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Die Nachtwanderin

Die Nachtwanderin

Titel: Die Nachtwanderin
Autoren: T. J. Hudspeth
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nickte ununterbrochen mit dem Kopf.
"Dann werde ich mir das gleich mal näher ansehen", sagte er und hob seinen Koffer vom Boden. Dabei gab er grunzende Laute der Anstrengung von sich.
"Kann ich den irgendwo abstellen, damit ich mich nicht ständig bücken muss?", fragte er.
"Ich bin nicht mehr der Jüngste und es fährt mir ständig ins Kreuz, wenn ich mich so tief hinunter bücke", fügte er grinsend hinzu.
"Sie können ihre Tasche auf meinem Schoß abstellen, wenn das für sie in Ordnung ist", bot Ardric ihm an.
"Ja, das dürft genügen", meinte er und stellte den Koffer auf Ardrics angewinkelte Oberschenkel, die wie ein Tisch fungierten. Talon brachte ihm einen Stuhl, damit er sich setzen konnte. Mit routinierten Handgriffen, öffnete er die Schnallen des Koffers und zog den Deckel zurück. Dann holte er ein Desinfektionsmittel heraus, um seine Hände von Keimen zu befreien. Anschließend kramte er eine Schere hervor und machte sich daran den blutdurchdrängte Verband zu zerschneiden.
"Was ist das überhaupt für ein schwarzer Fetzen?", fragte Dr. Chappy.
"Mein Oberteil. Ich musste schnell handeln", erwiderte Ardric. Dr. Chappy warf kurz einen Blick auf Ardrics muskulösen Oberkörper.
"Na sie können sich das auf jeden Fall leisten", scherzte er. Ardric war nicht zum Scherzen zumute und rang sich ein gequältes Lächeln ab. Als Dr. Chappy das Oberteil von der Wunde löste, quoll ihm ein Schwall Blut entgegen.
"Ach herrje, das blutet aber wirklich stark!", meinte er. Er holte ein steriles Tuch aus seinem Koffer und benetzte es mit Desinfektionsmittel. Anschließend wischt er damit über die Wunde, um besser einschätzen zu konnte, wie tief der Schnitt war.
"Diese Kids und ihre neumodischen, autoerotischen Spiele. Ich hatte bereits mehrere Patienten in meiner Praxis mit ähnlichen Verletzungen.
Das scheint der neueste Schrei unter ihnen zu sein. Die schneiden sich mit Rasierklingen und trinken das Blut voneinander. So als ob sie Vampire wären. Denen reichen die gängigen Drogen nicht mehr. Die suchen ständig nach noch gefährlicheren Kicks", informierte Dr. Chappy Talon und Ardric und schüttelte den Kopf dabei.
"Ein sauberer Schnitt. Wie es scheint hat sie keine wichtigen Arterien oder Nerven getroffen. Ich muss sie auf jeden Fall nähen. Dann lege ich ihr noch einen Druckverband um und dann braucht sie dringend eine Bluttransfusion", erläuterte er seine nächsten Schritte. Wieder kramte er in seinem Koffer herum. Er holte eine Spritze heraus und eine kleine Flasche mit einer durchsichtigen Flüssigkeit. Dann führte er die Nadel durch den Schutzverschluss der Flasche ein und zog diese mit der Flüssigkeit auf.
"Das ist zur örtlichen Betäubung, damit sie nichts spürt, wenn ich ihre Wunde nähe", erklärte er und jagte die Nadel mehrmals und die Wunde herum, unter Mimmas Haut. Dann holte er eine gebogene Nadel aus seinem Koffer und fädelte einen speziellen Faden ein. Dr. Chappy brauchte sieben Stiche von einem Ende bis zum anderen Ende. Die Wunde blutete nicht mehr so stark, doch zwischen den Stichen quoll es immer noch hervor. Als nächstes holte er alles aus seinem Medizinkoffer heraus, was er für den Druckverband benötigte. Gewissenhaft legte er ihn an und stellte sicher, dass alles seine Richtigkeit hatte.
"So, als letztes ist die Bluttransfusion dran. Kann mir jetzt noch jemand sagen, was für eine Blutgruppe diese junge Dame hat?", fragte er und sah abwechselnd Talon und Ardric an.
"Ähm, wenn ich mich nicht täusche hat sie die Blutgruppe Null-positiv", eröffnete ihm Ardric.
"Sind sie sich sicher?", hakte er nach.
"Ich stelle ja sonst keine Fragen, aber woher wissen sie das so genau?", fragte er.
"Sie ist hier im E.O.N. öfters zu Gast und hatte vor kurzem bei einem ihrer Besuche ihren Geldbeutel verloren. Ihr Geldbeutel wurde beim Personal abgegeben und später hier ins Büro gebracht, denn wir verwahren hier alle Dinge, die unsere Gäste im Club verloren haben.
Ich durchsuchte ihren Geldbeutel nach ihrem Personalausweis, um sicher zu sein, dass es ihrer war. Dabei entdeckte ich zufällig ihren Blutspenderausweis, auf dem ihre Blutgruppe abzulesen war.
Das hat sich mir ins Gedächtnis gebrannt. Ich bin mir also ziemlich sicher", klärte Ardric ihn auf. Dr. Chappy blickte ihn mit seinen kleinen Augen kritisch an, die über seinen tiefen und gelbstichigen Augenringen hervortraten.
"Ok, dann hoffen wir, dass sie ein gutes Gedächtnis haben und Recht behalten!" sagte er und fing an, Mimma einen
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