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Die kleine Reiseapotheke Das Handbuch fuer gesundes Reisen

Titel: Die kleine Reiseapotheke Das Handbuch fuer gesundes Reisen
Autoren: Dietlinde Burkhardt
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Mutterleib, bei der Geburt oder beim Stillen über die Muttermilch.
    ➔ Beim indirekten Kontakt erfolgt keine direkte Berührung zwischen der Infektionsquelle und dem infizierten Organismus. Die Erreger werden z. B. über Lebensmittel, Trinkwasser, Staub oder Gegenstände weitergegeben.
    ➔ Dritte Möglichkeit ist die Infektion durch sogenannte Vektoren. Dabei handelt es sich um Tiere, vor allem Insekten, die durch Stich oder Biss Erreger auf Tiere oder Menschen übertragen.
    Die Zeit zwischen der Ansteckung mit einem Erreger und dem Ausbruch der ersten Krankheitsanzeichen wird Inkubationszeit genannt. Ihre Dauer ist für manche Infektionskrankheiten spezifisch; sie kann jedoch auch stark schwanken.
    Es ist wichtig zu wissen, dass bei manchen Infektionskrankheiten eine Ansteckungsfähigkeit besteht, bevor erste Symptome auftreten – oder auch noch dann, wenn die Beschwerden schon wieder abgeklungen sind.
Wissenswertes zur Behandlung von Infektionen
    Viele Infektionskrankheiten können heutzutage mit Antibiotika (Einzahl: Antibiotikum) sehr wirksam behandelt werden. Dabei handelt es sich um Substanzen, die Mikroorganismen abtöten oder deren Wachstum und Vermehrung hemmen. Es gibt spezielle Mittel gegen Bakterien (antibakterielle Substanzen), Viren (antivirale Substanzen), Pilze (Antimykotika) und Würmer (Anthelminthika). Gegen viele Virusarten gibt es (noch) keine wirksamen Substanzen.
    Heute wird eine Vielzahl an verschiedenen Präparaten angeboten, die teilweise sehr gezielt wirken. Um sie wirksam und sinnvoll einzusetzen, sollten die Krankheitserreger möglichst bekannt sein. Eine falsche Anwendung kann mehr Schaden als Nutzen bringen. Die Therapie mit Antibiotika gehört deshalb grundsätzlich in die Hand eines Arztes. Eine Selbstbehandlung sollte nur Ausnahmefällen vorbehalten bleiben, in denen kein Arzt erreichbar ist.
    Manche Mikroorganismen können gegen bestimmte Präparate resistent, d. h.unempfindlich werden und diese Eigenschaften auch weitervererben. Dadurch wird die Bekämpfung vieler Infektionskrankheiten erheblich erschwert. Auch deshalb ist es wichtig, Antibiotika immer nur ganz gezielt einzusetzen.

Häufige Darminfektionen
    Darminfektionen mit krankmachenden Erregern sind die häufigste Ursache für (Reise-)Durchfallerkrankungen. Für sie alle gilt: Zur Vorbeugung solcher Infektionen sollte man wichtige Grundregeln bezüglich Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene sorgfältig einhalten.
Häufige Darminfektionen durch Bakterien
    Häufige bakterielle Erreger von Darminfektionen:
    Escherichia (E.) coli Bestimmte Arten dieser Bakterien gehören zur physiologischen Darmflora. Andere Stämme können gefährliche Darminfektionen verursachen. Dazu zählen speziell Enterotoxin (d. h.ein Darmgift) bildende E. coli (ETEC).
    Salmonellen Hier unterscheidet man verschiedene Untergruppen, die zum einen Darminfektionen (Enteritis) und zum anderen Typhus (siehe Seite 12) verursachen.
    Shigellen sind die Erreger der bakteriellen Ruhr (Dysenterie).
    Staphylokokken bilden ebenfalls ein gefährliches Darmgift.
    Weitere, seltenere Verursacher von bakteriellen Darminfektionen sind Campylobacter jejuni, Yersinien, Clostridium perfringens u. a.
    Die Erreger kommen weltweit vor. Infektionsquellen sind in erster Linie verunreinigte Lebensmittel und Trinkwasser. Es besteht auch die Möglichkeiten der Übertragung durch Schmierinfektion über den Stuhl bzw. Kot von infizierten Menschen oder Tieren. Sogenannte Dauerausscheider können über Wochen und Monate Erreger mit ihrem Stuhl ausscheiden, ohne selbst (noch) krank zu sein. Dies ist vor allem bei Salmonellen zu beobachten. Die Inkubationszeiten schwanken zwischen einigen Stunden (Staphylokokken, Salmonellen) und mehreren Tagen (E. coli, Shigellen).
    Hauptsymptome sind teils wässrige Durchfälle, die häufig von Bauchkrämpfen, Übelkeit, Erbrechen und Fieber begleitet sind. Oft ist auch das Allgemeinbefinden deutlich beeinträchtigt. Bei der bakteriellen Ruhr können die Durchfälle schleimig, eitrig oder blutig sein, bei einer Salmonelleninfektion sind sie häufig »reiswasserähnlich«. Vor allem bei Kleinkindern und älteren Menschen sind die Krankheitsverläufe oft schwerer. Zahlreiche Komplikationen sind möglich.
    Die Behandlung besteht in der Regel in der Zufuhr von Flüssigkeit und Mineralstoffen. Nur in bestimmten Fällen (bei Salmonellen- oder Shigelleninfektionen) werden – nach Diagnosestellung – Antibiotika verabreicht.

    Die wichtigsten
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