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Die Regeln der Arbeit

Die Regeln der Arbeit

Titel: Die Regeln der Arbeit
Autoren: Richard Templar
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sich trotzdem freiwillig melden - dass die Chefs denken, Sie zeigen damit, dass Sie Herausforderungen annehmen, sich nützlich machen und sich nicht zu schade sind, die Ärmel hoch zu krempeln und sich hineinzuknien.

    Andererseits könnte man Sie auch leicht für einen gutmütigen Trottel halten. Es kann sein, dass man Sie, wenn Sie sich für die Aktenablage melden, für einen verstaubten Aktenwurm hält, der nur Papiere bearbeiten kann, mehr nicht. Es kann aber auch sein, dassjemand, dem Sie aus der Klemme helfen, Ihnen dafür aufrichtig dankbar ist. Seien Sie also vorsichtig und treffen Sie die richtige Wahl. Es hat keinen Sinn, gleich als Erster die Hand zu heben, wenn man deswegen späterwie ein Idiot dasteht. Treten Sie nur dann vor, wenn Sie überzeugt sind, dass es Ihnen gut tut, Ihnen nützt oder jemand anderem hilft, der dringend Ihre Hilfe braucht.
    Es kann auch vorkommen, dass Sie sich gemeldet haben, ohne die Hand zu heben oder vorzutreten. Manchmal treten all Ihre Kollegen kollektiv einen Schritt zurück, und Sie stehen plötzlich allein da und alle denken, Sie hätten sich freiwillig gemeldet, obwohl Sie gar nicht die Absicht hatten, es zu tun. Wenn Ihnen das das erste Mal passiert, müssen Sie wohl oder übel gute Miene zum bösen Spiel machen und den Auftrag übernehmen - aber sorgen Sie dafür, dass Ihnen, dem Regelbefolger, so etwas nicht noch einmal passiert. Halten Sie das nächste Mal Augen und Ohren besser offen; entwickeln Sie ein Gespür dafür, wann die Kollegen sich zurückziehen und tun Sie, wenn es so weit ist, dasselbe.
    DENKEN SIE NACH, BEVOR SIE DIE HAND HEBEN, UM SICH FÜR IRGENDETWAS FREIWILLIG ZU MELDEN.

     

Ich habe einmal mit jemandem zusammengearbeitet, der sich meisterhaft darauf verstand, alles Mögliche über die Kunden herauszufinden, was wir anderen nie herausgefunden hätten. Er kannte die Namen ihrer Kinder, die Orte, wo sie mit ihnen Urlaub machten, die Geburtstage der Kunden und die ihrer Gattinnen, ihre Lieblingsmusik und ihre Lieblingsrestaurants. Daher gingen wir immer zu Mike, wenn wir mit einem bestimmten Stammkunden zu tun hatten; wir fragten ihn, ob er nicht etwas wüsste, um besser mit dem jeweiligen Kunden ins Gespräch zu kommen. Mike schuf sich auf diese Weise seine eigene Nische. Niemand hatte ihn darum gebeten, ein wandelndes Kundenlexikon zu sein. Es gehörte nicht unbedingt zu seinem Job. Es bedeutete für ihn eine Menge Arbeit und viel Mühe, die man ihm aber nicht anmerkte. Aber es zahlte sich für ihn aus. Es dauerte nicht lange, da hörte der Regionaldirektor von seinen Fähigkeiten, und Mikes Aufstieg in der Firma war rasant und unerhört steil. Das war alles, was er dazu brauchte. Was heißt „alles" - immerhin gehörten viel Arbeit und ein ausgeklügelter Plan dazu.
    Sich eine Nische zu schaffen, bedeutet, einen nützlichen Bereich ausfindig zu machen, den noch niemand zuvor besetzt, geschweige denn gesehen hat. Es kann etwas Einfaches sein, wie gut im Erstellen von Tabellen zu sein oder im Berichteschreiben. Oder, wie bei Mike, etwas zu wissen, was sonst keiner im Unternehmen weiß. Oder man hat eine besondere Begabung, Dienstpläne oder Kalkulationen zu erstellen oder ein System zu durchschauen. Aber machen Sie sich nicht unentbehrlich, sonst geht der Schuss (also diese Regel) nach hinten los.

    Das Schaffen einer eigenen Nische bringt oft eine willkommene Abwechslung zum Büroalltag. Man schickt Sie öfter hinaus und gibt Ihnen die Freiheit, das Büro zu verlassen, ohne dass Sie jedermann Rechenschaft geben müssen, wo Sie gerade sind und was Sie gerade tun. Das führt dazu, dass Sie eigenes Profil bekommen, unabhängiger und qualitativ besser werden. So meldete ich mich eines Tages freiwillig - siehe Regel 3 - als Redakteur der betriebseigenen Zeitschrift und bekam von da an die Möglichkeit, mich in all unseren sieben Filialen frei zu bewegen. Natürlich vergaß ich dabei nicht, meine sonstigen Arbeiten termingerecht und bestens zu erledigen.
    WENN DIE ANDEREN CHEFS SIE FÜR GUT HALTEN, WIRD IHR BOSS DAS -ZUMINDEST NACH AUSSEN HIN -GENAUSO SEHEN.
    Wenn Sie sich eine eigene Nische schaffen, dann bedeutet das nicht selten, dass Sie auch von anderen Leuten als nur von Ihrem Vorgesetzten beachtet werden - zum Beispiel von den Chefs anderer Unternehmen. Diese Manager reden häufig miteinander-auch über ihre Mitarbeiter. So kann es vorkommen, dass jemand Ihren Namen lobend erwähnt und beispielsweise sagt: „Wie ich sehe, hat Rich sich Mühe
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