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Die Krankenschwester

Die Krankenschwester

Titel: Die Krankenschwester
Autoren: Jason Dark
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dort? Was will man von mir? Der Fall ist angeblich aufgeklärt, obwohl viele meiner Kollegen und Kolleginnen an meiner Schuld zweifeln. Wird mein Fall wieder aufgerollt? Ist man zu der Einsicht gelangt, sich geirrt zu haben?«
    »Das nicht, Gazzow.«
    »Was ist dann der Grund?«
    »Jemand will Sie sprechen, und Sie sollen einem Menschen einen Gefallen tun.«
    »Auch das noch. Wer ist es denn?«
    Plötzlich verlor Purdy Fox ihre Sicherheit. Sie schaute zu Boden, schüttelte den Kopf und machte den Eindruck einer Frau, der es nicht angenehm war, die Wahrheit zu sagen. »Mr. Cramer möchte, daß Sie zu ihm kommen.«
    Elfie zwinkerte.
    Dann lachte sie leise. »Moment mal. Sie sagten Mr. Cramer?«
    »Ja, das sagte ich.«
    Die Gefangene streckte ihren rechten Arm aus und legte dabei die Finger zusammen. Es fiel auf, daß sie eine sehr lange Hand hatte. »Sie meinen doch nicht etwa den Cramer?«
    Die Fox nickte. »Doch, den meine ich. Mitchell Cramer, unseren Direktor und Chef hier.«
    Elfie unterdrückte das Lachen nur mühsam, aber ihr Gesicht lief rot an.
    Die Fox merkte, was mit der Frau vorging, sie ärgerte sich darüber, aber sie tat nichts und schluckte ihre Wut hinunter. »Was will er denn von mir? Was ist passiert?«
    »Er ist krank.«
    »Tut mir nicht mal leid.«
    Purdy Fox überging die Bemerkung. »Und er möchte, daß Sie ihm helfen und ihn heilen, das ist alles.«
    »Ich?« Elfie lachte. »Ausgerechnet ich?«
    »So ist es.«
    »Warum denn?«
    »Das wissen Sie selbst.«
    »Ja, aber ich möchte es noch einmal von Ihnen hören. Es tut so gut, wissen Sie.«
    »Er vertraut Ihren Händen.«
    »Ah!« rief Elfie und öffnete weit ihre Augen. »Sie meinen sicherlich den heilenden Händen.«
    »Wie auch immer«, erklärte die Fox. »Er will Sie an seinem Krankenbett sehen.«
    »Dann scheint er den Ärzten nicht zu vertrauen. Oder sie konnten ihm nicht helfen.«
    Purdy zog die Stirn kraus. »Ich verstehe das selbst nicht. Wie auch immer. Ich bin bei Ihnen, wenn wir zum Krankenhaus fahren, und zwar auf der Stelle.«
    »Das ist gut. Ich müßte mich nur umziehen und…«
    »Nein, das ist nicht nötig. Sie bekommen im Krankenhaus einen Kittel…«
    »Dann bin ich wieder Schwester Elfie. Wie schön.«
    Purdy Fox schüttelte den Kopf. »Machen Sie sich aber keine falschen Hoffnungen. Sie werden den Chef behandeln und dann hierher zurückkehren, um weiterhin Ihre Strafe abzusitzen. Und eines weiß ich auch. Während der Behandlung werden Sie nie allein sein. Sie bleiben unter Kontrolle. Es wird stets ein Arzt in Ihrer Nähe sein, und ich halte mich ebenfalls im Zimmer auf, wenn es soweit ist, und dann sehen wir weiter.«
    »Ja, das denke ich auch.«
    Die Fox nickte und trat zur Seite. »Sie können jetzt die Zelle verlassen, Elfie. Aber keine Dummheiten. Wagen Sie nicht einmal, daran zu denken.«
    »Wer bin ich denn? Keine Angst, Purdy, ich werde alles genau tun, was Sie von mir verlangen.«
    »Das ist auch in Ihrem Interesse. Kommen Sie jetzt!«
    »Gern.« Elfie Gazzow verließ die Zelle, und sie lächelte dabei. Schon provozierend langsam schritt sie an der Wächterin vorbei und lächelte sie eisig an. »Habe ich Ihnen und nicht allen hier gesagt, daß meine Chance kommt?«
    »Ja, das haben Sie. Aber es ist nur eine kleine Unterbrechung, keine Entlassung.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Völlig!«
    »Ich auch.«
    »Was heißt das?« erkundigte sich die Beamtin, als sie bereits den Flur halb durchschritten hatten, wobei Teresa noch hinter ihnen ging.
    Elfie schaute nur kurz zur Seite. »Das werden Sie alles noch erleben, Purdy. Sie mögen schon viele Gefangene betreut haben, aber so eine wie mich hatten Sie noch nie.«
    Mehr sagte Elfie Gazzow nicht. Aber es hatte ausgereicht, um Purdy Fox eine Gänsehaut über den Körper zu schicken…
    ***
    Die Schmerzen! Diese wahnsinnigen Schmerzen, die Sir James Powell plötzlich überfallen hatten, so daß er das Gefühl hatte, sein Magen wäre zusammen mit den Eingeweiden zerrissen worden. So plötzlich und überfallartig waren sie gekommen, obwohl er eigentlich damit hätte rechnen können, denn in den beiden letzten Wochen war es ihm ebenfalls nicht besonders gegangen. Immer wieder hatten ihn die Schmerzen im Leib erwischt, aber er hatte darüber nie gesprochen und diese Alarmsignale auf eine Verstimmung des Magens geschoben.
    Bis es zuviel wurde und er zusammengebrochen war. Glücklicherweise in seinem Club, wo schnell Hilfe zur Stelle war. »Ab ins Krankenhaus!« hatte der Notarzt nur
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