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Die letzte Expedition

Die letzte Expedition

Titel: Die letzte Expedition
Autoren: Torsten Nierenberg
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wir hundertsiebzig Tage für diese Strecke gebraucht!“
    „Ja, ja, Panury, es sollen ein paar ziemlich heiße Flitzer sein, diese neuen Schiffstypen!“, schwärmte Meruc von der neuen Baureihe und war deswegen auch stolz darüber, von diesen hochmodernen Raumschiffen eines kommandieren zu dürfen. „Die CORA hat wahrlich keine Kosten und Mühen gescheut und sie mit den modernsten Anlagen und Waffensystemen ausgestattet, die zurzeit auf unserer Croma verfügbar sind! Diese primitiven außercromatinischen Aggressoren sollen nie wieder eine Chance haben!! – Übrigens, Satury Itjac, euer wissenschaftlicher Leiter, soll auch eines von den neuen Schiffen bekommen, nur weiß er noch nichts von seinem Glück!“ Spitzbübisch schmunzelte er dabei zu Panury hinüber.
    „Ach!“, machte dieser dann auch wirklich verwundert. „Na, das ist ja ein Ding!! – Nur, ähm, Meruc, Satury ist von Beruf Wissenschaftler und wird sich vor der CORA wohl kaum dazu bereit erklären, künftig ein Kriegsschiff zu kommandieren?“
    Der Kommandant der Raumleitzentrale verzog sein Gesicht mit einer abwägenden Mimik. „Wenn ihr damals nur gesehen hättet, mit welch brutaler und selbstaufopfernder Gewalt diese fremden Eindringlinge aus dem All gekämpft hatten, die hatten ja vorher noch nicht einmal versucht, mit uns in irgend einer Art und Weise Kontakt aufzunehmen, dann würdest auch du mir ganz sicher zustimmen, dass durch diese an den Tag gelegte Brutalität selbst der friedliebendste Cromatiner zum wilden Krieger werden würde! – Diese seltsamen Wesen haben sich ja komplett mit Schiff und gesamter Besatzung auf unsere Raumstationen und Verteidigungsschiffe und sogar auf die Planetenoberfläche gestürzt, nur um den größtmöglichen Schaden bei uns anzurichten!!“
    Panury Nernic war erschüttert. So ernst hatte ihm noch keiner von dem Vorfall berichtet, zumal er auch noch keinen Cromatiner getroffen hatte, der so nah am Geschehen beteiligt gewesen war wie die Leute hier in der Raumleitzentrale. Sie hatten hier auf ihren Bildschirmen jede Schiffszerstörung sozusagen live miterlebt.
    „Was ist das für ein blinkender Punkt auf dem Bildschirm, Samary?!“, fragte Meruc erregt seinen diensthabenden Radaroffizier, weil er sich durch das Gespräch mit dem GSD-Mann doch ganz leicht abgelenkt gefühlt hatte.
    „Ach, das ist nichts weiter von Bedeutung, Commander!“, gab Samary locker zu verstehen. „Dies ist die ‚Boräica‘, das Transportraumschiff von Commander Sterac Patsay. Sie kommt gerade vom Außenposten ‚Polaris-8‘ und fliegt nun zurück zur Croma. Sie blinkt übrigens deshalb, weil wir ihnen soeben die neuesten Warndaten übermittelt haben. – Ansonsten ist nichts weiter Außergewöhnliches vorgefallen, Commander!“
    „Na, ist gut! – Danke!“ erwiderte Meruc und sofort war ihm wieder wesentlich leichter ums Herz. Es hätte ja jederzeit und ohne Vorwarnung blitzschnell ein Zwischenfall passieren können und dann wäre er, Meruc Attalic, der altgediente Kommandant der Raumleitzentrale, dafür zur Verantwortung gezogen worden! Er wollte sich in seinen letzten Tagen, an denen er hier noch Dienst hatte, auf gar keinen Fall etwas zu Schulden kommen lassen, auch wenn die Sache mit seiner Beförderung und der gleichzeitigen Versetzung auf eines der neuen Großraumschiffe schon geregelt war, so würde doch ein solcher Vorfall, egal wie schwer auch immer er ausfallen würde, ein sehr schlechtes Licht auf seine weitere berufliche Zukunft werfen. – Dann aber wandte er sich erneut Panury zu, dem die Aufregung über dieses blinkende Pünktchen dort vorn am großen Hauptbildschirm schon wieder mitten ins Gesicht geschrieben stand!
    „Warum sitzt du eigentlich so weit weg von mir?“, rief er mit fragendem, aber gleichzeitig auch schelmisch schmunzelndem Blick zu ihm hinüber. „Man muss sich ja förmlich anschreien, Kollege Nernic, um sich zu verstehen! – Du kannst dich unbesorgt und auch direkt neben mich setzen“, forderte er Panury auf. „Ich beiße nicht, ich stinke nicht und eine ansteckende Krankheit habe ich zurzeit ebenfalls nicht! – Jedenfalls, nicht dass ich wüsste?“
    Der GSD-Offizier grinste verlegen zurück, zumal ihm ja nun auch klar wurde, dass der Kommandant sein absichtliches Fernbleiben von ihm bemerkt hatte. Irgendwie war es Panury schließlich peinlich, wie kindisch er sich gegenüber Meruc Attalic verhalten hatte, nur weil dieser zwei Rangabzeichen mehr auf der Brust trug als er selber. Leicht
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