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Die Magier 02. Krieger der Dämmerung - Le Serment orphelin (Le Secret de Ji, Bd. 2)

Titel: Die Magier 02. Krieger der Dämmerung - Le Serment orphelin (Le Secret de Ji, Bd. 2)
Autoren: Pierre Grimbert
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Hinweise.
    Während einer Unterrichtsstunde bei Maz Rôl, in der es um die Uborre-Dynastie in Goran ging, erfuhr ich, dass Kaiser Mazrel bei einer geheimnisvollen Expedition zu einer kleinen lorelischen Insel einen Sohn verloren hatte.
    Das Datum der Expedition stimmte genau mit dem von Achems Reise überein.
    Mit neu erwachter Hoffnung stellte ich weitere Nachforschungen an, diesmal in den Archiven Gorans. Ich musste all meinen Mut zusammennehmen, um das vertraute Ith zu verlassen und mich in die Hauptstadt des Großen Kaiserreichs zu begeben, aber die Sache war es wert.
    Dort entdeckte ich schließlich einen Teil der Wahrheit. Auf Drängen eines Mannes namens Nol der Seltsame waren Diplomaten aus mehreren Ländern der bekannten Welt in Lorelia zusammengekommen. Zwei von ihnen waren Maz Achem und der goronische Prinz Vanamel.
    Die Diplomaten verschwanden unter rätselhaften Umständen und tauchten erst zwei Monde später wieder auf, ohne Erinnerung an das, was geschehen war. So konnten sie auch nicht sagen, was mit jenen passiert war, die nicht zurückgekehrt waren. Da niemand außer Königen und Herrschern von der Reise wusste, geriet sie nach dem Tod der Diplomaten immer mehr in Vergessenheit.
    Meine Neugier war noch lange nicht gestillt, denn die Beschreibung reichte nicht aus, um Maz Achems Wandlung zu erklären.
    Daher beschloss ich, die Sache anders anzugehen. Ich würde seine verbotenen Gedanken studieren.
     
     
    Zamerine spazierte voller Ehrfurcht über die Insel, als wandele er über die heilige Erde des Lus’an. Nur wenige Züu hatten Ji bisher betreten dürfen, und dieses Privileg verstärkte sein Hochgefühl.
    Seit einigen Monden richtete sich alle Aufmerksamkeit der Judikatoren auf diese Insel. Nie zuvor in der Geschichte ihrer Religion waren so viele Boten zugleich ausgesandt worden, um ein Urteil Zuïas zu vollstrecken.
    Er war froh, an diesem Akt der Gerechtigkeit teilzuhaben, und stolz, etwas zum Großen Werk beizutragen. Zu seinem Glück fehlte ihm nur noch das befriedigende Gefühl des Erfolgs.
    Die Männer, die er nach Ji geschickt hatte, um den Auftrag zu Ende zu bringen, waren nicht zurückgekehrt, und auch keiner der jämmerlichen Schurken, die sie begleitet hatten.
    Doch das berührte ihn kaum.
    Seine Boten waren im Dienst der Göttin gestorben. Sie waren für die Ewigkeit ins Lus’an eingegangen, und ein besseres Schicksal gab es nicht.
    Auch den Verlust der Gildenbrüder konnte er verschmerzen. Niemand würde sie vermissen. Diejenigen, die mit dem Leben davongekommen waren, hatten keine Anstalten gemacht, die Leichen ihrer Gefährten zu bergen. Zamerine hatte nichts als Verachtung für sie übrig.
    Er kehrte an die Seite seines Gehilfen Dyree zurück. Die Gildenbrüder, die seit dem Vorabend mit ihren zerstörten Schiffen auf der Insel festsaßen, wären vor ihm im Staub gekrochen, wenn er es von ihnen verlangt hätte. Doch als er ihnen verkündet hatte, dass er nicht beabsichtige, sie mit zurück aufs Festland zu nehmen, weil sie versagt hatten, waren sie vor ihm zurückgewichen. Die Männer beeilten sich, ihm ewige Treue zu schwören, was immer recht nützlich war. Dank seiner Drohung beschrieben sie ihm die Vorfälle während der Nacht der Eule, ohne dass er sie mit Gewalt dazu hätte zwingen müssen. So sparte er wertvolle Zeit.
    Gleich nach ihrer Ankunft hatte sein Gehilfe ihm mitgeteilt, dass die Dolche der Toten unauffindbar seien. Es war ein Frevel, einen Hati in den Händen von Ungläubigen zu lassen, weshalb Zamerine eine letzte Bedingung für die Rettung der Gildenbrüder gestellt hatte: die Herausgabe der heiligen Dolche.
    Leider war anfangs keiner der Schurken bereit gewesen, den Schuldigen zu verraten, weshalb Zamerine einen kleinen Spaziergang über die Insel gemacht hatte. Doch nun durfte er nicht noch mehr Zeit verlieren.
    »Töte sie«, befahl er.
    Dyree stürzte sich auf die Männer, und zwei Brüder gingen zu Boden, bevor sie sich auch nur rühren konnten.
    »Wartet!«, schrie einer der Männer. »Micaeir hat sie! Micaeir hat die Dolche!«
    Der Beschuldigte floh, ohne den Kampf zu suchen, kam aber gerade einmal acht Schritte weit, bevor er zusammenbrach, davon zwei mit einem Hati in der Lunge.
    Den Verräter tötete Zamerine eigenhändig, als Strafe dafür, dass er so spät mit der Sprache herausgerückt war. Bei den anderen ließ er Gnade walten.
    Dyree nahm die Dolche an sich, und die beiden Männer stiegen wieder in das Boot. Der alte Fischer war nun bleich wie
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