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Die Rache des stolzen Griechen

Die Rache des stolzen Griechen

Titel: Die Rache des stolzen Griechen
Autoren: Jessica Steele
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Licht an und beruhigte sich damit, dass diese schlimmen Albträume sie nur noch ganz selten heimsuchten. Es musste schon mindestens sechs Wochen her sein, dass ihre Angstschreie die ganze Familie aus dem Bett getrieben hatten.
    Sie versuchte zu lesen, doch bei jedem Geräusch im Haus huschte ihrBlickängstlichzurTür. Ärgerlich aufsichselbst, weil sie gar so ein Angsthase war, legte sie das Buch zur Seite und zog sich die Decke über den Kopf. Sollte sie nicht lieber ihre Tante Katy bitten, bei ihr so lange übernachten zu dürfen, bis Bruce wieder zurück war?
    Nach einer schrecklichen Nacht, in der Clare jede Stunde auf die Uhr gesehen hatte, fiel sie im Morgengrauen endlich in einen tieferen Schlaf. Als sie um acht Uhr aufstand, fühlte sie sich ausgeruht und war stolz auf sich, dass sie es geschafft hatte, eine Nacht ganz allein im Haus zu verbringen. Jeder Gedanke, bei Tante Katy zu schlafen, war vergessen.
    Die Nacht von Sonntag auf Montag verlief nicht anders. Stundenlang konnte Clare keinen Schlaf finden und war unendlich erleichtert, als es Zeit war, aufzustehen.
    Am Montagabend um die Schlafenszeit wollte sie wieder aller Mut verlassen. Wäre es nicht schon so spät und draußen dunkel gewesen, hätte sie sich in den Mini gesetzt, der ihr und ihrer Mutter gemeinsam gehörte, und wäre zu Tante Katy gefahren.
    Schlaflos wälzte sie sich im Bett hin und her. Als sie kurz nach Mitternacht plötzlich hörte, wie ein Auto in die Einfahrt fuhr, schoss sie alarmiert in die Höhe.
    Jetzt wurde eine Wagentür zugeschlagen. Vor Furcht setzte Clare beinahe das Herz aus. Einen grauenvollen Augenblick lang konnte sie sich nicht einmal daran erinnern, wo das Telefon stand, um jemanden um Hilfe zu rufen. Ihr Gehirn schien vor Schreck ebenso gelähmt zu sein wie ihre Beine. Bis ihr dann wieder einfiel, dass das Telefon unten in der Diele stand. Doch auf keinen Fall würde sie jetzt die Treppe hinuntergehen.
    Ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Als es einen Moment später an der Haustür klingelte, unterdrückte sie einen Schreckenslaut. Vielleicht würde dieser Jemand wieder verschwinden, wenn sie sich nicht rührte. Doch da klingelte es zum zweiten Mal, und ihr wurde bewusst, dass man von unten das Licht in ihrem Zimmer sehen konnte. Sekundenlang blieb es still, dann hämmerte jemand mit den Fäusten gegen die Haustür.
    Nervös kaute Clare auf ihrer Unterlippe. Obwohl sie vor Angst zitterte, fand sie schließlich den Mut, in ihren Morgenmantel zu schlüpfen und sich auf Zehenspitzen nach unten zu schleichen.
    Als es erneut an die Haustür pochte, zuckte sie heftig zusammen. „Wer … wer ist da?“, fragte sie mit zitternder Stimme.
    Einen Moment lang herrschte Stille. Dann sagte eine tiefe männliche Stimme etwas von Kit – von Kit und einem Unfall.
    Oh nein! Zu Clares Angst um ihre Sicherheit gesellte sich die Angst um ihren Bruder. In der Meinung, draußen stehe ein Polizist, knipste sie das Flurlicht und die Außenbeleuchtung an. Dann öffnete sie die Tür so weit, wie es die Sicherheitskette zuließ.
    Es war jedoch kein Polizist, der draußen stand, zumindest kein uniformierter. Der Mann hatte schwarzes Haar, ein sonnengebräuntes Gesicht und war deutlich über einsachtzig groß. Erneut erfassten sie Angst und Misstrauen.
    „Bitte verzeihen Sie die späte Störung“, sagte der Fremde in tadellosem Englisch, wenn auch mit leichtem Akzent. „Kann ich bitte Mr. Edward Harper sprechen? Es ist sehr dringend.“
    Bei seinem charmanten Lächeln legte Clares Angst sich ein wenig. Aber sie hatte auch gelernt, keinem Fremden zu trauen.
    „In welcher Angelegenheit?“, erkundigte sie sich. Dann fiel ihr ein, dass er etwas von Kit und einem Unfall gesagt hatte. „Mein Bruder! Sagten Sie, Kit habe …“
    „Sie müssen Clare sein“, unterbrach er sie. „Es tut mir leid, dass ich Ihnen keine gute Nachricht überbringe. Ihr Bruder hatte einen Unfall. Vor etwa einer Stunde erreichte mich in meinem Londoner Hotel ein Anruf von meinem Bruder in Griechenland. Da der Unfall auf meinem Grund und Boden passiert ist, wollte ich Ihre Familie persönlich darüber informieren.“
    Alle Farbe war aus Clares Gesicht gewichen. „Er … Kit … er ist doch nicht etwa tot?“
    „Nein, nein“, versicherte der Fremde rasch. „Sein Zustand ist ernst, aber nicht lebensbedrohlich.“ Er machte eine kleine Pause und blickte sie aufmunternd an. „Wenn ich kurz hereinkommen und mit Ihrem Vater sprechen dürfte?“
    Die Angst um
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