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Die Kinder Paxias

Die Kinder Paxias

Titel: Die Kinder Paxias
Autoren: Laura Feder
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Nieten besetzt und fasste einen kleinen Beutel und einen stattlichen Dolch.
    Kaeli fasste sich mühsam.
    Sie spürte förmlich Sayas bedrohlichen Blick und ihre angriffsbereite Haltung im Rücken. Ihre Situation duldete keinen Fehler. Nervös verdunkelten sich ihre Augen in ein verschwommenes Blaugrün.
    „Ich suche Cedric. Meine Mutter schickt mich. Wenn ich in Not geraten sollte, riet sie mir ihn aufzusuchen.“
    Das Mädchen strafte sich im Geiste für ihre stammelnde Ausdrucksweise, aber sie wollte der Unbekannten nicht sofort alles preisgeben, da sie ihrem Instinkt nicht recht glauben wollte, der sie zu Vertrauen animierte.
    Viel weniger jedoch wollte sie beim ersten Versuch versagen und das Feld Sayas „Diplomatie“ überlassen. Wohin das führen würde, mochte sie sich nicht einmal vorstellen.
    Ihre Sorge war grundlos.
    Ein warmes Lächeln erschien in der Miene der Angesprochenen.
    „Wie ist Euer Name?“
    „Kaeli.“
    „Es freut mich, Kaeli. Ich bin Maya, Cedrics Gemahlin. Leider ist er bereits bei der Ratsversammlung und wird erst heute Abend zurückkehren.
    Wenn Ihr für einige Stunden mit meiner Gesellschaft vorlieb nehmen wollt, biete ich Euch gerne eine Mahlzeit und ein Zimmer, in dem Ihr ruhen könnt.
    Ihr wirkt, als hättet Ihr eine anstrengende Reise hinter Euch“, mit diesen freundlichen Worten, ging die schöne Frau einen Schritt zurück in die offene Tür und lud Kaeli mit einer anmutigen Geste zum Eintritt ein.
    Zutiefst bewegt von der Selbstverständlichkeit Mayas bereitwilliger Einladung ohne jede weitere Frage, legte das Mädchen ihre Hand aufs Herz und verneigte sich leicht – eine Geste der Ehrerbietung in ihrem Reich. Ihr erwiderndes Lächeln war allerdings noch etwas zaghaft.
    „Ich danke Euch für Eure Gastfreundschaft, Maya, aber ich bin nicht allein gekommen.“
    „Ich weiß. Eure Freundin ist mir ebenso willkommen“, bei Mayas ruhiger Feststellung entfuhr Kaeli ein fassungsloser Ausruf. In Saya erwachte ehrlicher Respekt über die Wahrnehmungsfähigkeit der Paxianerin. Aber auch sie wollte nicht zu viel offenbaren und behielt ihre Augenbinde an.
    Eine Blinde imitierend, tastete sie sich mit ihrem Stab über die Stufen zu den beiden, Kaeli eine kurze Vorstellung überlassend.
     
     
    „Cedrics Gemahlin also. Ich hätte sie eher für seine Tochter gehalten, sie muss viele Jahre jünger sein als er“, sinnierend blickte Kaeli in den abgedunkelten Raum.
    Sie hockte mit angewinkelten Knien auf einem breiten Ruhelager, eine Schale mit warmem Brot und Früchten vor sich, aus der sie sich ausgehungert bediente.
    Ihr Cape hing neben Sayas Umhang und deren Augenbinde über einem Holzstuhl, der mit einer gepolsterten Bank, einem niedrigen runden Tisch und einem weiteren Stuhl eine kleine Sitzgruppe bildete. Ein gewebter Teppich bedeckte den polierten Dielenboden und erlaubte den beiden Übergangsbewohnern eine bequeme Fortbewegung ohne Schuhwerk.
    Es war ein fürwahr geräumiges Gemach, in welches Maya sie geführt hatte, nachdem sie in Erfahrung gebracht hatte, dass sie seit zwei Tagen nur mit einer kurzen Unterbrechung gewandert waren. Mit sanftem Nachdruck hatte sie die beiden aufgefordert, erst einmal ihrem Ruhebedürfnis nachzukommen.
    Danach würde ihr Gemahl sicher auch wieder eingetroffen sein, und sie könnten sich bei einem ausgiebigen Abendessen ungehindert unterhalten.
    Doch trotz ihrer physischen Erschöpfung und den schmerzhaft pochenden Gliedern, fühlte sich das Meereswesen viel zu aufgewühlt, um sich schlafen zu legen. Das Bewusstsein ihr Ziel erreicht zu haben, füllte ihre Kraftreserven wie von allein und verlieh ihr das aufregende Gefühl, Wellen durchbrechen zu können.
    Saya dagegen verhielt sich völlig gegensätzlich.
    Sie lag, mit hinter dem Kopf verschränkten Armen, ausgestreckt neben dem jungen Mädchen und ignorierte bedürfnislos angebotene Speise und Trank.
    Aber auch sie beschäftigte ein Thema, wenn auch ein ganz anderes als Kaeli, was sie veranlasste, als Reaktion zu deren mutmaßenden Worten, lediglich gleichgültig die Schultern zu heben. Sie waren fernab ihrer eigenen Überlegungen, wie sie innerhalb der vor ihr liegenden Woche, auf einem paxianisch angepassten Weg, ihre entscheidenden Antworten erhielt.
    Eventuell konnte Kaeli sich dabei als Schlüsselfigur nützlich erweisen.
    Sie rang sich zu weiteren Nachforschungen durch.
    Wie sie Konversation hasste!
    „Wann ist deine Mutter dem Ratsvorsteher eigentlich erstmals begegnet?“
    „Ehrlich
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