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Die Pellinor Saga Bd. 4 - Das Baumlied

Die Pellinor Saga Bd. 4 - Das Baumlied

Titel: Die Pellinor Saga Bd. 4 - Das Baumlied
Autoren: Alison Croggon
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nie einen solchen Frieden empfunden zu haben. »Maerad, du wirst dir überlegen müssen, was du jetzt tun willst«, meinte Cadvan schließlich. »Hast du schon irgendeine Vorstellung? Du kannst überallhin, wo du möchtest; nach dem, was du vollbracht hast, wirst du in jeder Schule Annars und der Sieben Königreiche mit allen Ehren empfangen werden. Für welche Schule du dich auch entscheidest, meine einzige Bedingung ist, dass ich auch dort sein muss.«
    »Ich will nirgendwo sein, wo du nicht bist«, erwiderte Maerad.
    »Du könntest meiner Gesellschaft überdrüssig werden.«
    Maerad bedachte ihn mit einem Seitenblick. »Das kann ich mir nicht vorstellen«, sagte sie. »Es sei denn, du fängst an, mir sagen zu wollen, was ich tun soll.« »Seit wann«, gab Cadvan lächelnd zurück, »war ich je in der Lage, dir zu sagen, was du tun sollst? Du hast nie auch nur ansatzweise auf mich -«
    »Das stimmt nicht«, fiel Maerad ihm ins Wort. »Ich habe dir immer zugehört. Das heißt, wenn es ein vernünftiger Rat war.«
    »Ich habe dir immer äußerst vernünftige Ratschläge erteilt.«
    Maerad grinste. »Manchmal schon«, räumte sie ein. »Manchmal waren sie zu vernünftig.«
    »Tja, dann werde ich wohl lernen müssen, weniger vernünftig zu sein. Wenngleich ich sagen muss, dass ich in meinem Leben schon als viel bezeichnet wurde, doch ich schwöre dir, noch nie als >vernünftige<. Aber ernsthaft, Maerad. Was wirst du jetzt tun?«
    Maerad überlegte eine Weile. Ihre Augenbrauen bildeten dabei eine gerade Linie. »Ich möchte lernen, die Überlieferungen studieren«, sagte sie. »Ich kann immer noch nicht richtig lesen und schreiben, und es gibt so vieles, das ich wissen möchte … Aber ich denke, zuerst möchte ich mich ausruhen. Und dann möchte ich vielleicht einige der Orte kennen lernen, von denen du erzählt hast. Bisher wurde ich noch auf jeder Reise von Untoten gehetzt. Diesmal möchte ich wie eine Händlerin reisen, bei jedem Halt in einer Herberge übernachten. Ich möchte nach Zmarkan, um Sirkana wiederzusehen und Imi nach Hause zu bringen, und vielleicht kann ich Nim finden, den Jussack-Jungen, der freundlich zu mir war … Und ich würde gern wieder nach Thorold… Und ich muss unbedingt die Rosengärten von II Arunedh sehen. Und du hast mal gesagt, du würdest mir Lirigon zeigen.«
    Cadvan lachte. »Das habe ich tatsächlich gesagt«, bestätigte er. »Wir können es zu einer angenehmen Reise gestalten, wenn die Straßen weniger gefährlich sind. Ich muss ohnehin die Stätte meiner Geburt besuchen; es ist lange her, seit ich zuletzt dort war. Zu lange. Ich könnte dir all meine Lieblingsorte zeigen, die Häuser, auf die ich früher Steine warf, und die Obstgärten, dich ich geplündert habe, als ich noch ein kleiner Junge und etwas weniger weise war, als ich es jetzt bin.«
    »Das würde mir gefallen«, erwiderte Maerad.
     
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