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Die Peperoni-Strategie

Die Peperoni-Strategie

Titel: Die Peperoni-Strategie
Autoren: Jens Weidner
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– richtig abgebrüht auf (wobei es ja reicht, wenn Sie überzeugend so tun können als ob). Hier geht es nicht um die moralische Selbstzensur, nicht um ein verkrampftes Entweder-oder, sondern um ein entspanntes Sowohl-als-auch. Lernen Sie auf der Klaviatur der Gegenstrategien genussvoll zu spielen, treten Sie nicht nur voller Dynamik, sondern auch empathisch und charmant auf.
    Sie werden sehen: Die Peperoni-Strategie bereichert Ihr Leben – und fördert Ihren beruflichen Erfolg. Was wollen Sie mehr?

|23| Durchsetzungsstärke ja, Ellenbogenkarriere nein!
    Es sind stürmische Zeiten für Unternehmen – Umstrukturierungen, Fusionen, das Prüfen von Synergieeffekten sind an der Tagesordnung. Mitarbeiter werden freigesetzt, ganze Abteilungen geschlossen und mitunter komplette Hierarchieebenen gestrichen. Längst sind die Zeiten vorbei, in denen qualifizierte Fach- und Führungskräfte vom Stellenabbau verschont blieben. Nicht nur der Konkurrenzkampf zwischen den Unternehmen wird härter, auch der Verdrängungswettbewerb innerhalb der Firmen wird mit harten Bandagen ausgefochten. Wer in diesen Zeiten den nächsten Karriereschritt anstrebt, hat mit deutlich mehr Gegenwind zu rechnen als noch vor ein paar Jahren.
    Aber auch derjenige, der neue Ideen einbringt – Produkte, Strukturen, Arbeitsabläufe –, muss mit verstärktem Widerstand rechnen. Denn Veränderungen verunsichern Ihre Kollegen, Mitarbeiter und Vorgesetzten, könnten sie doch zum einen mehr Arbeit bedeuten oder zum anderen zeigen, dass deren Innovationen nicht so brillant sind wie die Ihren.
    Ob Sie wollen oder nicht – Sie müssen sich durchboxen. Die See wird rauer und ein aggressives »Sich-Durchbeißen« zu einer ungeliebten Tugend! Angesichts der gegenwärtigen Verdrängungswettbewerbe wissen auch der netteste Chef und die engagierteste Chefin, die freundlichste Kollegin und der entgegenkommendste Kollege, dass sie beziehungsweise er mit |24| sozialverträglicher Höflichkeit allein nicht sein Ziel erreicht. Konkurrenz droht also auch aus dieser Richtung. Die guten Menschen kommen häufig schneller in den Himmel, als ihnen lieb ist! »Die werden abgeschossen«, formulierte es treffend ein Manager in einem meiner Seminare.
    Wer neue Ideen einbringt, etwas verändern möchte, der wird folgende Sätze immer wieder hören
»Das geht hier nicht!«
»Das lief hier schon immer so!«
»Sie haben keinen Respekt vor den Traditionen unseres Hauses!«
»Sie sind noch zu neu hier. Machen Sie sich erst einmal mit den Gepflogenheiten bei uns vertraut!«
»Wenn Sie – wie ich – 15 Jahre hier tätig sind, werden Sie es genauso sehen.«
    Statt nun Ihre innovativen Ideen durchzuboxen, können Sie natürlich auf diese Auseinandersetzungen verzichten. Sie können zurückstecken. Auch wenn es um eine neue Position geht – schließlich ist da der Kollege Meier, der diesen neuen Posten und die damit verbundene Gehaltserhöhung viel nötiger braucht, schließlich hat er drei Kinder und eine kranke Frau. Doch Dankbarkeit oder gar Ansehen ernten Sie letztlich für diese edle Tat nicht: Sie werden als softer Loser gelten – übrigens auch beim Kollegen Meier.
    Wer die Vertretung seiner Interessen aufgibt, um einem Kampf oder auch unangenehmen Situationen auszuweichen, wer nicht Nein sagen kann, der hat letztlich das Nachsehen – in seiner Karriere. Denn wer nicht für sich eintritt, läuft Gefahr, ausgebeutet zu werden.
    Wenn Sie nicht Nein sagen können, gehören Sie womöglich bald zu denjenigen, denen am Freitag Nachmittag noch ein zeitintensiver |25| Auftrag aufgedrückt wird, weil der Kollege es nicht schafft (weil er noch zum Golfen will, was man Ihnen natürlich nicht sagt). Um Ihnen die Mehrarbeit schmackhaft zu machen, appelliert Ihr Kollege, vielleicht auch Ihr Chef, an Ihr Gewissen, schließlich sind Sie eine tragenden Säule des Unternehmens: »Ohne Sie hätten wir hier riesige Probleme«, »Sie können das mit Abstand am besten«, »Ohne Ihr Know-how ist das nicht zu lösen« oder ähnlich süßes Harfenspiel soll Sie in die Falle locken. Glauben Sie diese Sprüche und arbeiten bis in die tiefe Freitagnacht hinein, werden Sie am Montag zwar ein wenig Lob hören, aber vor allem auch Kritik an Ihrem miesen Zeitmanagement.
    Mit einem klaren »Nein« zur rechten Zeit hätte dies vermieden werden können. Aber viele Menschen trauen sich nicht, etwas abzulehnen, weil sie dafür dann zur Rede gestellt werden könnten, sie sich erklären müssten (»Warum sagen Sie
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