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Die Rache des stolzen Griechen

Die Rache des stolzen Griechen

Titel: Die Rache des stolzen Griechen
Autoren: Jessica Steele
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„Griechenland?“
    Aufgeregt berichtete Kit von dem Gespräch mit seinem Freund Peter Nolan, den er getroffen hatte, als er auf seine Ersatzteile warten musste. Peter und seine Verlobte Lynn hatten am Abend nach Athen in Urlaub fliegen wollen, doch dann war Lynn plötzlich an Masern erkrankt.
    „Du erinnerst dich bestimmt noch daran, dass ich meinem alten Freund die Pläne für sein neues Haus umsonst erstellt hatte, damit er sich diesen Urlaub leisten konnte. Nun hat er mir seine beiden Tickets angeboten und auch das Ferienapartment, das er für diese zwei Wochen gemietet hat. Na, was hältst du davon? Wollen wir uns in dieses Abenteuer stürzen?“
    Auch Clare spürte eine freudige Erregung in sich aufsteigen, als sie in Kits unternehmungslustig blitzende blaue Augen sah. Sie hatte schon viele Reisebücher gelesen, und Griechenland hatte es ihr besonders angetan. Kit schwärmte ebenfalls davon und war sogar schon drauf und dran gewesen, einen Urlaub dort zu buchen, aber dann hatte er das Geld in den Kauf seines Spitfire gesteckt.
    Schwungvoll sprang Kit über die niedrige Tür seines Sportwagens. Während sie aufs Haus zugingen, hatte er den Arm lässig um Clares Schultern gelegt. Voller Begeisterung redete er von all den Dingen, die sie in Athen unternehmen konnten, ohne zu bemerken, dass seine Schwester immer schweigsamer wurde.
    „Wo ist Bruce?“, fragte er, als sie die Küche betraten. „Er könnte doch nachkommen, falls er einen passenden Flug erwischt.“
    Clares Begeisterung darüber, Athen als Touristin zu erleben, war bereits erloschen. Ihr war bewusst geworden, wie unfair es wäre, wenn sie mit Kit nach Griechenland flog, nachdem sie Bruce gerade zu einem Urlaub mit seinem Freund überredet hatte. Auch Kit hatte das Recht auf seinen eigenen Urlaub, ohne auf seine kleine Schwester aufpassen zu müssen. Angestrengt überlegte sie, wie sie Kit dazu bringen konnte, ohne sie zu fahren.
    „Kit, sei mir bitte nicht böse, wenn ich dich nicht begleite“, bat sie. „Weißt du, ich habe mir vorgenommen, Mum und Dad bei ihrer Rückkehr mit neuen Vorhängen im Wohnzimmer zu überraschen. Mum hat bereits einen Stoff gefunden, der ihr gefällt, den werde ich besorgen.“
    Ihr Bruder schaute sie verblüfft an. „Du willst mir doch nicht im Ernst weismachen, dass du lieber zu Hause bleibst und Vorhänge nähst, als mit mir nach Griechenland zu fliegen?“
    Clare versicherte ihm so glaubwürdig wie möglich, dass sie das tatsächlich vorhatte. Sie musste es einfach schaffen, dass Kit ohne sie flog, bevor er herausfand, dass Bruce weggefahren war. Denn er würde sie auf keinen Fall allein lassen, das wusste sie.
    „Mach doch keine Witze“, meinte Kit kopfschüttelnd. „Neue Vorhänge kannst du jederzeit nähen, aber die Gelegenheit zu einem beinahe kostenlosen Urlaub in Griechenland bietet sich so schnell nicht wieder.“
    „Flieg nur allein“, beharrte Clare, während sie gleichzeitig überlegte, wie sie Bruce’ Abwesenheit erklären sollte. „Bruce ist ja auch noch da.“
    Kit schien alles andere als überzeugt. „Wo steckt er überhaupt?“
    „Er wollte sich mit Angela in Guildford treffen“, schwindelte Clare. „Er ist erst seit ein paar Minuten weg. Bist du ihm nicht begegnet?“
    „Nein. Vermutlich hat er den anderen Weg genommen. Bis wann wollte er zurück sein?“
    „Gegen sechs Uhr. Ganz bestimmt nicht später.“
    „Das ist zu spät. Um diese Zeit muss ich schon am Flughafen sein.“
    Dass er ‚ich‘ und nicht ‚wir‘ gesagt hatte, ließ Clare hoffen, dass sie doch noch ihren Willen bekam. Aber es kostete sie dann nicht weniger Mühe als bei Bruce, Kit zu überreden, ohne sie zu fliegen.
    Die Stille, die nach Kits Abschied im Haus einkehrte, störte Clare nicht sehr. Doch als die Dunkelheit hereinbrach und sie vor allen Fenstern die Vorhänge zuzog und an beiden Haustüren die Sicherheitsketten vorlegte, bekam sie Angst vor der eigenen Courage.
    Sie stellte den Fernseher an und war froh, als die vertrauten Geräusche den Raum füllten. Schlimm wurde es erst, als sie zu Bett ging. Ihre Nerven lagen so blank, dass sie mit dem Gedanken spielte, unten auf dem Sofa zu schlafen. Hier oben in ihrem Zimmer empfand sie die Einsamkeit besonders stark. Wenn sie doch nur Schlaftabletten hätte! Aber die hatte sie schon vor langer Zeit abgesetzt. Was wäre, wenn diese grauenvollen Albträume zurückkehrten? Daran hatte sie überhaupt nicht gedacht, als sie ihre Brüder wegschickte.
    Clare ließ das
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