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Die Orks 01 - Die Rückkehr der Orks

Titel: Die Orks 01 - Die Rückkehr der Orks
Autoren: Michael Peinkofer
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Augen rollten wild in den Höhlen, nicht wenigen stand Schaum vor dem Maul. Ihre Schwerter und Speere umklammernd, wandten sie sich in die Richtung, aus der die Gnomen kommen würden, und Girgas drängte sich in die vorderste Reihe.
    »Wie viele sind es nun?«, fragte er Balbok, der neben ihm stand.
    »Genau weiß ich es nicht«, gab der Hagere verlegen zurück. »Etwas über achtzig, schätze ich.«
    Girgas überlegte kurz. »Ist das mehr als ein Dutzend?«, fragte er dann.
    »Ich denke schon.«
    Ein verwegenes Grinsen huschte über Girgas' narbenzerfurchte Züge. »Dann sind es wirklich viele …«
    Plötzlich war aus dem Wald ein lang gezogenes, feindseliges Knurren zu vernehmen. Gebannt starrten die Orks auf das dunkle Grün. Wieder war das Knurren zu hören, dann das Knacken und Bersten von Zweigen und Ästen. Und einen Herzschlag später brach etwas Großes, Graues aus dem Buschwerk.
    Girgas stieß einen lauten Kampfschrei aus, als er den massigen Warg heranstürzen sah. Warge waren keine gewöhnlichen Wölfe, sondern übergroße und mit mörderischen Fängen bewehrte Bestien. Dunkler Zauber hatte sie zur Zeit des Zweiten Krieges hervorgebracht, und einst hatten sie den Orks als Reittiere gedient. Im Lauf der Jahrhunderte hatten jedoch auch andere Rassen gelernt, sie sich zu unterwerfen; besonders die Gnomen hatten einiges Geschick darin, sie zu reiten. Der Krieger, der auf dem schmalen Rücken des Wargs saß, lachte und kreischte wie von Sinnen, während er die Bestie in Girgas' Richtung trieb.
    Der Orkführer handelte ohne Zögern.
    Mit einer Schnelligkeit, die man einem Wesen seiner Statur kaum zutraute, schnellte er vor und rammte sein Schwert nach oben, genau in dem Augenblick, als der Warg ihn erreichte und sich vor ihm auf die Hinterläufe erhob. Girgas stieß der Bestie die Waffe bis zum Heft in die Brust, noch ehe deren mörderische Pranken ihn berühren konnten. Dass sie damit erledigt war, begriff die niedere Kreatur nicht gleich; sie stand weiterhin aufgerichtet und brüllend vor dem Ork. Das Gebrüll ging jedoch in ein Gurgeln über, als Girgas den Warg mit einem raschen Schwertstreich der Länge nach aufschlitzte.
    Die Innereien des Tieres ergossen sich über Girgas, was diesen nur noch wilder machte. Als der Warg vor ihm zusammenbrach, enthauptete er den unglücklichen Reiter, noch ehe dieser ganz begriff, was geschehen war.
    Die bluttriefende Klinge in der Hand, stieß Girgas einen triumphierenden Schrei aus, in den auch die anderen Krieger der Meute einfielen. Er scholl über die Lichtung, und wie eine Welle brandete er den Gnomen entgegen, die im nächsten Augenblick aus dem Dickicht brachen.
    Girgas hatte Recht – es waren tatsächlich viele. Eine gepanzerte grüne Invasion ergoss sich aus dem Wald, und obwohl die Gnomen den Orks an Körpergröße unterlegen waren, boten sie einen Furcht einflößenden Anblick. Die Münder zu wildem Kriegsgeschrei weit aufgerissen, starrten sie den Orks aus hasslodernden Augen entgegen, während sich eine Phalanx mörderischer Waffen gegen sie richtete.
    »Bogenschützen!«, konnte Girgas gerade noch rufen, aber längst nicht alle Orks kamen noch dazu, den gefiederten Tod von der Sehne schnellen zu lassen. Nur wenigen – unter ihnen der beherzte Balbok – gelang es, und die Gnomen in der vordersten Angriffsreihe schienen gegen eine unsichtbare Wand zu laufen. Doch schon war die nächste Welle der Angreifer heran, und die Orks wurden in einen heftigen Nahkampf verwickelt.
    »Vorwärts, ihr Maden!«, hörte man Girgas mit lauter Stimme brüllen. »Wollt ihr denn ewig leben?«
    Mit furchtbarer Wucht prallten die feindlichen Rotten aufeinander. Von einer geordneten Schlachtreihe konnte keine Rede sein – bei den Orks nicht, weil keine Zeit geblieben war, sich aufzustellen, bei den Gnomen nicht, weil sie in ihrer Raserei ohnehin keine Ordnung kannten. Unter wildem Kampfgeschrei drangen sie auf die Orks ein, aber für jene Angreifer, die sich unmittelbar gegen Girgas und Balbok wandten, nahm der Kampf ein jähes Ende.
    Heisere Schreie ausstoßend, ließ Girgas seine Axt tanzen; sein Schwert hatte er im gespaltenen Schädel eines Feindes stecken lassen. Nun schwenkte er die Waffe im weiten Kreis, um die Angreifer von sich fern zu halten. Die Wunden, die das messerscharfe Axtblatt riss, waren verheerend. Fontänen von grünem Gnomenblut schienen den Anführer der Orkmeute zu umgeben, gischteten wie Geysire überall dort in die Höhe, wo Girgas' Axt Nahrung
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