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DIE MEROWINGER: Schwerter der Barbaren

DIE MEROWINGER: Schwerter der Barbaren

Titel: DIE MEROWINGER: Schwerter der Barbaren
Autoren: Robert Gordian
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Mordbrenner und Plünderer in römisches Gebiet einzufallen.
    In Soissons trifft wieder eine Unglücksnachricht ein: Die Franken haben unter ihrem zwanzigjährigen König Chlodwig das große Gut eines gallorömischen Senators vollkommen ausgeraubt. Man berät Gegenmaßnahmen. Bischof Remigius von Reims, der bisher mit seinen Bekehrungsversuchen bei den heidnischen Franken kein Glück hat, rät dem Statthalter, seine Föderaten zu beschäftigen und abzulenken, indem er sie gegen Eindringlinge aus Britannien einsetzt.
    Syagrius will den Rat befolgen, aber es ist zu spät: Chlodwig und seine Franken rüsten bereits zum entscheidenden Schlag. Als die Römer ahnungslos im Palast von Soissons ein Fest feiern, erscheinen plötzlich Zehntausende »Barbaren« vor den Toren der Stadt. Chlodwig verlangt von Patricius, das Gebiet zwischen Somme und Seine vollständig zu räumen, damit er dort seine Germanen ansiedeln kann. Dies wird entrüstet zurückgewiesen. Chlodwig fordert den Statthalter daraufhin für den nächsten Tag zum Entscheidungskampf heraus. Im Fall einer Niederlage, droht er, werde der Römer nicht nur die Hälfte seiner Provinz, sondern alles verlieren, auch das Gebiet zwischen Seine und Loire.
    Der Patricius nimmt die Herausforderung an, obwohl er schlecht vorbereitet ist. Seine Frau Titia wirft ihm vor, die Gefahr unterschätzt und seine Zeit mit Vergnügungen vertändelt zu haben. Seine Geliebte, die Griechin Scylla, zweifelt an seinem Feldherrntalent. Sie selbst muss im Fall einer Niederlage Schlimmes befürchten: Mit Chlodwig wird dessen Vertrauter Baddo kommen, ein ehemaliger Reitertribun, den sie zum Mord an ihrem Ehemann angestiftet und dann der Justiz ausgeliefert hatte. Doch Baddo hat auch eine offene Rechnung mit Chlodwig – als Bluträcher. Dessen verstorbener Vater schändete und ermordete einst seine Schwestern.
    Am Vorabend der Schlacht von Soissons stehen sich nicht nur feindliche Heere, sondern auch unversöhnliche Rächer und Verfolger gegenüber.

Dramatis personae
    Chlodwig, König der salischen Franken (Tournai)
    Basina, Chlodwigs Mutter
    Sunna, Chlodwigs Gemahlin
    Audofleda, Chlodwigs älteste Schwester
    Albofleda, Chlodwigs Schwester
    Lanthild, Chlodwigs jüngste Schwester
    Baddo, früher Reitertribun, Chlodwigs Vertrauter
    Ansoald, Gefolgsmann Chlodwigs, Mundschenk
    Bobo, Gefolgsmann Chlodwigs, Majordomus
    Ursio, Gefolgsmann Chlodwigs, Seneschalk
    Droc (Droctulf), Gefolgsmann Chlodwigs
    Ragnachar, König der salischen Franken (Cambrai)
    Richar, Bruder des Ragnachar
    Rignomer, Bruder des Ragnachar
    Farro, Gefolgsmann und Liebhaber Ragnachars
    Chararich, König der salischen Franken (Tongeren)
    Syagrius, Patricius, römischer Statthalter
    Scylla, Geliebte des Syagrius
    Leunardus, Comes palatii, Ratgeber des Syagrius
    Structus, Legat, Befehlshaber der Römer
    Remigius, Bischof von Reims
    Gaius Larcius, Präfekt von Paris
    Genovefa, in Paris als Heilige verehrt

Kapitel 1
    Syagrius verbrachte die Nacht in der Halle seines Palastes, die sich in kurzer Zeit aus einem Ort der Lustbarkeit und des Leichtsinns in das Quartier der Heeresführung verwandelte. Waffengeklirr und Kommandogebrüll klangen schmerzhaft in seinen Ohren.
    Der Patricius wusste, dass sich an diesem Tag, der langsam heraufdämmerte, sein Schicksal entscheiden würde.
    Man beachtete ihn kaum, obwohl er, so schwer es ihm fiel, nicht in seiner gewohnten Untätigkeit versinken wollte. Unentwegt erteilte er Befehle und sandte Boten an die Befehlshaber der in der Stadt verteilten Manipel und Kohorten. Längst war es aber Gewohnheit unter den Offizieren, die widersprüchlichen und wirren Anordnungen ihres höchsten Vorgesetzten möglichst zu ignorieren.
    Seine Diener zwängten ihn in ein Panzerhemd, zogen ihm Stiefel an und stülpten ihm einen Helm mit feuerrotem Rossschweif auf, und er ließ sich die Brust mit allen goldenen Lanzen und Fähnchen dekorieren, die er sich selber verliehen hatte. So stolzierte er umher, in der Pose des Feldherrn, mit dem Ausdruck unerschütterlicher Siegesgewissheit.
    Weniger zuversichtlich waren diejenigen, die die Verantwortung für den Aufmarsch der Truppen und ihre taktische Einstellung trugen.
    Es stellte sich bald heraus, dass man in erheblicher Unterzahl gegen die Franken antreten musste. Einige Hundertschaften lagen zehn Meilen entfernt in Berny, einer ländlichen Festung, wo sie einen Teil des Staatsschatzes bewachten. Auch andere Truppenteile waren, um ihren Unterhalt zu erleichtern, aufs Land
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