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Die Kinder des Saturn

Die Kinder des Saturn

Titel: Die Kinder des Saturn
Autoren: Stross Charles
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lasse eine Hand zu seinem Nacken gleiten, aber er schiebt sie reflexartig weg. Genau so ist es. Ein Versklavungschip. Rhea, du Miststück. Als ich einen Blick zur Seite werfe, erstarre ich. »Was ist denn das?«
    Zwar habe ich noch nie mit einem echten Menschen geschlafen und kenne das nur aus Rheas Erinnerungen, aber ich bin nicht blöde. Selbstverständlich können Menschen die unterschiedlichsten Formen und Größen haben, aber ganz sicher haben sie kein Fell und Greifschwänze.
    »Sie haben uns ausgetrickst«, erklärt Pete so ernst, dass mir das Lachen vergeht. »Dabei hat Rhea so viel Arbeit hineingesteckt, Ecks zu bestechen, damit er mich hierherbringt. Und auch dich, damit du hier höchst naturalistisch Frankensteins Braut spielst. Und dann das: Statt des Menschen haben sie uns einen Lemuren mit geringeltem Schwanz, einen Katta, geschickt. Wahrscheinlich sind sie zu dem Schluss gekommen, es sei zu riskant, das echte Produkt vorzuführen. Schließlich kann man den potenziellen Käufern ja einfach einen anderen Primaten zeigen und sie auf diese Weise davon überzeugen, dass man auch das echte Produkt liefern kann. So muss man sein geistiges Eigentum nicht Dieben aussetzen. Ich habe dem Primaten zwar Gewebeproben entnommen und sie in mein Einspritzventil geladen, aber für Rheas Zwecke werden sie nicht ausreichen. Wir stecken wirklich in der Klemme …«
    Scheiße. Ich werfe einen Seitenblick auf den betäubten Lemuren, der auf dem Rücken liegt, die Beine in die Luft streckt und schnarcht. Sein purpurrotes männliches Glied ist erigiert, doch leider fehlt ihm der Adapter für den Menschen 1.0. Während ich mich gegen Pete lehne, denke ich intensiv nach. Mein Puls spielt verrückt. Kaum zu glauben: Granitas Verfügung (du liebst ihn nicht) hält meine Leidenschaft – das Echo ihrer eigenen Fixierung auf Pete – offenbar in Zaum. Aber dass ich ihn nicht liebe, heißt noch lange nicht, dass ich ihn nicht begehre. »Wir müssen irgendetwas unternehmen, damit wir hier lebend herauskommen. Überleg schnell: Wen hast du lieber im Nacken? Eine aufgebrachte Gruppe
verrückter Wissenschaftler, die annimmt, wir wollten sie beklauen, oder das Konsortium meiner wahnsinnigen Matriarchin, das vor Wut schäumt, weil man es hinters Licht geführt hat?«
    Als er über mein Ohrläppchen leckt, erschauere ich. »Dann schon lieber das Sleepless-Kartell. Rhea hat wirklich Klauen.«
    »Okay. Dann solltest du mich wohl besser hochheben, zum Bett am Einwegfenster hinübertragen und mich bis zur Besinnungslosigkeit ficken.«
    Er hat bereits die Arme um mich gelegt. »Aber verraten wir dem Sleepless-Kartell damit nicht, dass …«
    »Ja, aber diese Sache ist ja sowieso schon geplatzt.« Rhea hat Ecks geschmiert, damit er Pete zusammen mit dem »menschlichen« Musterexemplar in den Transporter bringt. Und dann sollte ein direkter Austausch erfolgen, der nicht auffliegen würde, bis der »Mensch« in Rheas Händen war. Aber sie hatte nicht mit einem Affen gerechnet. Wahrscheinlich lachen Ecks und seine Kollegen hinter dem Rücken der erbosten, beleidigten Rhea jetzt so sehr, dass ihre Panzerplatten wackeln. »Ich habe einen Plan B«, warne ich Pete vor. »Trag mich fürs Erste einfach zum Fenster und dringe in mich ein.« Ich hoffe, Reginald wird nicht eifersüchtig. Allerdings habe ich den Eindruck, dass er nicht der eifersüchtige Typ sein kann, wenn er und seine Brüder schon so lange auf meine Dienste und die meiner Schwestern zurückgreifen.
    Als Pete seine Arme fester um mich schlingt, rasen mir Wonneschauer über die Haut und ich bebe, weil ich Juliettes Lust in mir spüre. Kein Wunder, dass Granita stinksauer ist, denke ich benommen, als er mich küsst, hochhebt und in die Konditionierungszelle trägt. Gleich darauf beginnt er mich auszuziehen, und ich raste völlig aus.

    Hört mal, wollt ihr wirklich eine detaillierte Beschreibung der folgenden Vorgänge? Wollt ihr wirklich wissen, wie es ist, wenn zwei Sexroboter es so miteinander treiben wie ein Schimpansenpärchen,
das einen Tag Freigang aus einem nach Geschlechtern getrennten Gehege erhält? Und all das vor einem Publikum aus dekadenten Aristos?
    Wie bitte? Ihr müsst schon lauter sprechen, wenn ich euch verstehen soll. Und versucht mal, nicht ganz so schwer zu atmen …
    Was seid ihr überhaupt? Irgendwelche Voyeure? Verpisst euch!

    Ich liege auf dem Rücken, mache Geräusche wie ein Affe und versuche daran zu denken, Petes Kopf zu schützen, wenn wir beim Bumsen der
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