Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die letzte Expedition

Die letzte Expedition

Titel: Die letzte Expedition
Autoren: Torsten Nierenberg
Vom Netzwerk:
mit dem Kopf nickend versuchte er schnell noch eine kleine Ausrede zu finden.
    „Ich hole mir nur noch eine neue Flasche Mineralwasser von diesem Automaten dort hinten“, gab er dem diensthabenden Leiter des Leitstandes verlegen zu verstehen, „dann setze ich mich, wie du es wünschst, neben dich. – Einverstanden?“
    Merucs Schmunzeln indes ging in ein leises, aber verstecktes Lachen über, als er die Verlegenheit seines Gegenüber bemerkte.
    „Wenn ich es nicht besser wüsste, dann würde ich doch tatsächlich meinen, du wärst ein eingeschnapptes Mauerblümchen, mein lieber Kollege Panury Nernic!“, rief er lachend zum Imbiss-Automaten hinüber. „Hast du vielleicht gedacht, ich wäre wirklich böse auf dich und würde dich des Raumes verweisen?“
    „Eigentlich schon!“, rief der GSD-Mann, immer noch verlegen, vom Automaten aus zurück, drehte sich wieder zu diesem um und entnahm ihm eine zweite Flasche Mineralwasser.
    In diesem Augenblick ertönte erneut ein Summer an der Radarstation und ein blinkender Punkt erschien am Rande des großen Hauptbildschirms.
    „Ankunft eines großen Raumschiffs in Sektor A18-P5-X19, Commander!“, meldete Samary Prijun wie üblich, doch dann erkannte er noch etwas! „Commander, dies ist der diagonale Nachbarsektor des Sektors, in welchem wir vorhin den neuen Meteoritenstrom entdeckt hatten!“
    Meruc Attalic indes begriff sogleich, was dies zu bedeuten hatte!
    „Sofort die Warnmeldung senden! Sofort!!“ Der Commander sprang bei diesem Aufschrei förmlich von seinem Platz hoch!
    Just in diesem Moment erhellten viele kleine Lichtblitze den Bereich des Bildschirms, an welchem sich eben noch der blinkende Punkt befand! Die Cromatiner im Leitstand der CORA waren wie vor den Kopf gestoßen! Der Punkt blieb, doch das Blinken hörte auf!
    „Was ist, Eriac?!“, fragte Meruc sichtlich erregt. „Hat man die Meldung empfangen?!“
    Der diensthabende Funkoffizier zeigte eine betretene Miene und schüttelte dabei seinen Kopf. „Ich glaube nicht, Commander. Die Meldung war noch nicht vollständig raus.“
    „Erfassen die Sensoren noch irgendetwas von diesem Schiff, Samary?!“, wollte Meruc dringend vom Radaroffizier wissen.
    „Ja, Commander!“, beeilte sich dieser zu bestätigen. „Es wird immer noch das typische Signal eines Raumschiffs der RK-2-Baureihe angezeigt! Jedoch, und das müsste uns zu denken geben, registrieren die Sensoren keinerlei Energieausstoß mehr! Trotz alledem bewegt es sich noch mit zweihundert Millipho direkt auf die Croma zu!“
    „Ach, du dickes Ding!!“, zeigte sich Meruc äußerst bestürzt über die etwaigen Folgen darüber. „Wenn dieses Schiff auf die Croma stürzt, dann gibt es eine Katastrophe!! – Korgus, versuch den genauen Kurs dieses Schiffes herauszubekommen! Hoffentlich führt der wenigstens etwas an unserem Planeten vorbei! – Und du, Eriac, versuche trotz alledem weiterhin eine Verbindung mit denen herzustellen! Wir müssen unbedingt herauskriegen, was eigentlich dort draußen mit diesem Schiff passiert ist und ob und wie viele Überlebende es gibt! – Um welches Raumschiff handelt es sich denn nun überhaupt, Samary?!“
    „Nach der kurzen Kennung, die es noch sandte, bevor das Lichtblitzgewitter einsetzte“, gab der Radaroffizier betreten zur Antwort, „ist es höchstwahrscheinlich die ‚Rezuerk Owz‘ von Commander Ricu Bornic! – Tut mir sehr leid für deine Freunde, Panury, aber wahrscheinlich gibt es keine Überlebenden an Bord!“
    „Das wissen wir noch nicht, Samary!“, wies Meruc seinen Unterstellten schnell noch zurecht, um auf den sicherlich katastrophalen seelischen Zustand Panury Nernics wenigstens etwas Rücksicht zu nehmen.
    Der GSD-Offizier jedoch war komplett schockiert und einem seelischen Zusammenbruch nahe! Ihm wurden ganz schnell die Knie weich und er versuchte krampfhaft, sich irgendwo abzustützen. Doch er fand nirgendwo einen geeigneten Halt, taumelte rückwärts an den Imbiss-Automaten, ließ seine soeben erhaltene Mineralwasserflasche fallen, welche aber, weil sie aus Plastik war, zum Glück nicht zu Bruch ging, und sackte, mit dem Rücken an den Automaten gelehnt, senkrecht in sich zusammen. Völlig apathisch blieb er auf dem Fußboden sitzen und starrte mit fahlem Blick auf den großen Hauptbildschirm.
    Meruc Attalic löste umgehend Alarmstufe eins aus und setzte sich erst einmal wieder auf seinen Sessel. Überall in der Raumleitzentrale ertönten daraufhin die bekannten auf- und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher