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Die Knickerbocker Bande 25 - Der grüne Glöckner

Die Knickerbocker Bande 25 - Der grüne Glöckner

Titel: Die Knickerbocker Bande 25 - Der grüne Glöckner
Autoren: Thomas Brezins
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riß ihn an den Haaren. „Hi... runter... Hilfe!“ keuchte der Junge. Er konnte kaum noch atmen und hatte das Gefühl, ein tonnenschweres Gewicht auf sich liegen zu haben, das ihn zerquetschen wollte.
    Der Kamin, durch den Axel fliehen wollte, war nicht einmal zwei Meter entfernt. Er hätte es beinahe geschafft. Verzweifelt ruderte er mit den Armen, als wollte er sich aus der Umklammerung „freischwimmen“. Dabei spürte er etwas Kaltes, Hartes auf dem Boden. Es mußte sich um den Schürhaken des Kamins handeln. Axel packte ihn.
    In seiner Verzweiflung nahm der Junge seine ganze Kraft zusammen und schlug mit dem Haken nach hinten. Er traf seinen
    Peiniger damit hart an der Schulter. Dieser bäumte sich auf und schrie vor Schmerzen. Der Mann war für einige Augenblicke völlig mit sich beschäftigt. Axel stemmte seinen Oberkörper ruckartig in die Höhe. Der grüne Angreifer war darüber so überrascht, daß er das Gleichgewicht verlor und zur Seite kippte. Axel konnte fliehen.
    Der Junge rappelte sich auf und rannte blindlings los. Er stieß gegen ein Tischchen, das polternd zu Boden stürzte, prallte gegen ein Polstermöbel und knallte mit der Stirn gegen den Türstock. Endlich! Er hatte den Ausgang aus dem Raum gefunden. „Jetzt links... zur Treppe... hinauf... in ein Zimmer, in das ich mich einsperren kann!“ zuckte es Axel durch den Kopf. Er hastete weiter, fiel der Länge nach auf die Stufen, gab aber nicht auf, sondern krabbelte auf allen vieren nach oben.
    Das Stiegenhaus war rechteckig um einen großen Innenhof angeordnet, in den bei Tag durch eine Glasplatte im Dach Sonnenlicht fiel. Jetzt war es völlig dunkel. Mit den Händen auf dem Teppichboden ertastete sich Axel den Weg. Er hatte den ersten Stock erreicht und überlegte, ob er schon hier in einen Seitengang laufen sollte. Schließlich entschied er sich dafür weiterzuklettern.
    Er robbte über die Treppe bis in den Erker und zog sich dort am schmiedeeisernen Gitter hoch, das das Stiegenhaus zum Innenhof abgrenzte. Axel rang nach Luft und versuchte, sich ein wenig zu beruhigen. Er durfte jetzt keinen Fehler machen, sonst würde er diesem grünen Ungeheuer abermals in die Hände fallen. Vorsichtig hangelte sich der Junge am Handlauf des Geländers ein Stück weiter. Wieder mußte er stehenbleiben, weil seine Beine fast keine Kraft mehr hatten. Der Schreck hatte ihn völlig geschwächt.
    Axel lauschte in die Dunkelheit. Kam der Bucklige näher? Oder war er unten geblieben? Es war still, nur da und dort knackte ein Holzbalken, aber Schritte oder andere verdächtige Laute waren nicht zu hören. Mit Schaudern dachte Axel an das Abenteuer der
    Knickerbocker-Bande in Spanien {*} . Damals wurden sie auch von unbekannten Angreifern in der Finsternis bedroht. Eigentlich hatten sie sich dabei geschworen, nie wieder ein Schloß zu betreten, aber sie mußten diesen Eid brechen.
    Axels Vater - Herr Klingmeier - war von seinem Geschäftspartner Monsieur Lupin auf ein verlängertes Wochenende nach Frankreich eingeladen worden, um gemeinsame Projekte zu besprechen. Monsieur Lupin besaß eine Parfümfabrik und belieferte die Firma von Herrn Klingmeier mit seinen Düften. Er lebte in der Nähe von Orleans, ungefähr eine Stunde Autofahrt von Paris entfernt. Axel hatte seinen Vater so lange genervt, bis dieser endlich damit einverstanden war, daß der Rest der KnickerbockerBande mitkam.
    „Verdammt... wieso habe ich das Maul so weit aufgerissen? Verdammt!“ verfluchte Axel im stillen die Wette. Sein Rücken tat höllisch weh, und seine Arme schmerzten bei jeder Bewegung. Er konnte noch immer nicht richtig durchatmen und hätte sich am liebsten auf den Boden gelegt. Aber er mußte weiter. Irgendwohin, wo er vor dem grünen Unbekannten sicher war.
    Der Junge machte einen Schritt und schrie in der nächsten Sekunde auf. Das grelle Licht einer Taschenlampe blendete ihn. Trotzdem konnte Axel genau sehen, wer sie hielt: Es war der grüne Mann aus dem Salon.
    Aber wie war das möglich? Er stand vor Axel und wankte von einem Bein auf das andere. Es mußte sich tatsächlich um eine übernatürliche Erscheinung handeln. Der Knickerbocker wirbelte herum und wollte die Treppe wieder hinunterlaufen.
    Doch er kam nicht weit, denn hinter ihm stand auch der Bucklige und lachte höhnisch. Der Junge konnte seinen Schwung nicht mehr bremsen und prallte gegen die ekelig stinkende Gestalt, die sofort nach ihm greifen wollte.
    Axel wich zurück, verlor die Orientierung, taumelte nach
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