Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Reise zu den Elfeninseln

Die Reise zu den Elfeninseln

Titel: Die Reise zu den Elfeninseln
Autoren: Martin Scott
Vom Netzwerk:
vollkommen einer Meinung mit Conax. Du bist eine schmutzige Hure und hast die Manieren eines orgkischen Hundes. Das heißt, nein, orgkische Hunde verfügen über Umgangsformen, an denen es dir mangelt. Ich gehe jetzt in mein Zimmer. Sei bitte so nett und sprich mich nie wieder an. Und behalte in Zukunft bitte diese ekelhaften Enthüllungen über deine Körperfunktionen für dich. Hier in der zivilisierten Welt ziehen wir es vor, nicht zu erfahren, was zwischen den Beinen eines orgkischen Halbbluts vorgeht, dem es offenbar in den Sinn gekommen ist, unsere Stadt zu verpesten.«
    Irgendwo in der Mitte meiner Rede explodiert Makri vor Wut und versucht, sich auf mich zu stürzen und mir ihr Schwert in den Bauch zu rammen. Glücklicherweise ist Ghurd rechtzeitig aus seinem Hinterstübchen zurückgekommen und hält sie mit seinen muskulösen Armen fest. Während ich so würdevoll wie möglich die Treppe hinaufschreite, höre ich, wie Makri mir hinterherschreit, dass sie sich schon auf den Tag freut, an dem sie mein Herz mit ihrer Schwertspitze aufspießt.
    »Das heißt, falls es mir gelingt, damit diese Menge an Fett zu durchstoßen!« Diese Anspielung auf mein außerordentliches Körpergewicht hätte sie sich ruhig sparen können.
    Ich verriegele meine Türen mit einem Schließbann, schnappe mir eine Flasche Bier, leere sie bis zum letzten Tropfen und lasse mich dann auf mein Sofa fallen. Ich hasse diese stinkende Stadt. Ich habe sie immer schon gehasst. Hier kommt ein Mann wie ich einfach nicht auf einen grünen Zweig.

2. Kapitel
    Am nächsten Morgen weckt mich die schrille Stimme einer Straßenhändlerin, die ihre Waren noch in dieser letzten Herbstwoche losschlagen will, bevor der beißende Winter die Stadt in seine Klauen bekommt. Das hebt meine Laune auch nicht gerade.
    Der Winter in Turai ist hart: Er ist bitterkalt, der heulende Sturm treibt den Eisregen vor sich her, und es schneit so viel, dass die Obdachlosen und Bettler, die sich auf den Straßen von ZwölfSeen herumdrücken, unter den Schneemassen begraben werden. Als ich noch Hoher Ermittler im Kaiserlichen Palast war, hat der Winter mich nicht weiter beunruhigt. Ich habe ihn nicht einmal richtig wahrgenommen. Ich habe mich einfach nur innerhalb der Palastmauern aufgehalten, in denen eine Kombination aus Ingenieurkunst und Zauberei dafür sorgte, dass die Bewohner keinerlei Unannehmlichkeiten erdulden mussten. Und wenn irgendwo Ermittlungen durchgeführt werden mussten, habe ich einfach einen Untergebenen losgeschickt. Doch seit ich von meinem damaligen Vorgesetzten Rhizinius gefeuert worden bin, hat sich mein Leben drastisch zum Schlechteren gewendet. Ich arbeite als Detektiv in einem gefährlichen Viertel der Stadt, in dem zwar jede Menge Verbrechen verübt werden, wo aber kaum jemand Geld hat, um mich für Ermittlungen zu bezahlen. Also lebe ich recht bescheiden in zwei Räumen über einer Taverne und bestreite meinen Lebensunterhalt, indem ich mein Leben im Kampf gegen gewalttätige Kriminelle riskiere, die jeden ohne mit der Wimper zu zucken für ein paar Gurans oder eine kleine Dosis Boah umlegen.
    Das Schild draußen an meiner Tür preist mich als Magischer Detektiv an, aber das ist ein bisschen irreführend. Die Formulierung: Detektiv, der einmal Zauberei studiert hat, jetzt aber nur noch über schwache magische Kräfte verfügt und dafür sehr preiswert ist, träfe den Sachverhalt wesentlich besser.
    Ich seufze. Sicher, meine Gewinne beim Wagenrennen vor ein paar Monaten erlauben mir zwar, den Winter behaglicher zu überstehen, als es sonst der Fall gewesen wäre. Aber wenn ich bei der Raff-Runde gestern Nacht diesen riesigen Topf einkassiert hätte, wäre ich meinem Ziel, diesem Viertel endlich den Rücken kehren zu können, einen gewaltigen Schritt näher gekommen. Ich habe die Nase voll von diesem Elend. Mir fehlt einfach die Kraft dafür.
    Ich benötige mein Frühstücksbier, aber das würde bedeuten, dass ich nach unten gehen und Makri gegenübertreten müsste. Und sie sinnt sicher auf Rache. Frauen – ich benutze diesen Begriff weitgefasst und ganz allgemein, aber Makri hat sich in der Vergangenheit schon wegen weit weniger verletzender Äußerungen meinerseits geweigert, mit mir zu sprechen. Was sie nach den Beschimpfungen, die ich ihr gestern Abend an den Kopf geworfen habe, tun wird, weiß Gott allein. Wahrscheinlich wird sie sich sofort auf mich stürzen. Soll sie doch. Ich bin wütend genug, um ihren Angriff zu kontern. Ich gürte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher