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Die Knickerbocker Bande 21- Frankensteins Wolkenkratzer

Die Knickerbocker Bande 21- Frankensteins Wolkenkratzer

Titel: Die Knickerbocker Bande 21- Frankensteins Wolkenkratzer
Autoren: Thomas Brezina
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ihre Wirkung nicht.
    Im Zeitlupentempo begann sich die Lifttür zu schließen. Axel schlug mit der Faust auf den Knopf mit dem Zeichen „Tür öffnen“, aber vergeblich.
    „Lilo!“ brüllte der Junge und trampelte vor Aufregung mit den Füßen, als ob er für seine Freundin laufen könnte. Lilo schoß blindlings los. Hinter sich hörte sie die Tür des Operationssaals aufgehen. Die Frauen schrien, außer sich vor Wut.
    „Die haben Messer... schneller!“ kreischte Poppi.

Lilo lief um ihr Leben. Der Spalt zwischen den Aufzugstüren war gerade so breit, daß sie durchschlüpfen konnte. Doch das Superhirn war noch einige Schritte entfernt, und die beiden Metallteile bewegten sich unaufhaltsam aufeinander zu.
    Lilo streckte hilfesuchend den rechten Arm aus, Axel griff danach und zog mit aller Kraft. Das Mädchen wurde zur Seite gedreht und schaffte es in letzter Sekunde, durch den nun schon ganz engen Schlitz zu schlüpfen. Eine Sekunde später stießen die Gummidichtungen der Tür zusammen, und der Fahrstuhl setzte sich in Bewegung. Die Bande wurde kaum fühlbar in die Knie gedrückt - das untrügliche Zeichen dafür, daß sich der Aufzug nach oben bewegte.
    Dominik preßte seinen Daumen auf den Knopf mit der Nummer 31. In diesem Geschoß des Wolkenkratzers befand sich die Suite, die Tante Patricia bewohnte. Dort waren sie sicher. Das hoffte der Junge zumindest. Oder würden es die Gangster gar schaffen, den Lift zu stoppen?

 
     
Tante Patricia
    Mit einem hellen „Pling!“ wurde angekündigt, daß der Fahrstuhl das gewünschte Stockwerk erreicht hatte. Die Tür ging auf, und die Knickerbocker stolperten auf den flauschigen Teppich, der die Gänge der Klinik zierte. Man schien mit den Schuhen darin zu versinken.
    In diesem Geschoß befanden sich nur sieben Zimmer. Tante Patricia bewohnte Nummer 3106. Ohne anzuklopfen, huschten die Junior-Detektive hinein.
    Sie trafen Tante Patricia bei ihrer Lieblingsbeschäftigung an: sie telefonierte.
    Patricia Portland war eine sehr ungewöhnliche Dame. Ihre Lieblingsfarbe war Rosa, was nicht zu übersehen war. Die wallenden Kleider aus fließenden, weichen Stoffen, die ihre fülligen Körpermassen verdeckten, waren meistens knallrosa oder zumindest blaßrosa. Ihr Schmuck war rosa, ihre Uhr war rosa, ihre Schuhe waren rosa, und selbst ihr weißes Haar hatte einen rosa Stich.
    Patricia Portland war Klatschreporterin bei einer der größten Zeitungen New Yorks und hatte außerdem eine eigene Fernsehshow, in die sie Berühmtheiten aus Film und Showbusineß, Wirtschaft und Politik einlud und ziemlich hart ausfragte.
    Frau Kascha, Dominiks Mutter, hatte im Frühling dieses Jahres in New York am weltberühmten Broadway in einem Musical mitgewirkt. Für eine Ausländerin war es eine besondere Leistung, dort eine Rolle zu bekommen. Aus diesem Grund wurde sie auch von Patricia Portland in ihrer Fernsehsendung interviewt. Die Journalistin schrieb auch mehrere Zeitungsberichte über Frau Kascha.
    Die beiden Frauen hatten einander auf Anhieb gut verstanden, und da Patricia Portland keine Kinder hatte, war sie ganz wild darauf gewesen, Dominik und seine Knickerbocker-Freunde einzuladen. Immer wieder hatte sie in Europa angerufen und schließlich sogar die Flugtickets geschickt.
    Doch im Sommer hatte es nie geklappt. Da aber die letzte Oktoberwoche aus nur zwei Schultagen und sonst lauter Feiertagen bestand, hatten die vier Freunde die Erlaubnis erhalten, nach New York zu reisen.
    Bei ihrer Ankunft machte ihnen die freudestrahlende Tante Patricia eine nicht ganz so erfreuliche Mitteilung. Die ältere Dame, die aus ihrem wahren Alter stets ein Geheimnis machte, hatte überraschenderweise ausgerechnet in dieser Woche einen Termin in der Schönheitsklinik bekommen und mußte ihn unbedingt nutzen, da die Wartezeit ohnehin schon lange genug gewesen war. Allerdings konnten die Knickerbocker sie jederzeit in ihrem Krankenzimmer besuchen.
    In Tante Patricias riesigem Appartement im 72. Stock eines Wolkenkratzers standen ihnen ein Butler, zwei Dienstmädchen und ein chinesischer Koch zu Diensten. Die Bande lebte wie im Film und genoß es. Am zweiten Tag ihres New-York-Aufenthalts hatten die Knickerbocker beschlossen, der gastfreundlichen Amerikanerin eine kleine Halloween-Überraschung zu bereiten, und waren verkleidet in die Klinik gekommen.
    „Kiddies, wie seht ihr denn aus?“ lachte Tante Patricia und warf den Kopf übermütig nach hinten. Sie saß auf dem Sofa und hatte ihr weites Kleid
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