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Die Orks 01 - Die Rückkehr der Orks

Titel: Die Orks 01 - Die Rückkehr der Orks
Autoren: Michael Peinkofer
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versammelt hatten – kleinwüchsige Gestalten in schwarzen Rüstungen und mit grüner Haut. Und zumindest das ließ sich feststellen, auch wenn man nicht zählen konnte: Es waren viele!
    Sehr viele …
    Während Rammar leise Verwünschungen murmelte und sich fragte, ob achtundzwanzig Orks genügten, um mit einer Übermacht wie dieser fertig zu werden, hatte Balbok bereits zu zählen begonnen, was kein leichtes Unterfangen war, denn die Gnomen, die sich dort unten in der Talsohle versammelt hatten, rannten und wimmelten wild durcheinander, sodass der Ork nie sicher war, ob er diesen und jenen schon mitgezählt hatte oder nicht. Immer wieder musste er von vorn beginnen, während sein Bruder besorgt beobachtete, wie sich die Gnomen zum Abmarsch rüsteten.
    »Bist du bald fertig?«, zischte Rammar. »Die sind bis an die Zähne bewaffnet, und sie sehen nicht aus, als wären sie gekommen, um einen Waldspaziergang zu unternehmen.«
    »… zweiundvierzig, dreiundvierzig … fünfundvierzig …«, kam es flüsternd zurück.
    »Sie haben Bogenschützen dabei und mehrere Warge. Wenn diese Viecher uns wittern, sind wir verloren. Also beeil dich gefälligst!«
    »… siebenundsechzig, achtundsechzig, neunundsechzig …«
    »Ich frage mich, was die grünen Kerle so weit im Süden wollen. Jeder weiß, dass die Modermark den Orks gehört. Aber wahrscheinlich sind ihre verlausten kleinen Gehirne einfach nicht groß genug, um das zu begreifen.«
    »… fünfundachtzig, sechsundachtzig, siebenund…« Balbok brach plötzlich ab.
    »Was ist?«, wollte sein Bruder wissen.
    »Nichts. Bin fast fertig.«
    »Worauf warten wir dann noch, Sohn eines elenden Madenfressers? Machen wir, dass wir von hier verschwinden!«
    »Das geht nicht.«
    »So?« Rammar konnte sich nur mühsam beherrschen. »Und warum nicht?«
    »Weil ich die dort im Gras nicht sehen kann«, erklärte Balbok schlicht. »Und wenn ich sie nicht sehen kann, kann ich sie auch nicht zählen.«
    »Was redest du für dummes Zeug? Von welchen Gnomen sprichst du?«
    »Von denen da«, antwortete Balbok und deutete zur linken Seite des Hangs.
    Auf den ersten Blick konnte Rammar dort nichts entdecken, und er wollte seinen Bruder schon zurechtweisen. Dann aber fiel ihm auf, dass sich das hohe Gras an einigen Stellen verdächtig bewegte, so als ob jemand auf allen vieren hindurchkroch.
    »Bei Kuruls Flamme!«, entfuhr es ihm. »Gnomenkrieger! Sie pirschen sich an uns heran! Sie haben uns entdeckt!«
    Wie um seine Worte zu bestätigen, war plötzlich ein hässliches Sirren zu hören – und unmittelbar vor Rammar, nur wenige Handbreit von seinem klobigen Schädel entfernt, bohrte sich ein Pfeil in den weichen Boden.
    »Bei Torgas Eingeweiden …!«
    Noch ehe einer der beiden Orks reagieren konnte, tauchten aus dem hohen Gras plötzlich vier hassverzerrte grüne Fratzen auf. Ihre Säbel und Bogen in den Fäusten, stürmten die Gnomen den Rest des Hangs herauf. Ihr wirres schwarzes Haar umwehte dabei ihre Häupter, ihre Augen blitzten vor Zorn und Kampfeswut, und ihre Münder waren weit aufgerissen, um wilde Kriegsrufe auszustoßen.
    »Da siehst du, was du angerichtet hast!«, beschuldige Rammar seinen Bruder. Dann war schon der erste Gnom heran, und der Ork hieß ihn mit dem saparak willkommen.
    Der Angreifer lief geradewegs in sein Verderben. Der Speer drang in seine Brust, durchbohrte seinen Leib, und die blutige Spitze mit den scheußlichen Widerhaken trat im Rücken wieder aus.
    Der fluchende Rammar hatte seine liebe Mühe, den zappelnden Gnom von der Waffe zu schütteln, während sein Bruder kurzerhand nach dem Bogen griff und zwei der Angreifer mit Pfeilen niederstreckte. Dass Balbok so geschickt war im Umgang mit Pfeil und Bogen hatte Rammar immer mit Neid erfüllt und klammheimlich geärgert – nun jedoch war er froh darüber.
    Der Letzte der Gnomen, die sich angeschlichen hatten, stürmte mit heiserem Geschrei heran, aber kaum hatte er die Orks erreicht, als ihm Balboks Axt auch schon das Haupt spaltete. In einem Schwall grünen Gnomenbluts ging der Angreifer nieder.
    »Drei hab ich bereits erledigt!«, rief Balbok triumphierend aus.
    »Bilde dir darauf nur nichts ein!«, fauchte Rammar seinen Bruder an. »Der bessere Krieger von uns beiden bin immer noch ich!«
    Vom Grund des Tals drang aufgeregtes Geschrei herauf. Die Gnomenwächter hatten den Kampf natürlich bemerkt und schlugen Alarm – worauf sich sofort zwei Dutzend Krieger in Bewegung setzten und unter
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