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Die Lady auf den Klippen

Die Lady auf den Klippen

Titel: Die Lady auf den Klippen
Autoren: Brenda Joyce
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nicht allein verwalten.“
      Mary und Lizzie tauschten zufriedene Blicke. „Hast du schon jemanden im Sinn?“, fragte Lizzie aufgeregt.
      „Nein, das nicht.“ Blanche bemerkte, dass der Raum inzwischen halb leer war – und ihr das Atmen jetzt leichter fiel. Sie fächelte sich Luft zu. „Das war ein langer Nachmittag.“
      „Und er fängt erst an.“ Lizzie lachte, während Blanche einen Anflug von Unbehagen empfand. „Nun, mir sind einige interessante Möglichkeiten aufgefallen. Wenn ihr etwas Klatsch hören wollt, sagt Bescheid.“ Lizzie lachte wieder und streckte jetzt ihre Hand nach Tyrell aus. Sofort kam er zu ihr und umfasste ihre Finger, während sie sich einen Augenblick lang tief in die Augen sahen.
      „Wir sollten gehen, denn du siehst sehr müde aus, meine Liebe“, bemerkte Mary. Die Frauen umarmten einander und verabschiedeten sich.
      Blanche verbrachte die nächste halbe Stunde damit, den Herren zuzulächeln, die sich verabschiedeten, und gab sich große Mühe, so zu tun, als wäre sie an jedem Einzelnen interessiert. Als der letzte Besucher verschwunden war, ging sie zum nächsten Stuhl und ließ sich darauf fallen. Ihr Lächeln verschwand. Die Wangen schmerzten. „Wie soll ich das nur schaffen?“, stieß sie hervor.
      Bess lächelte und setzte sich auf das Sofa. „Ich hatte den Eindruck, es lief ganz gut.“
      Felicia bat einen Dienstboten, für alle drei Sherry zu bringen. „Es ging sogar sehr gut.“ Die wohlgerundete Brünette lächelte. „Ich hatte wirklich vergessen, wie viele interessante Männer es noch gibt!“
      „Es ging gut? Ich habe eine schreckliche Migräne!“, rief Blanche aus. „Und nebenbei bemerkt – der Earl und die Countess Adare werden im Mai ihren dreiundzwanzigsten Hochzeitstag feiern.“
      Felicia schien überrascht, Bess jedoch nicht. „Und Rex de Warenne wird auch dort sein“, sagte sie.
      Blanche sah sie an. Was meinte die Freundin damit?
      „Bist du sicher, dass du einen älteren Ehemann möchtest, Blanche?“ Bess lächelte.
      Blanche fühlte sich unbehaglich. „Ja, ich bin ganz sicher. Warum hast du gerade Sir Rex erwähnt?“
      „Oh, hm, lass mich überlegen. Ich habe hinter dir gestanden, als du mit seiner Familie über Sir Rex gesprochen hast“, meinte Bess.
      Blanche begriff nicht. „Das verstehe ich nicht. Ich habe mich nach der ganzen Familie erkundigt, Bess. Willst du andeuten, dass ich mich in besonderem Maße für Sir Rex interessiere?“
      „So etwas habe ich niemals behauptet“, rief Bess in gespielter Empörung aus. Und fügte dann hinzu: „Komm schon, Blanche. Es ist nicht das erste Mal, dass sein Name erwähnt wird.“
      „Er ist ein Freund der Familie. Ich kenne ihn seit Jahren.“ Blanche war immer noch verwirrt und zuckte die Achseln. „Ich habe mich nur gewundert, warum Sir Rex nie hierhergekommen ist. Das war schon sehr auffällig. Beinahe verletzend. Das ist alles.“
      Bess richtete sich auf. „Möchtest du, dass er dir den Hof macht?“
      Blanche sah sie nur an. Dann lächelte sie – und lachte kurz auf. „Natürlich nicht! Ich möchte eine friedliche Zukunft. Sir Rex ist ein sehr düsterer Mann. Jeder weiß, dass er grüblerisch ist. Und ein Einsiedler. Wir würden nicht zusammenpassen. Mein Leben findet hier statt, in London, seines in Cornwall.“
      Bess schmunzelte. „Wirklich? Ich habe ihn stets geradezu beunruhigend attraktiv gefunden.“
      Blanche wurde blass. Sie wollte nicht wissen, was das bedeutete. Und nur bei ihrer Freundin konnte eine solch unpassende Bemerkung durchgehen. Sie beschloss, deren Worte zu ignorieren. „Wenn überhaupt, dann will ich mein altes Leben zurückhaben“, sagte sie schroff.
      „Ja, natürlich willst du das. Dein altes Leben war einfach perfekt. Du konntest dich auf deinen Vater verlassen und durch mich und Felicia leben.“
      Felicia zog eine Ottomane heran, als ihnen endlich der Sherry serviert wurde. „Bess, nach Hals Tod versuchte ich, ihn zu verführen. Er ist wirklich ein Bauer. Tatsächlich mangelte es ihm so sehr an Charme, dass er beinahe unhöflich war. Für Blanche wäre er der denkbar schlechteste Kandidat.“
      Blanche zögerte nicht, ihn zu verteidigen, denn sie hasste böse Worte. „Du hast seine zurückhaltende Art falsch verstanden, Felicia“, erklärte sie sanft. „Sir Rex ist durch und durch vornehm. Mir gegenüber hat er sich stets wie ein perfekter Gentleman verhalten, und
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