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Die Läuferin von Pern

Titel: Die Läuferin von Pern
Autoren: Anne McCaffrey
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Tür, nickte ihrer Tochter aufmunternd zu und verabschiedete sie am Weg nach Osten. Bevor sie ganz verschwunden waren, stieß sie den eigentümlichen Jodler der Läufer aus, der die beiden veranlaßte, wie angewurzelt stehenzubleiben. Sie sahen, wie sie himmelwärts zeigte: eine Pfeilformation von Drachen am Himmel - heutzutage, wo man die Drachen von Benden-Weyr so selten zu sehen bekam, ein ungewöhnlicher Anblick.
    Drachen am Himmel zu sehen, das war das beste Omen. Sie waren da ... und dann nicht mehr! Sie lächelte. Zu dumm, daß Läufer sich nicht einfach an ihren Zielort denken konnten, so wie Drachen. Mallum grinste sie ebenfalls an, als hätte er ihre Gedanken gelesen, dann drehte er sich in die Richtung um, die sie eingeschlagen hatten, und Tennas Nervosität war wie weggeblasen. Als er wieder losspurtete, lief sie nach dem dritten Schritt im Einklang mit ihm. Wieder nickte er anerkennend.
    »Laufen bedeutet nicht nur, die Fersen zu heben und sie denen hinter dir zu zeigen«, sagte Mallum, der den Weg nicht aus den Augen ließ, auch wenn er ihn so gut kennen mußte wie Tenna. »Ein großer Teil des richtigen Laufens besteht darin, den Rhythmus für dich selbst und deine Schritte zu finden. Und die Oberflächen der Wege zu kennen, die du zurücklegen mußt.
    Wissen, wie du mit deinen Kräften haushalten mußt, damit du die längeren Strecken durchhalten kannst. Die Routen der verschiedenen Überquerungen zu lernen, und in welchem Wetter du laufen mußt... und zu lernen, wie man auf den nördlichen Rundstrecken auf Schneeläufern manövriert. Und, am wichtigsten, wann man einfach Unterschlupf suchen muß, damit man in Sicherheit ist, während das Wetter mit der Welt macht, was es will. Damit die Nachrichten und Päckchen, die du überbringst, so bald wie möglich ankommen.«
    Sie hatte mit einem zustimmenden Nicken geantwortet.
    Nicht, daß sie denselben Vortrag nicht immer wieder von jedem Verwandten und Läufer in der Station gehört hätte. Aber diesmal galt er nur ihr, und sie schuldete Mallum die Höflichkeit, genau zuzuhören. Dennoch beobachtete sie Mallums Gangart und vergewisserte sich, daß ihm seine Ferse nicht zu schaffen machte. Er bemerkte ihren Blick einmal und schenkte ihr ein Grinsen.
    »Achte darauf, daß du auf langen Strecken immer etwas von diesem Breiumschlag dabei hast, Mädchen. Man kann nie wissen, wann man ihn brauchen kann. So wie ich gerade.« Und er verzog das Gesicht und erinnerte Tenna daran, daß selbst der beste Läufer einmal den Fuß falsch setzen kann.
    Kein Läufer hatte viel bei sich, aber das lange orangerote Schweißband konnte benutzt werden, um einen Stützverband um eine Zerrung oder Verstauchung zu wickeln. Ein geöltes Bündel, nicht größer als eine Handfläche, enthielt ein in Taubkraut getränktes Tuch, mit dem man die Kratzer reinigen konnte, die man sich von Zeit zu Zeit holte. Einfache Heilmittel für die häufigsten Probleme. Ein Breiumschlag konnte der Reiseausrüstung hinzugefügt werden, und dieses zusätzliche Gewicht konnte durchaus der Mühe wert sein.
    Tenna hatte keine Probleme, die Strecke mit Mallum zurückzulegen, selbst als er auf dem flachen Abschnitt mehr Tempo vorgab.
    »Mit einem hübschen Mädchen zu laufen ist nicht schwer«, sagte er zu ihr, als sie eine kurze Pause machten.
    Sie wünschte sich, er würde nicht immer wieder ihr Aussehen betonen. Es würde ihr nicht dabei helfen, besser zu laufen oder das zu werden, was sie werden wollte: eine der besten Läuferinnen.
    Als sie zur Mittagszeit Irmas Station erreichten, atmete sie nicht einmal besonders schwer. Aber in dem Moment, als Mallum langsamer machte und die Ferse mit seinem ganzen Gewicht belastete, hinkte er leicht.
    »Hmm. Nun, ich kann den Tag hier mit einem weiteren Breiumschlag ausharren«, sagte er und zog einen kleinen Beutel aus einer der Taschen an seinem Gürtel. »Siehst du«, sagte er und zeigte ihn Tenna, »ganz handlich.«
    Sie klopfte auf ihre Ausrüstungstasche und lächelte.
    Die alte Irma kam heraus und grinste über ihr ganzes sonnengebräuntes Gesicht.
    »Wird sie's packen, Mallum?« fragte die alte Frau und gab beiden einen Becher.
    »Oh, aye, sie wird's packen. Dank ihrer Herkunft, und es ist keine Plage, mit ihr zu laufen!« sagte Mallum mit einem Funkeln in den Augen.
    »Ich bestehe, Mallum, oder nicht?« fragte Tenna, die eine direkte Antwort brauchte.
    »Oh, aye«, und er lachte, lief herum und schüttelte die Beine aus, um sie zu entkrampfen, genau wie
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