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Die neue Rasse

Die neue Rasse

Titel: Die neue Rasse
Autoren: Vampira VA
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Körper schon wie unter schwachen Stromstößen zu beben begann, rutschte die Vampirin tiefer und dirigierte ihre edelsteinbesetzte Zunge aus dem flachen Tal zwischen den Brüsten weiter hinab.
    Hinab zu Doreen .
    Henna erkundete die Ebene, die Selinas Bauch war, lange und genußvoll langsam. Erst dann widmete sie sich dem Nabel, kreiste um die ungewöhnlich vorstehende Hautverwerfung, fuhr mit der Zungenspitze in die winzigen Falten -- und brachte das Gebilde zum Platzen!
    Fältchen weiteten sich zu schmalen Klüften, Haut glitt zurück wie von einem viellidrigen .
    . .. Auge!
    Trübgrau und von rosigen Schlieren überzogen starrte es Henna an wie das Auge eines Toten.
    Doch es lebte - unzweifelhaft.
    Es zuckte, ohne sich wirklich zu bewegen, in seinem roten Fleischbett. Und hinter dem schlierigen Schimmer, der darüberlag, entdeckte die Vampirin jene Qual, die ihr fast solches Labsal war wie heißsprudelndes Blut.
    Die Qual eines Wesens, das sich nicht wehren konnte. Weil es nie selbst geboren worden war.
    Eine Kreatur, die nur auf diese Weise das Licht der Welt erblicken durfte.
    Indem es >heraussah< aus dem Leib seiner Zwillingsschwester Seli- na, von der Doreen im Mutterbauch verschlungen worden war.
    *
    Selina spürte Henna in sich, wo sie einen Mann nie hatte hindringen lassen.
    Immer länger schien die Zunge der Vampirin zu werden, lustbereitender, als ein männliches Glied es je hätte sein können. Und doch wußte Selina, daß ihr das allerletzte Quentchen Wonne verwehrt blieb.
    Weil Doreen es ihr nicht ließ!
    Wie die Niegeborene ihrem >Wirtskörper< in allem zuwiderdachte und -fühlte. Was Selina gefiel, haßte und verachtete Doreen.
    So würde es immer sein, solange Doreen in ihr lebte.
    Doch der Tod der Niegeborenen würde auch der ihre sein.
    Selina wußte es.
    Denn ihr Engagement auf dem Gebiet der Gentechnologie, der Menschenforschung, entsprang viel weniger unstillbarem Wissensdurst als reinem Selbstzweck .
    Kühl wie ein Eiskristall glitt die Perle auf Hennas Zunge im Rückzug über Selinas Lustzentrum und bescherte ihr einen letzten Schauder.
    »Die böse kleine Doreen läßt dich nie los, hm?« stellte Henna fest. »Verdirbt ihrer großen Schwester jeden Spaß.« Dann rutschte die Vampirin höher und bettete sich, den Kopf auf den Arm gestützt, neben Selina.
    »Und doch könnte ich nie ohne sie sein«, sagte Selina, resignierend und melancholisch in einem.
    »Ich weiß«, erwiderte die Vampirin.
    Selina sah fragend zu ihr hin. »Du weißt?«
    Henna nickte. »Sie ist mehr als nur ein Wesen, das in Symbiose mit dir lebt. Mehr als ein - Schmarotzer.«
    »Ja«, antwortete Selina. »Sie ist .«
    ». dein Gewissen«, half Henna aus, als Selina vergebens nach dem richtigen Wort suchte.
    »So könnte man es nennen«, sagte die Wissenschaftlerin. Der Gedanke, die Erinnerung an die Wahrheit ließ sie frösteln. Wie schutzsuchend drückte sie sich ein wenig dichter an Henna, die ihr doch keine Wärme spenden konnte.
    »In ihrer Reinheit ist Doreen der Ausgleich für das, was Selina hier wider die Natur verbricht.« Hennas Geste schien all das zu umfassen, was Selina als Leiterin des >House of Awakening< tat oder tun ließ. »Und doch wärest du längst über die Klippen des Wahnsinns gestürzt, wenn Doreen nicht als Gleichgewicht in dir säße«, fuhr sie fort. »Wenn du auf ihr nicht abladen könntest, worunter du allein zerbrechen würdest.«
    »So ist es«, bestätigte Selina matt. »Aber ich bin sie leid. Ihr nie verstummendes Geflüster, das selbst durch meine Träume wispert .«
    Sekundenlang schwieg sie mit verkniffenen Lippen, hielt Worte zurück, die Henna kannte, noch bevor Selina sie endlich doch aussprach.
    »Ich wünschte, ich wäre wie du. Unter solcher Kraft könnte ich Doreen zermalmen. Ich fühle und denke längst wie du. Es fehlt nur noch ein winziger Schritt. Mach mich zu einer der euren, Henna!«
    Selina hatte sich auf die Seite gedreht und sah die Vampirin bittend an. Wie um ihren Worten Nachdruck zu verleihen, packte sie Henna hart an der Schulter.
    Doch Henna streifte ihre Hand ab, rollte fort von ihr und erhob sich. Nackt begann sie durch den Raum zu gehen, ihren Blick hierhin und dorthin gerichtet, doch nie auf Selina.
    »Ich würde es tun, wenn ich es könnte«, sagte sie schließlich. »Doch weder ich noch sonst einer unserer Art vermag wahre, echte Vampire zu erschaffen.«
    Sie konnte Selinas fragenden Blick förmlich auf sich spüren.
    »Aber ... ist es denn nicht so, daß euer
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