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Die Kinder des Saturn

Die Kinder des Saturn

Titel: Die Kinder des Saturn
Autoren: Stross Charles
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Auftrag ausführst. Aas.«
    »Kuh.«
    »Mit ›Aas‹ habe ich doch gar nicht dich gemeint. Hör zu, Schwester. Wenn du weißt, was gut für dich ist, mach einfach die Beine
breit, leg dich auf den Rücken und denk an England. He, willst du England haben? Wenn du deine Sache richtig machst, gehört es dir. Rhea wird’s dir schenken, und dann können wir dich zur Königin Katherine I. krönen. Aber wenn du’s vermasselst, kommt keine von uns lebend hier raus.«
    »Du Sau!« Weitere Kratzgeräusche am anderen Ende der Zelle.
    »Halt einfach die Klappe und ficke, okay? Dafür hat man dich schließlich geschaffen.« Erneut wird die Schalldämpfung aktiviert und hüllt mich wie eine Zwangsjacke ein. Ich komme mir vor wie in einem Sado-Maso-Spielchen, nur ist hier leider kein Codewort zur Einhaltung gewisser Grenzen ausgemacht. Als die Luke langsam aufgeht, macht mir Panik die Kehle eng. »Leider können wir euch keinen wirklich guten Blick auf das Musterexemplar bieten, Leute«, teilt Granita dem Publikum mit. »Unsere Gastgeber haben diese Vorbesichtigung an gewisse Bedingungen geknüpft. Unter anderem haben sie sich Kameraübertragungen des Geschehens verbeten. Wir sind hier, um Kates Reaktion auf das Musterexemplar zu beobachten, und haben dazu maximal eine Stunde Zeit. Mehr ist nicht drin.«
    Das Öffnen der Luke hat einen leichten Abfall im Luftdruck bewirkt, wie mir auffällt. So weit wie möglich von der Luke entfernt kauere ich mich aufs Bett und klemme mir die Faust zwischen die Schenkel. Scheiße. Jede Selbstkontrolle ist dahin, jetzt beherrscht mich nur noch nackte Angst. Jeeves hat mich dazu ausgebildet, erhobenen Hauptes herumzustolzieren und meine Rolle perfekt zu spielen, notfalls sogar mit aristokratischer Haltung zu sterben … Aber jetzt versage ich auf ganzer Linie, denn tief da drinnen bin ich immer noch ich selbst. Diese Situation erinnert mich allzu sehr daran, wie sie mich in jungen Jahren in die Konditionierungszelle steckten. In die Zelle mit den nackten Stahlwänden, mit dem besudelten Bett und den Gurten für die Handgelenke, Fußknöchel und den Hals …
    Als ich sehe, wer aus der Luke tritt, klappt mir der Kiefer herunter. Ihm geht es bei meinem Anblick nicht anders, nur kaschiert
er es perfekt. Und der Groschen fällt: Jetzt verstehe ich, was Rhea vorhat und wie die Sache funktionieren soll.
    »Sprich meinen Namen bloß nicht laut aus«, teilt er mir in Elektrosprache mit.
    »Nein – Pete.« Ich schlucke. Für die Beobachter hinter der Einwegscheibe wirkt er wahrscheinlich völlig echt. Und auch ich wirke völlig echt: wie vom Blitz getroffen, wie seine Sexsklavin. Langsam stehe ich auf und wende mich der Luke zu. Meine Pumpen laufen auf Hochtouren. Auf meiner Haut spüre ich Schweißtropfen, und im Schritt durchflutet mich Wärme. Er sieht vorzüglich aus und scheint sich durchaus zu freuen, mich zu sehen. Die Juliette in meinem Kopf stichelt: Na ja, schließlich bist du Katherine Sorico, nicht wahr? Selbstverständlich liebt er dich!
    »Wo ist der, äh, echte Mensch?«, frage ich ihn.
    »In der Luke, bewusstlos. Die Sache ist geplatzt, wir haben kein Musterexemplar.« Als er nervös grinst, ist es so, als täte sich der Himmel auf. »Bitte komm hierher«, sagt er zögernd in Normalsprache.
    Mehr als bereitwillig schwebe ich auf ihn zu, obwohl ich kurz Gewissensbisse wegen Reginald habe. »Ich … gehorche.« (Ich muss nicht besonders schauspielern, um so zu klingen, als wäre ich ihm auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.) »Was meinst du damit?«
    Als ich die Luke erreicht habe, streckt Petruchio die Hand nach mir aus und berührt mich. Ich zittere. Er schwitzt, aber nicht, weil ihm warm ist. »Eigentlich sollte es ein einfacher Austausch werden: Ich komme hier herein und betäube vorher den Menschen. Du und ich ficken dem Publikum zuliebe. Sobald die Leute uns nicht mehr zuschauen, holen wir den Menschen aus der Luke. Er bleibt hier, während ich in dessen Transportkapsel schlüpfe, so dass Doc Sleepless’ kleine Helfer nur einen einzigen männlichen Körper abholen, der menschlich wirkt. Niemand merkt, dass irgendetwas nicht stimmt, bis Rhea schon auf halbem Weg zum Saturn ist.«
    »Also hat dich Rhea mit einem Versklavungschip gefügig gemacht«, bemerke ich . Sie haben ihn in eine Art Krankenhaushemd gesteckt, das sich in Schritthöhe sichtlich ausbeult. Du und ich ficken
dem Publikum zuliebe. Ich beuge mich vor, schlinge meine Arme um ihn, bette mein Kinn auf seine Schulter und
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