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Die Meister der Am'churi (German Edition)

Die Meister der Am'churi (German Edition)

Titel: Die Meister der Am'churi (German Edition)
Autoren: Sandra Gernt
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schließlich bei ihr bedanken.“
    „Wofür?“
    „Für den größten Triumph meines Lebens.“ Er stand auf, mit vor der Brust verschränkten Armen, und blickte kalt lächelnd auf Ni’yo herab, in dessen Augen Erkenntnis aufblitzte – und Furcht. „Ich habe dich endlich besiegt, Ablenkung hin oder her, du musst anerkennen, dass ich diesmal der Gewinner bin.“
    Ni’yo nickte bedächtig, starrte ihn dabei unverwandt an.
    „Du erinnerst dich gewiss an das Versprechen, das ich dir gegeben habe?“, setzte Jivvin erbarmungslos nach.
    „Du würdest mich töten, sobald du mich besiegen könntest“, antwortete Ni’yo heiser.
    „Ganz Recht. Ich habe es unzählige Male geschworen, auf Am’chur und jeden anderen Gott Arus. Du weißt, solche Versprechen sind heilig.“
    Ni’yo nickte nur stumm, wich unwillkürlich zurück, als Jivvin zu ihm herabfuhr. Kaum ein Fingerbreit trennte nun noch ihre Gesichter. Jivvin hörte seinen viel zu raschen Herzschlag, die hektischen Atemzüge. Er sah die Angst, die Ni’yo zu verbergen versuchte, fühlte sie mit allen Sinnen. „Ich werde dich leiden lassen“, flüsterte er, „du wirst um Gnade betteln, damit ich dich endlich erlöse.“
    „Jivvin“, flehte Ni’yo, bevor er sich fing und tief Luft holte.
    Jivvin musste sich das Grinsen verkneifen. Ni’yo hatte Schwierigkeiten, zwischen Spaß und Ernst zu unterscheiden, trotz all der Fortschritte, die er im vergangenen halben Jahr gemacht hatte. Für ihn war Jivvins Drohung logisch und konsequent und er würde nichts tun, um sich zu schützen. Er hatte den Kampf verloren, die Ehre der Am’churi gebot, dass er sich der Gnade des Siegers auslieferte.
    Jivvin setzte sich auf Ni’yos Oberschenkel nieder, packte ihn mit einem Ruck an den Haaren, presste seinen Kopf gegen den Baumstamm. Er hatte sich mittlerweile damit abgefunden, dass Ni’yo ihm nicht rückhaltlos vertraute, es vermutlich niemals tun würde; dennoch, es schmerzte ihn einen Herzschlag lang.
    „Ich werde jeden Moment genießen“, sagte Jivvin drohend. Er weidete sich an dem Anblick von Verletzlichkeit, Angst und trotziger Beherrschung in diesem vertrauten, schönen Gesicht – es war so gut, wenn er diese hilflose Furcht einmal wenigstens für die Dauer eines Herzschlags sehen durfte! – riss Ni’yo zu sich heran und küsste ihn mit all der Liebe und Leidenschaft, die er für ihn empfand.
    Ni’yo versteifte sich zuerst in erschrockener Abwehr, dann schmolz er regelrecht in Jivvins Umarmung hinein, erwiderte den Kuss, hungrig nach der Geborgenheit, die Jivvin ihm schenkte. Darauf bedacht, die Wunde zu schonen, hielt Jivvin ihn seitlich an sich gedrückt.
    „Ich denke, die Götter werden zufrieden mit mir sein“, flüsterte er atemlos in sein Ohr, bevor er erneut einen Kuss einforderte, an seinen Lippen knabberte und ihre Zungen einander umtanzen ließ, bis Ni’yo sich leise stöhnend in seinen Armen zu winden begann. Nur wenn sie sich liebten, gab Ni’yo seine Beherrschung auf und vertraute sich und seinen Körper Jivvin an.
    Er stand auf, hob Ni’yo dabei hoch, der ihm die Beine um die Hüften schlang und sich mit dem unverletzten Arm festhielt.
    „Ich werde dich viele Jahre lang foltern, immer wieder und wieder …“
    „Du wirst feststellen, dass ich nicht allzu rasch um Gnade flehe“, murmelte Ni’yo. Vertrauen und Wärme war in seinen Blick zurückgekehrt, und das sinnliche Verlangen, das Jivvin so gerne an ihm sah. „Ich kann mich wehren, damit du es weißt!“ Verspielt biss er Jivvin in die Wange, schnappte nach seinen Ohren, der Nasenspitze, was Jivvin lachend abwehrte, bis sie in der Hütte angekommen waren und er seinen Geliebten schwungvoll auf das Bett werfen konnte.
    „Das werden wir gleich sehen, wie lange es dauert, bis du bettelst!“, knurrte er drohend, bereits halb aus seiner Kleidung geschlüpft. Ni’yo zog amüsiert die Augenbrauen hoch, eine Geste, die schon immer zu ihm gehört hatte und so deutlich na, wenn du meinst … ausdrückte, dass Jivvin ihm sein Hemd an den Kopf warf. Ni’yo versuchte auszuweichen, kam allerdings wegen seiner verletzten Schulter nicht schnell genug weg. Jivvin genügte dieser Moment der Ablenkung, er packte ihn an den Fußknöcheln und hebelte ihn geschickt aus. Ni’yo wehrte sich mit einem mörderischen Tritt nach Jivvins Kehle, konnte aber nicht voll durchziehen, da er auf die rechte Seite fiel, die freie Hand unter sich begraben, seine Beine fest in der Hand des Gegners. Jivvin warf sich
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