musik und die Tatsache, dass mir hier niemand Vorträge über Jesus hielt, beruhigte meine Nerven.
    Es war ein Wunder, aber diesmal wurde ich nicht gefilzt. Ich setzte mich mit dem Proviant, den ich erstanden hatte, in den Warteraum vor dem Flugsteig und schaute auf meine Bordkarte. Na prima, ein E-Sitz, also in der Mitte zwischen Fenster und Gang. Warum hatte ich meine Platzreservie-rung nicht eher gemacht? Ob ich noch auf einen Gangplatz weiter hinten wechseln konnte?
    Die Dame am Boarding nahm ihr Mikrofon zur Hand und verkündete: »Verehrte Fluggäste, unser Flug nach Dallas ist ausgebucht. Bitte versuchen Sie, zügig Ihre Plätze einzunehmen und Ihr Bordgepäck zu verstauen, damit wir pünktlich starten können.«
    Na prima
.
    Die Dame hielt zwei Fluggutscheine über 200 Dollar in die Höhe und fragte, ob jemand Lust hätte, auf einen Flug vier Stunden später umzubuchen. Niemand wollte die 200 Dollar. Als sie auf 300 Dollar erhöhte, ging ich zu der Theke; vielleicht gab es auf dem nächsten Flug einen Gangplatz.
    »Wann wäre ich mit der Maschine in Tucson?«, fragte ich.
    Die Dame holte den Anschlussflug auf den Computer-bildschirm. »Heute Abend um 22.20 Uhr.«
    Fast halb elf, und danach noch der Hotelbus. Vor Mitternacht wäre ich kaum im Bett. Nein, lieber anständig schlafen.
    Als die Passagiere der Ersten Klasse zum Einsteigen aufgefordert wurden, erinnerte ich mich an etwas, das ich Nick noch sagen musste. Ich zog mein Telefon aus der Handtasche und wählte seine Büronummer. Er nahm ab.
    »Nick, ich bin gerade noch am Flughafen.«
    »Hey. Wie geht’s?«
    »Du, ich hab’ ganz vergessen, dir zu sagen, dass Sara ungefähr bis halb sechs bei Laura ist. Laura geht mit ihr und Chris schwimmen.«
    »Kein Problem. Ich fahr’ heute etwas früher nach Hause und mach’ für Sara und mich was zu essen.«
    »
Was?
Du meinst, du kochst was, oder so?«
    »Ja. Spaghetti und Fleischklöße. Ich kauf’ die Zutaten unterwegs.«
    »Es gibt doch noch Zeichen und Wunder! Aber jetzt muss ich los; meine Reihe wird gerade aufgerufen.«
    »Rufst du mich heute Abend wieder an?«
    »Das muss ich mal sehen, Nick. Ich werd’ wohl ziemlich müde sein.«
    »Also, dann schöne Reise. Ich liebe dich.«
    »Ja. Tschüs, Nick.«
    Ich nahm meine Reisetasche und schloss mich der Schlange am Ausgang an. Ich ging über die Fluggastbrücke zu der Maschine und wartete endlos, bis die Passagiere, die schon drinnen waren, mit dem Verstauen ihrer Siebensachen fertig waren. Als ich zu meiner Reihe kam, gab es in dem Gepäckfach unter der Kabinendecke keinen Platz mehr für meine Reisetasche. Ich schaute mir die Sitzreihe an. Die beiden Plätze links und rechts von meinem waren bereits besetzt. Zwei Männer.
Na prima. Die nächsten zweieinhalb Stunden bin ich zwischen zwei Kerlen eingequetscht. Warum konnten die mich nicht zwischen zwei Frauen Größe 36 unterbringen?
Der Mann auf dem Gangplatz erhob sich, um mich durchzulassen. Ich bugsierte mich auf den mittleren Platz. Ade, Armlehnen; die nehmen die Männer immer gleich für sich in Beschlag.
    Ich beugte mich nach vorne, schob die Tasche unter den Sitz
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